Eternal Darkness: Sanity's Requiem - Vorschau, Action-Adventure, GameCube

Eternal Darkness: Sanity's Requiem
03.08.2002, Mathias Oertel

Vorschau: Eternal Darkness: Sanity's Requiem

Fans von Survival Horror-Spielen könnten den GameCube schon bald zu ihrer Traum-Konsole machen. Nicht nur das grafisch opulente Remake von Resident Evil wartet auf sie, sondern auch Eternal Darkness, das in den USA von der Presse uneingeschränkt gefeiert wurde. Gespannt, was sich hinter dem Hype verbirgt, haben wir uns die US-Fassung besorgt und verraten Euch in unserer Preview, auf was Ihr Euch ab November freuen könnt.

Rätsel gibt es natürlich auch zur Genüge. Dabei wird es viele Fans freuen, dass die Entwickler eine nahezu ausgewogene Balance zwischen Kämpfen und Rätseln gefunden haben und dazu noch alle Puzzles logisch sind und somit durch Nachdenken gelöst werden können. Items herum schieben und "Try-and-Error"-Faxen gehören der Vergangenheit an.

Der schleichende Wahnsinn

Von einem Anruf der Polizei aus einem unruhigen Schlaf gerissen, muss die Heldin Alex Roivas in das Familienhaus fahren, um ihren Großvater zu identifizieren, der einem grausamen Mord zum Opfer gefallen ist.

Da die Polizei hilflos ist, versucht sie selber, das Verbrechen aufzuklären. Hilfe findet sie dabei in Form eines Buches, dem Tomb of Darkness, das die schauerlichen Ereignisse rund um die Wiederkehr eines Jahrtausende alten Bösen schildert.

Eine Schnitzeljagd quer durch die Epochen und über mehrere Kontinente beginnt. Und Alex gerät dabei immer weiter in den Strudel des Wahnsinns...

Survival Horror - und mehr

Genre-Fans werden sich sofort zurecht finden, denn von der grundlegenden Steuerung und Gameplay-Mechanik ähnelt Eternal Darkness Klassikern wie der Resident Evil-Serie.

Dementsprechend bleibt die Kamera auch nicht hinter der Figur, sondern bietet feste Blickwinkel, welche die Filmatmosphäre unterstützen und für extreme Spannungsmomente sorgen.

Doch auch wenn einem viele Elemente bekannt vorkommen, hat Eternal Darkness noch mehr zu bieten: So steuert Ihr zum Beispiel nicht nur Alex, sondern im Lauf der Zeit insgesamt zwölf Charaktere, die alle in ihrer jeweiligen Epoche mit dem Tomb of Darkness zu tun haben und ihren Teil zur hervorragenden und spannenden Geschichte beitragen, die sich so erst nach und nach entfaltet.

Auch beim Kampfsystem wird sich eine Evolution ereignen. Denn erstmals ist es möglich, per Knopfdruck einzelne Körperregionen der Gegner anzuvisieren. So ist ein Gegner, dem der Kopf abgetrennt wurde auf Grund seiner Orientierungslosigkeit deutlich einfacher zu erledigen oder nimmt Euch unter Umständen sogar die Arbeit ab, indem er auf seine Kumpane einprügelt.

Ein weiteres neues Element ist der Einsatz von Magie, der Euch vom Tomb of Darkness ermöglicht wird. Zwölf Zauber wird es im Spiel geben, die in drei Stärken ausgesprochen werden können. Doch vorher müsst Ihr die entsprechenden Runen und Schriftrollen finden, welche die Zauber erklären. Leider sind diese Runen und Erklärungen jedoch über alle Abschnitte verteilt, tauchen aber immer an Stellen auf, an denen sich der Einsatz eines neuen Zaubers lohnt.

Und wer glaubt, dass hier schon das Ende der Innovations-Fahnenstange erreicht ist, sieht sich getäuscht. Denn mit dem "Fear-Meter" kommt ein unheimlich verstörendes Element ins Spiel. Jedes Mal, wenn Eure Figur einen Gegner sieht, sinkt die Anzeige. Zwar kann die Leiste durch getötete Gegner oder Zauber wieder aufgefüllt werden, doch all zu häufig passiert es, dass einem die dazu nötige Energie fehlt.

Und urplötzlich passieren unerklärliche Dinge mit Euch: Der Fernseher wird auf "stumm" geschaltet oder geht ganz aus, ein Heilspruch lässt Eure Figur explodieren oder verteufelt gut aussehende Fliegen tauchen auf der Mattscheibe auf. Die Entwickler haben sich einen ganzen Haufen solcher "Sinnesstörungen" einfallen lassen, die Euch immer wieder überraschen, schockieren und erschrecken lassen werden - wow! So bekommt man mehr und mehr das Gefühl, in die Welt hineingezogen zu werden und wird die Vermutung nicht los, dass das Spiel einen ganz geschickt manipuliert.

Augenweide

Glücklicherweise steht die Grafik dem außergewöhnlichen Spielprinzip nicht nach: Die Figuren sind allesamt gut gelungen und bewegen sich unglaublich geschmeidig.

Auch die zahlreichen Umgebungen sind gut gelungen und präsentieren sich bei einem erneuten Besuch mit einem anderen Charakter als massiv verändert, ohne jedoch an entsprechender Atmosphäre zu verlieren.

Kleines Highlight sind jedoch die zahlreichen Lichteffekte wie Fackeln, Zaubersprüche usw., die zeigen, dass im GameCube mehr steckt, als man vermuten könnte.

Düsterer Sound

Auch im Bereich akustischer Untermalung wird Eternal Darkness Maßstäbe setzen. Die opulente Sprachausgabe (momentan noch in Englisch) ist sauber, äußerst stimmungsvoll und verbreitet viel Atmosphäre.

Die grandiosen Soundeffekte und jederzeit stimmige Musikuntermalung werden ebenfalls ihren Anteil an einem durchweg runden Soundhintergrund haben, der das Spielerlebnis angemessen untermalt.

Fassung: US-Retail

Ausblick

Survival Horror vom Feinsten - mit diesem Superlativ ist eigentlich alles gesagt. Die spannende Zeitreisengeschichte wird in vielerlei Hinsicht zwar "nur" gewohnte Kost bieten, reichert diese aber mit intelligenten Rätseln, einer guten Steuerung und einigen neuen Elementen wie dem verstörenden "Fear-Meter" und den zahlreichen zu spielenden Charakteren an.
Während wir der US-Fassung uneingeschränkt einen Award verleihen würden, wird bei der lokalisierten Fassung jedoch viel von der Qualität der Übersetzung abhängen. Wenn Nintendo hier nicht schlampt, dürfen sich Genre-Fans jedoch auf ein außergewöhnliches Spielerlebnis freuen, das alleine schon den Kauf eines GameCube rechtfertigen würde.