Korea - Forgotten Conflict - Vorschau, Taktik & Strategie, PC

Korea - Forgotten Conflict
10.10.2003, Marcel Kleffmann

Vorschau: Korea - Forgotten Conflict

In diesem Jahr werden es die Commandos nicht leicht haben, die angestammte Echzeit-Taktik-Fangemeinde für sich zu gewinnen, denn mit Korea: Forgotten Conflict gibt es einen mehr als würdigen Herausforderer. Warum das Spiel so viel Potential hat und warum der Klassiker der Pyro Studios in den Ruhestand gehen kann, erfahrt Ihr in der Preview!

Kurz darauf wurde im UN-Sicherheitsrat über die Lage diskutiert und unter der Abwesenheit der Sowjetunion eine Unterstützung für Südkorea beschlossen. Monate später landeten dann erste Spezialeinheiten hinter den feindlichen Linien und legten den Grundstein für eine Gegenoffensive.

Szenario: Koreakrieg

Südkorea wurde im Januar 1950 aus dem amerikanischen Verteidigungsbereich ausgeschlossen. Diese Chance ließen sich die nordkoreanischen Truppen nicht entgehen und griffen mit sowjetischer Unterstützung Südkorea an.

Ihr befehligt eine der Spezialeinheiten, die Nordkorea im Krieg schwächen sollen. Das aus maximal fünf Mitgliedern bestehende Team führt Ihr in bester Echtzeit-Taktik-Manier und nach Vorbild von Commandos durch die zwölf groß angelegten Missionen. Dabei sind die Einsätze speziell auf die unterschiedlichen Fähigkeiten der fünf Protagonisten zugeschnitten.

Fünf Freunde müsst Ihr sein

Zu Eurem Dreamteam gehören ein Scharfschütze ohne Knick in der Optik, ein bombastischer Sprengmeister, der Späher als Allrounder, eine schnittige Sanitäterin und ein übergelaufenes Ex-Mitglied der nordkoreanischen Streitmächte. Während die Fähigkeiten der vier zuerst genannten Charaktere gleich ersichtlich sind, bietet der Überläufer einige interessante Ansätze, da er die Sprache des Feindes beherrscht und hilfreiche Kenntnisse über die Lokalitäten besitzt.

Die unterschiedlichen Fähigkeiten der Charaktere müsst Ihr als Kommandeur in den zwölf Missionen sinnvoll kombinieren und effektiv einsetzen. Manchmal ist es beispielsweise nötig, dass der Überläufer für Ablenkung sorgt, während der Scout sich von hinten anschleicht und den Feind außer Gefecht setzt.

Die auf mehrere zusammenhängende Kampagnen verteilten Missionen spielen sich abwechslungsreich und sind taktisch fordernd. Manchmal müsst Ihr weit hinter der Frontlinie eine gegnerische Militäranlage außer Gefecht setzen, Geiseln retten, Konvois beschützen, Sprengladungen entschärfen oder Euch gar in einen fahrenden Zug bis zum Lokführer durchkämpfen.

Einsätze

Dabei ist es wichtig, wohl überlegt und unauffällig vorzugehen. Es ist immer sinnvoller einen Feind diskret mit dem Kampfmesser von hinten zu erledigen und die Leiche anschließend zu verstecken, als wild ballernd durch die Gegend zu laufen und sämtliche Feinde zu alarmieren. Denn überall auf den teilweise quadratkilometergroßen Karten patrouillieren computergesteuerte Gegner herum, die über ein individuelles Sicht- und Hörfeld verfügen.

Sobald ein Feind etwas Auffälliges hört, eine Leiche findet oder ein Mitglied Eurer Truppe sieht, wird flott der Alarm aktiviert und Verstärkung geholt. Das Resultat ist ein deutlich komplizierterer Spielablauf. Daher sollten Guerilla-Taktiken im Vordergrund stehen.

Die eigens kreierte 3D-Engine zaubert schöne und detaillierte Schauplätze auf den heimischen Monitor. Überall auf der Karte verstreut findet Ihr hübsche Details, die vom Entwickler-Team in liebevoller Kleinarbeit auf die Map gepflanzt wurden und das Szenario lebendig erscheinen lassen. Besonders die Vegetation kann sich sehen lassen. Aber auch die Charaktere inklusive ihrer Animationen sind gut gelungen.

Für weitere Abwechslung im Gameplay sorgen die Fahrzeuge, denn wirklich alle Vehikel können auch von Eurem Team eingesetzt werden: Panzer, Geländewagen und LKWs darf sich die Spezialeinheit vom Feind ebenso ausleihen wie Flugzeuge oder Boote.

Innen & Außen

Diese taktisch herausfordernden Echtzeit-Duelle finden sowohl auf großen Karten in freier Wildbahn als auch in Häusern statt. Dazu wird einfach das Dach des gerade betretenden Gebäudes transparent.

Der Übersicht halber kommandiert Ihr Eure Elitekämpfer aus einer isometrischen, aber frei dreh- und zoombaren Kameraperspektive. An der Bedienung sollte allerdings noch gearbeitet werden; vor allem am nervigen Scrolling mit der mittleren Maustaste.

Grafik

Ausblick


Die Commandos müssen sich wirklich warm anziehen! Mit Korea Forgotten Conflict erwartet uns kein simpler 1:1-Abklatsch, sondern ein Spiel mit viel Potential, das vor allem aus dem unangetasteten Szenario schöpft sowie aus den anspruchsvollen taktischen Missionen. Die zwölf Einsätze erfordern Hirnschmalz und auch die schön aufeinander abgestimmten Spezialfähigkeiten bringen Tiefe ins Spiel. Jetzt bleibt nur noch abzuwarten, ob der Schwierigkeitsgrad in den Missionen richtig getroffen wird. Außerdem sollte Plastic Reality noch das umständliche Scrolling mit der mittleren Maustaste verbessern. Sollten diese beiden Punkte überarbeitet werden und die tolle Grafik noch ein bisschen flotter laufen, dann wird Korea Forgotten Conflict auf jeden Fall zum Commandos-Killer.