Apocalyptica - Vorschau, Action-Adventure, PC

Apocalyptica
21.10.2003, Mathias Oertel

Vorschau: Apocalyptica

Kämpfen im Namen des Kreuzes - und das in einer fernen, düsteren Zukunft. Dazu möchte Euch ab Ende der Woche der Action-Titel Apocalyptica (ab 8,90€ bei kaufen) von Konami auffordern. Wir konnten uns schon vorab mit den futuristischen Kreuzrittern in den Kampf gegen die Teufelsanbeter stürzen und verraten Euch in der Preview, ob Apocalyptica das Zeug hat, die gegenwärtigen Action-Schwergewichter in Gefahr zu bringen.

Das Team von Extreme FX malt eine düstere Zukunft. Der ewige Kampf zwischen klerischen Kräften und den Armeen des Satans ist auf der Erde zugunsten Mephistos entschieden worden und die Überbleibsel der himmlischen Heerscharen sind über das gesamte bekannte Universum verstreut. Doch auch wenn es nur kleine Enklaven des Guten gibt, ist die Himmelsarmee nicht gewillt aufzugeben und fordert Neo-Satan zum alles entscheidenden Duell. Und der Kampf Gut-gegen-Böse läuft nicht mehr mit dem Gebetbuch ab: Die Gotteskämpfer der Zukunft ziehen mit Schwert, Magie und Projektilgeschossen bewaffnet in den Krieg.

Mit Schwert und Knarre gegen Tod und Teufel

Konsolenfans beispielsweise werden die Angriffsmöglichkeiten Eurer Krieger, die aus vier Charakterklassen stammen, ansatzweise aus der Devil May Cry-Serie bekannt vorkommen, in der sowohl Projektil- als auch Klingenwaffen in ausgewogener Mischung dargeboten wurden.

Devil May Cry trifft auf UT

Spielerisch erfindet Extreme FX das Action-Rad zwar nicht neu, doch die Versatzstücke, die man für Apocalyptica verwendet hat, können sich absolut sehen lassen und werden passend mit der Story verknüpft.

Einzig die Kamera sorgt in der vorliegenden Version hin und wieder für Sorgenfalten. Vor allem bei Kämpfen gegen mehrere Gegner kann es passieren, dass die Ansicht einen denkbar ungünstigen Bildausschnitt wählt. Was meist zur Folge hat, dass der wohl überlegte Angriffsplan einem wilden Gemetzel weicht, bei dem auch die Anzeige-Fixierung auf einen Gegner kaum Abhilfe schafft.

Dank der gut reagierenden und Genre-typisch belegten Steuerung werden auch Anfänger kaum Probleme haben, in den Kampf zwischen Gut und Böse eingreifen zu können.

In punkto Missionsdesign hingegen hat man sich ab und an bei Spielen wie der Unreal Tournament-Serie orientiert. Neben den üblichen Search-and-Destroy-Missionen, bei der auch der eine oder andere Schalter umzulegen ist, findet Ihr beispielsweise auch Aufgaben im Domination-Stil, bei denen es darum geht, zusammen mit Euren Mitstreitern bestimmte Schlüsselpositionen zu sichern.

Dabei reagiert sowohl die eigene als auch die KI der Gegner bislang hin und wieder zwiespältig. Im Großen und Ganzen zwar schon recht passabel kommt es noch zu Aussetzern bzw. am anderen Ende des KI-Spektrums zu hammerharten Verteidigungen der Kontrollpunkte.

Auch wenn die uns vorliegende Fassung noch nicht optimiert wurde, lässt sich jedoch eines schon feststellen: Der Hunger nach rechenintensiver Hardware ist happig. Doch auch wenn die Animationen ansehnlich, die Spezialeffekte nett anzuschauen sowie das allgemeine Leveldesign durchaus ansprechend und abwechslungsreich sind, versucht man irgendwo den Grund dafür zu finden, dass Apocalyptica sich nicht mehr mit Hardware am unteren Rand des Leistungsspektrums zufrieden gibt.

Doch auch mit diesen kleinen Mankos lässt sich schon eines absehen: Apocalyptica ist ein ernst zu nehmender Versuch von Konami, auf dem heiß umkämpften PC-Action-Markt Fuß zu fassen.

Und da die Story von einem angenehm bekannten Spielprinzip sowie diversen Multiplayer-Modi für bis zu 16 Spieler ergänzt wird, stehen die Chancen nicht schlecht, dass das Vorhaben gelingen wird. Wir sind schon gespannt auf die finale Fassung.

Immenser Hardwarehunger

Denn derzeit ist man ziemlich weit davon entfernt, eine Texturqualität wie z.B. in Max Payne 2 oder Unreal 2 zu bieten. Doch trotzdem zeigen die Entwickler eine Menge Fantasie, interessante und abgefahrene postapokalyptische Schauplätze für die biblischen Schlachten zu präsentieren, die nicht hinter Spielen wie Jedi Academy zurückstecken müssen.

Akustisch bietet man den Action-Fans hingegen durchweg ansprechende Kost: Die Heavy Metal-Rhythmen passen genau so gut zu den apokalyptischen Kämpfen wie die eingestreuten sphärischen Chorklänge. Und sowohl die Sounds der Projektilwaffen als auch die gelungenen Schwertkämpfe können sich hören lassen.

Die Sprachausgabe (in der vorliegenden Version noch in Englisch) ist ebenfalls stimmig und lässt hoffen, dass Konami für die deutsche Version Sorgfalt walten lässt.

Ausblick


Unkomplizierte Action in einem eigenwilligen, aber interessanten Endzeit-Szenario - damit dürfte man Apocalyptica am ehesten gerecht werden. Und so anachronistisch der Kampf gegen den Teufel auch wirken mag und so sehr man viele Spielelemente aus anderen Games wieder erkennt: alles wird hier zu einem interessanten und einsteigerfreundlichen Action-Spektakel zusammengefügt. Kleinere und größere Probleme mit der Kamera sowie der gewaltige Hardware-Hunger, den die apokalyptischen Gotteskrieger in der vorliegenden Fassung zeigten, sollten allerdings für die Endfassung bearbeitet werden. Denn unter dem Strich ist die Grafik zwar schon jetzt ansehnlich, doch bei weitem nicht so üppig, dass sie zwingend eine Monsterhardware voraussetzt. Alles in allem ein viel versprechender Third-Person-Action-Titel, der allerdings in der gegenwärtigen Verfassung mit seinen etwas eintönigen Schwert-Gefechten noch den Beweis schuldig blieb, sich problemlos mit den Genre-Meistern messen zu können. Potenzial ist auf jeden Fall vorhanden.