Fire Warrior - Vorschau, Shooter, PC, PlayStation2

Fire Warrior
16.03.2003, Mathias Oertel

Vorschau: Fire Warrior

Fragt man Warhammer-Fans nach ihrer Lieblingsumsetzung, bekommt man unverhältnismäßig oft den Titel Space Hulk zu hören. Und das, obwohl der Shooter den aus den Tabletop bekannten Strategie-Elementen vollkommen widerspricht. Mit dem von Kuju (Reign of Fire) entwickelten Fire Warrior veröffentlicht THQ im September ein neues Spiel aus dem Warhammer 40.000-Universum, das wiederum ein geradliniger Ego-Shooter ist. Wir hatten die Gelegenheit, vor Ort bei Games Workshop in Nottingham einen Blick auf das Spiel zu werfen und erzählen Euch in der Preview, welche Eindrücke der Feuerkrieger auf uns gemacht hat.

Schon beim ersten Anblick wird klar, dass man nicht ein Hardcore-Warhammer-Fan sein muss, um einen sofortigen Einstieg in das Spiel zu finden. Denn da die Entwickler bekennend (siehe Interview) von zahlreichen Gameplay-Elementen anderer Spiele beeinflusst wurden, ist das Spiel in erster Linie ein geradliniger Ego-Shooter als ein Warhammer-Trittbrettfahrer.

Warhammer 40.000 aus Ego-Sicht

Zwar werden die insgesamt 20 Missionen weitestgehend linear sein, doch dieses Mittel hat dank starker Atmosphäre auch schon bei Medal of Honor funktioniert. Denn das Umfeld mit gescripteten Events und einer guten Soundkulisse sorgt genau so wie bei dem EA-Shooter für massive Spannung und ein intensives Mittendrin-Gefühl.

Auf Interaktivität, wie man sie von der GeoMod-Engine der Red Faction-Serie kennt, wird man weitestgehend verzichten müssen. Außer ein paar Schaltern, die eingesetzt werden müssen, gibt es nicht viel, was man in den großräumig angelegten Umgebungen manipulieren kann. Doch dies wird durch die Atmosphäre mehr als wettgemacht und hat außerdem auch bei der Konkurrenz nicht für Misserfolge gesorgt.

Und auch wenn man den Einfluss von Halo mit seinem Schild- und dem Zweiwaffensystem deutlich spürt, hat man nie den Eindruck, dass Fire Warrior nur ein zusammengestückeltes "Best-of-Egoshooter" darstellt.

Dafür sorgen schon die 17 Waffen, die Ihr im Laufe des Spieles benutzen könnt und die teilweise verheerende Zerstörungskraft besitzen.

Eine Zielhilfe wird -wie bei Konsolen-Shootern üblich- die Spieler unterstützen, um die letzten Pixel nicht mühevoll selber finden zu müssen.

Was das Verhalten der KI angeht, gab die derzeitige Version noch keine genauen Rückschlüsse.

Allerdings war andeutungsweise schon zu erkennen, dass sich die Gegner sehr unterschiedlich verhalten werden, wenn es darum geht, Euch auszuschalten. Vom Rudelverhalten bis zur einsamen Verfolgung bis hin zu Eurer Deckung scheint das ganze Spektrum vertreten zu sein und macht Hoffnung, dass die insgesamt 25 Charakter-Typen nicht nur bloßes Kanonenfutter darstellen.

Von der Story an sich war in der vorliegenden Fassung noch nicht viel zu sehen, doch da ein professioneller Schreiberling engangiert wurde, um der Geschichte den nötigen Tiefgang zu verleihen und zudem Games Workshop die Story absegnen musste, kann man sicher sein, dass hier einiges auf den Spieler zu kommt.

Zwar gab es erst einen Abschnitt zu sehen, doch die Grafik ist durch die Bank sehenswert. Jederzeit flüssig rauscht das Bild mit 60 Bildern pro Sekunde an Euch vorbei und geizt dabei auch nicht mit Spezialeffekten. Gigantische Explosionen, Staubwolken bei Munitionseinschlägen auf dem Boden und feine Partikeleffekte bilden da nur die Spitze des Eisbergs. Auch die Animationen und die optische Gestaltung der Gegner ist gelungen und bietet Warhammer-Fans alles, was sie erwarten.

Schön anzusehen, aber...

Soundtechnisch wird durch das permanente Stakkato von sauberen Sprachmeldungen, Explosionen und Feuergefechten eine Spannung und Atmosphäre geschaffen, die der aus Medal of Honor Frontline absolut ebenbürtig ist und definitiv Lust auf das Endprodukt macht.

Allerdings ist in der vorliegenden Fassung von Anti-Aliasing weit und breit nichts zu sehen, was sich vor allem bei den Hausdächern bemerkbar macht. Sollte dieses Manko bis zum Release noch behoben werden, steht der Grafikpracht nichts im Wege.

Ausblick


Sicher: Kuju hat viele bekannte Elemente in Fire Warrior einfließen lassen und macht auch gar keinen Hehl daraus. Doch was wir bis jetzt von dem interessanten Ego-Shooter sehen konnten, macht in keiner Form den Eindruck eines Mischmaschs, sondern bildet ein homogenes und eigenständiges Produkt. Alles wirkt durchdacht und sorgt mit seiner Atmosphäre und der bereits in dieser Version ausgereiften und stets flüssigen Grafik mit feinen Effekten für Vergnügen. Wenn die angekündigten Story-Twists bis zur endgültigen Fassung nicht herausfallen oder im Endeffekt nur einen Atmosphärebruch bringen, ist Fire Warrior eine sichere Empfehlung für Genre-Fans. Zumal man überhaupt keine Grundkenntnisse des Warhammer-Universums mitbringen muss, um das Spiel genießen zu können.