Splinter Cell - Vorschau, Action-Adventure, GameCube, GameBoy, XBox, PC, PlayStation2

Splinter Cell
08.01.2003, Marcel Kleffmann

Vorschau: Splinter Cell

Splinter Cell (ab 4,99€ bei GP_logo_black_rgb kaufen) ist ein wahres Highlight auf der Xbox und im Januar ist die Wartezeit für die PC-Spieler endlich vorbei, denn dann erscheint die Umsetzung des Taktik-Shooters. Welche Unterschiede Euch erwarten und warum das Spiel überhaupt so heiß gehandelt wird, erfahrt Ihr in der Preview!

Das Szenario von Splinter Cell wurde diesmal nicht höchstpersönlich von Tom Clancy geschrieben, sondern von einem Ghostwriter. Da dem bekannten Autor die Story allerdings gut gefallen hat, trägt das Spiel trotzdem seinen Namenszusatz. Die bei Splinter Cell erzählte Geschichte reiht sich konsequent in die Erzählungen von Tom Clancy ein und beeindruckt durch ein sehr real wirkendes Szenario.

Typisch Clancy

Wir schreiben das Jahr 2004. Der extrem reiche Industrielle Kombayn Nikoladze hat durch einen Putsch die Macht im Land Georgien an sich gerissen. Unterstützt von einigen chinesischen Hintermännern erklärt Georgien den USA den Krieg. Mit kleinen Terroranschlägen sowie fiesen Computerviren attackieren die Georgier taktisch wichtige Einrichtungen in den Vereinigten Staaten. Jetzt wird es Zeit für die Supermacht zum Gegenschlag auszuholen. Sam Fisher vom CIA-Geheimtrupp Third Echelon wird auserkoren, einige von den Terroristen besetzte Gebäude zu säubern, geheime Informationen zu stehlen, verschwundene CIA-Agenten aufzufinden und eine ganze Bohrinsel zu infiltrieren.

Szenario

Sam Fisher ist auf seinen gefährlichen Missionen immer alleine unterwegs und muss oftmals vollkommen leise agieren, damit die in Überzahl befindlichen Feinde nicht auf den Eindringling aufmerksam werden. Tarnung und überlegtes Vorgehen ist also das A und O. Um seine Aufgaben gekonnt zu erledigen, steht für Sam ein reichhaltiges Ausrüstungsangebot bereit. Angefangen mit einem hübschen kleinen Stahlrohr, das der Agent nutzen kann, um unter Türen herzuschauen, bis hin zu speziellen Sichtmodi. Der Restlichtverstärker macht dunkle Räume für Sam gut durchschaubar, wenn auch nur in Schwarz-Weiß. Außerdem steht Euch eine Wärmesicht zur Verfügung, die warme Gegenstände in Rot-Tönen darstellt und die restliche Umgebung in kühlem Blau.

Mission Impossible

Ist eine Tür verschlossen, ist die Mission noch lange nicht gelaufen, denn Sam kann mit einem Schlüsselloch-Spion durch das entsprechende Loch schauen und gucken, ob auf der anderen Seite die Luft rein ist - dann kann der Einweg-Türöffner zum Einsatz kommen. Ist zufällig ein Code-Tastenfeld in der Nähe, kann die Wärmesicht sogar die Restwärmestrahlung der Fingerabdrücke sichtbar machen und so kommt Ihr an den Code.

Als Türknacker dürft Ihr Euch auch mit einem Universalschlüssel an den Schlössern versuchen. Hier ist jedoch ein wenig Geduld gefragt, bis Ihr herausgefunden habt, in welche Richtung Ihr den Schlüssel drehen müsst. Weitere Gegenstände wie der Elektro-Taser (Strom wird sogar durch Wasser geleitet), Ablenkkameras, die Geräusche machen und per Annäherungssensor ein Betäubungsgas loslassen, oder fiese Rauchgranaten sorgen für zusätzliche taktische Möglichkeiten.

Wenn James Bond Sam Fisher über die Schulter schauen könnte, würde der britische Geheimagent sicherlich ziemlich neidisch werden. Denn der leicht ergraute Frauenheld verfügt nur über einen Bruchteil der Sportlichkeit des Third Echelon-Agenten. So kann Sam Fisher springen, klettern, hangeln, sich abseilen, ducken, den Rücken an die Wand pressen, sich abrollen, lautlos auf dem Boden aufkommen und nicht zuletzt den beeindruckenden - und sicher schmerzhaften - Spagatsprung vollführen. Bei einigen Aktionen kann Sam sogar noch seine Waffe ziehen.

Sportlich, sportlich

Des Weiteren interagiert Agent Fisher mit vielen Objekten, um sich in Computersysteme zu hacken, Lichtschalter auszumachen, Flaschen oder Dosen zur Ablenkung zu werfen oder durch schmale Türspalte zu spähen. Sind mal feindliche Personen in der Nähe, bleibt Euch nicht nur der Griff zur Waffe, nein, Ihr könnt auch die Gegner bewusstlos schlagen oder mit sie mit vorgehaltener Waffe verhören. Die Gefangenen können außerdem als menschliches Schutzschild verwendet werden.

Stellt Euch vor: Ihr schleicht durch ein halbdunkles Treppenhaus. Vor Euch ist eine Ecke, Ihr schauen ganz vorsichtig um dieses Hindernis und seht zwei Sicherheitsbeamte vor Computern hocken, aber Ihr müssen unbedingt ungesehen dort vorbei. Ein Vorteil ist sofort ersichtlich, denn der Raum ist nur spärlich beleuchtet und daher könnt Ihr versuchen im dunklen Bereich hinter den beschäftigten Beamten herzuschleichen.

Unglaubliche KI

Diese Methode könnte klappen, also schleicht Ihr die Treppe weiter hoch und orientiert Euch zur dunklen Wand hin. Doch ein Beamter schreckt plötzlich auf, redet mit seinen Kollegen über ein merkwürdiges Geräusch, das er gerade gehört habe. Prompt bewegt Ihr Euch automatisch zurück in Richtung Treppe - doch zu spät: der Sicherheitsbeamte hat den Lichtschalter erreicht.

Der Raum ist komplett erleuchtet und wenige Sekunden später haben die Feinde Euch gesichtet. Jetzt hilft nur noch der Griff zur Waffe. Dieses kleine Beispiel zeigt die außerordentliche Intelligenz der Computergegner. Ansonsten verhalten sich alle KI-Kollegen sehr schlau und reagieren prompt auf herumliegende Körper am Boden, lösen bei Feindkontakt Alarm aus oder gehen bei Beschuss in Deckung.

Wie kaum ein anderes Spiel, außer Dark Project, arbeitet Splinter Cell geschickt mit Licht und Schatten. Wenn Ihr Euch im dunklen Bereich befindet, sehen Euch die Computergegner logischerweise nicht. Ein Licht-O-Meter an der rechten Bildschirm-Seite zeigt Euch wie sichtbar Ihr gerade für die Feinde seid.

Licht & Schatten

Es kommt aber auch drauf an, ob Ihr Euch in der Dunkelheit leise bewegt oder irgendwelche Geräusche macht, denn die KI reagiert nicht nur auf visuelle Reize, sondern ebenso auf Krach. Daher macht die KI von alleine öfters Mal mehr Licht an - es sei denn, Ihr zerstört bestimmte Lichtquellen.

Dadurch bietet das Spiel nicht nur fantastische Texturen, beeindruckende Level-Geometrie und hochdetaillierte Objekte, sondern auch Echtzeit-berechnete Licht- und Schatteneffekte in noch nie gesehener Perfektion. Die Animationen der Charaktere sind erste Sahne und sehen durchweg realistisch aus. Optisch ist an Splinter Cell überhaupt nichts auszusetzen.

Grafischer Lichtblick

Splinter Cell basiert auf einer verbesserten Unreal 2-Engine. Das Grundgerüst der Engine hat das Team von UbiSoft Montreal übernommen, aber die Licht- und Schatten-Engine komplett neu gestaltet.

Die Steuerung mit Tastatur und Maus geht etwas einfacher von der Hand als mit den Xbox Analog-Sticks und ist vor allem etwas genauer und schneller. Außerdem dürft Ihr in der PC-Version immer speichern, so dass die QuickSave-Funktion den teilweise knackigen Schwierigkeitsgrad etwas absenkt.

Verbesserungen zur Xbox-Version

Hauptsächlich drei Verbesserungen zur Xbox-Version fallen auf: So bietet die PC-Umsetzung eine noch bessere, klarere Grafik durch höhere Auflösungen und detailliertere Texturen.

Ausblick

Agenten-Spiele gibt es derzeit wie Sand am Meer, aber Splinter Cell schlägt die Konkurrenz von James Bond und Cate Archer locker in die Flucht. Mit genialer Grafik, grandiosen Missionen und hochspannendem Gameplay erwartet uns gleich zu Beginn eines der größten Highlights des Jahres 2003. Das Spiel mit Licht und Schatten sowie die bahnbrechende Künstliche Intelligenz sorgen für ein nie da gewesenes Spielgefühl in einem absolut real wirkenden Szenario. Zwar schmälern die mageren neun Levels ein wenig die Begeisterung, aber dafür sind viele Missionen sehr komplex und die im Gameplay zelebrierte Freiheit an Handlungsmöglichkeiten erhöht den Wiederspielwert. Taktik-Actionfans müssen sich den 30. Januar 2003 ganz dick im Kalender anstreichen!