Project Stars - Vorschau, Taktik & Strategie, PC

Project Stars
08.04.2002, Jörg Luibl

Vorschau: Project Stars

Das polnische Team von Lemon Interactive hat mit Starmageddon ein SciFi-Epos in der Pipeline, das Euch à la Homeworld zum Flottenchef im Weltall macht. Dank intuitiver Steuerung, spektakulären Explosionseffekten und einfachem Gameplay soll Echtzeit-Strategie im All zelebriert werden. Ob Starmageddon wirklich neue Akzente setzen könnte, klärt unsere Preview!

Schon lange erforscht die Menschheit dank hochentwickelter Technologien das Weltall und beginnt bereits mit der Kolonisierung fremder Planeten. Doch keine High-End-Rechner steuern die mächtigen Raumschiffe, sondern das menschliche Gehirn - "Sundiver" nennt man die wenigen Auserwählten, die zu derart komplexen Leistungen fähig sind. Ihr übernehmt die Rolle eines solchen Superhirns als eines Tages ein Komet wie aus dem Nichts auf die Erde zurast. Erste Aufklärungsversuche offenbaren eine riesige Alienflotte, die sich bisher in seinem Schweif verbarg...

Kolonien im Weltall

Ihr wollt in bester Shooter-Manier um Euer Mutterschiff strafen? Auf einfache Art und Weise jedes Raumschiff betrachten und in der dritten Dimension mit Distanzen und Wegen spielen? Genau das bietet Starmageddon: eine einfache und intuitive Steuerung, die Maus- und Tastaturkommandos kombiniert. Das Tutorial macht Euch Schritt für Schritt mit den simplen Dreh, Zoom- und Bewegungsmöglichkeiten vertraut. Im Gegensatz zur gewöhnungsbedürftigen Achsensteuerung bei Homeworld könnt Ihr Euch hier quasi in First-Person-Perspektive wie ein geisterhafter Flottenkapitän völlig frei im Raum bewegen. Allerdings hat die Einfachheit ihren Preis: Exakte Koordinaten-Positionierungen sind nicht möglich und bei der Bewegung der Flottenverbände ist trotz der nützlichen Entfernungsanzeige viel Augenmaß gefordert.

Einfache Shooter-Steuerung

Dass sich die Entwickler von Lemon Interactive das Vorzeige-Strategiespiel Homeworld zum Vorbild genommen haben, zeigen bereits die ersten Spielminuten: Sowohl optisch als auch akustisch könnte man zunächst an Homeworld 2 oder wenigstens ein Add-On denken. In kompletter 3D-Umgebung zeigt sich das Weltall mit vielen feinen Details, begleitet von sphärischen Klängen. Während im Hintergrund die blaue Erdkugel strahlt, zeigen sich in der Umgebung verglühte Asteroiden, schimmernde Kristalle, milchige Nebelbänke und zahlreiche kleine Kometen, die für farbliche Abwechslung sorgen.

Homeworld 2 oder ein Add-On?

Auch das Aussehen der Mutter- und Begleitschiffe erinnert auf den ersten Blick an Homeworld; leicht Comic-haft und ohne große Design-Schnörkel. Allerdings kann man den Entwicklern aufgrund der eigenständigen Kreationen den Einfallsreichtum nicht ganz absprechen. Richtig imposant wird Starmageddon, wenn es zur Schlacht kommt: Zwar sehen die Laserstrahlen und Angriffsprojektile eher unspektakulär aus, und auch der sofort einsetzende Techno-Sound stört wie ein akustischer Fremdkörper, aber sobald ein feindliches Schiff explodiert, sorgen spektakuläre Partikeleffekte für Grafikzauber. Insbesondere wenn größere Schlachtschiffe das Zeitliche segnen gibt es Explosionen vom Feinsten.

Lichteffekte vom anderen Stern

Neben den Explosionseffekten und der intuitiven Steuerung gehört die Rahmenerzählung zu den positiven Spiel-Elementen: Stimmungsvolle Dialoge bereiten Euch samt kleiner In-Game-Filme auf den nächsten Einsatz vor, so dass die Charaktere der Sundiver sehr lebendig werden. Lobenswert ist auch das Forschungs-System: Ihr habt immer die Qual der Wahl zwischen zwei Formen einer neuen Technik. Wollt Ihr, dass Eure Feinde bei Explosion Bereichsschaden anrichten, oder sollen sie Eure Einheiten heilen? Wollt Ihr mehr Feuerkraft gegen bewegliche oder lieber unbewegliche Objekte?

Spannende Erzählung, innovative Forschung

Zur einfachen Bedienung gesellt sich -leider- ein eben solches Taktik-Repertoire: Bei Feindkontakt genügt ein Klick und die Jäger ballern selbständig drauflos. Die einzige Option besteht in defensivem oder aggressivem Verhalten - keine Formationen, keine anderen Flugmanöver, keine Bewachungs- oder Schutz-Funktion. Gerade Letzteres vermisst man schon in der zweiten Mission schmerzlichst. Und dass man seine Jäger nicht reparieren kann und keine Erfahrungspunkte verteilt werden hebt nicht gerade die Motivation. Es bleibt die Frage, ob die Vollversion dieses Manko dank Einheitenvielfalt und guter KI wieder ausgleichen kann.

Taktisches Leichtgewicht

Starmageddon ist ein leicht zugängliches, sehr ansehnliches SciFi-Epos - "Homeworld light" könnte der Untertitel lauten, denn deutlicher kann man gar nicht am Original abkupfern. Vor allem Einsteiger sollten sich das Spiel vormerken, denn es kombiniert eine spannende Rahmenerzählung mit schnell verinnerlichtem Gameplay. Die Explosionseffekte und die Entweder-oder-Forschung gehören sicher zu den Highlights. An das große Vorbild aus dem Hause Relic Entertainment kommt Starmageddon jedoch nicht heran. Genre-Fans wird vor allem der magere Taktikbereich bitter aufstoßen. Mal abwarten, ob die Vollversion in dieser Hinsicht noch überarbeitet wird.

Ausblick

Release: 2. Quartal 2002

Entwickler: Lemon Interactive

Publisher: Acclaim

Ausblick