Pro Evolution Soccer 3 - Vorschau, Sport, PC, PlayStation2

Die neuen Spielermodelle bewegen sich dank 80 Prozent mehr Animationen wesentlich lebendiger, geraten beim Spurt schon mal ins Straucheln, nehmen Bälle elegant an und zeigen ganz neue Einlagen, wie z.B. eine Drehung inklusive über den Kopf gespielten Ball. Importfans werden das bestätigen, denn die Europäer bekommen eine 1:1-Umsetzung des bereits in Japan erhältlichen Winning Eleven 7.

Geht der Kult weiter?

Um es kurz zu machen: Ja, denn der dritte Teil fühlt sich schon nach wenigen Spielsekunden nicht nur besser, authentischer und intuitiver an, sondern bietet auch dem Auge mehr Abwechslung.

Besonders auffällig sind die deutlichen optischen Auswirkungen der Spielerfähigkeiten: Wenn Zidane den Ball annimmt oder dribbelt, bleibt das Leder fast am Schlappen kleben, während sich so mancher Innenverteidiger die Kugel schon nach wenigen Metern zu weit vorspielt. Auch spezielle Dribblings sorgen für mehr Vielfalt, so dass Artisten wie Ronaldo & Co mit Übersteigern oder 360-Grad-Drehungen glänzen.

Und endlich lässt sich auch eine angestrengte Mimik bei Zwei- und Luftkämpfen in den Wiederholungen beobachten. Auch die neue Vorteilsregel, die für mehr Spielfluss sorgt, oder verletzte Spieler mit Verbänden zeugen vom sinnvollen Feintuning.

Selbst die ohnehin gute Ballphysik wurde überarbeitet, so dass das runde Leder seine ganze Unberechenbarkeit durch Holpern auf schlechtem Platz, plötzliche Tore durch unerwartetes Abfälschen oder Press-Schläge unter Beweis stellt.

Zaubern wie kein Zweiter

Und selbst die neuen Flanken haben es uns angetan, denn je nach Spieler werden die Bälle flatterhaft, gerade oder à la Beckham scharf in den Rücken der Abwehr gejagt, wo Kopfballungeheuer wie Klose warten.

Für Übersicht in der neuen vierteiligen Meisterliga und den Pokalen sorgen durchgestylte Menüs, die Fans zwar sofort vertraut sein werden, aber von erheblichem Feintuning profitieren. Sehr komfortabel ist eine neue Grafik im Auswechslungsbildschirm, die mit einem Sechseck die verschiedenen Stärken und Schwächen des Spielers veranschaulicht.

Doch trotz all dieser gefährlichen Vielfalt, müssen Tore erneut schwer erarbeitet werden. Dank der sehr guten Gegner-KI und unheimlich schwerer Solos, werden viele Spiele selbst für Kenner zunächst mit einer Null enden.

Neue Menüs, mehr Funktionen

Zur Fanakustik, die sich dem Spiel jetzt dynamischer anpassen, lässt sich leider noch nicht viel sagen - dazu waren die Eindrücke zu flüchtig und die Messe zu laut. Immerhin dürfte die Meisterliga schon dadurch an Reiz gewinnen, dass viele Niederlagen einen Zuschauerschwund nach sich ziehen. In Sachen Präsentation sollte man aber trotz guter Ansätze und neuer Engine dennoch keine FIFA-Qualität erwarten.

Insgesamt warten etwa 120 Clubs und Nationalteams auf Euch, darunter erneut viele versteckte. Auf der Messe vermisste man zwar noch die originalen Namen, aber bis zum Release wird die Version komplett und korrekt lokalisiert.

Auch das Freispielen hat an Reiz gewonnen, denn Ihr gewinnt während der Matches und des Trainings wertvolle Punkte, die Ihr in einem Shop für neue Teams, Spieler, Taktiken oder spezielle Editor-Funktionen wie neue Frisuren ausgeben könnt.

Übrigens geben sich nahezu alle bekannten Stadien die Ehre; insgesamt sollen über 20 Arenen zur Verfügung stehen. Trotzdem erinnern das fade und teils statische Stadionumfeld mit dem altbekannten Fanbrei an die alten Schwächen der Reihe.