Kya: Dark Lineage - Vorschau, Action-Adventure, PlayStation2

Kya: Dark Lineage
30.10.2003, Jörg Luibl

Vorschau: Kya: Dark Lineage

Ihr mögt epische Jump`n´Runs à la Rayman 3 und kunterbunte Märchenwelten? Dann könnt Ihr über Atari schon am 20. November eine actionreiche Abenteuerreise auf der PS2 buchen. In der Rolle der tapferen Heldin Kya liegt es an Euch, ein riesiges Fantasyreich von der Herrschaft eines Tyrannen zu befreien. Konkurrenz für Jak&Daxter 2?

In den ersten Spielsekunden muss man sofort an <4PCODE cmd=DGFLink;name=Rayman 3 Hoodlum Havoc;id=2925> denken: Teenie-Heldin Kya durchstreift viele weitläufige Areale, die von Abgründen, Felsplateaus, Brücken, Inseln und Flüssen gesäumt werden. Sehr ansehnlich, aber nicht so prächtig und detailliert dargstellt wie im Klassiker <4PCODE cmd=DGFLink;name=Jak and Daxter;id=1969> oder dem kommenden <4PCODE cmd=DGFLink;name=Beyond Good & Evil;id=2850>.

Papa ist böse

Neugier wird bestraft: Als Kya und ihr Bruder Franck das geheime Labor ihres ungeliebten Vaters entdecken, entfachen sie aus Versehen die Kraft eines uralten Artefaktes. Beide finden sich plötzlich in einer fremden Welt wieder - allerdings getrennt.

Ihr sollt Euren Bruder finden, dem einheimischen Volk der Natives gegen die bösen Wolfen helfen und den Tyrannen Brazul besiegen. Das Problem ist nur, dass der Bösewicht niemand anderes als Euer Vater ist...

Märchenhafte Idylle

Kya bietet zunächst eher entspannende als anspruchsvolle Unterhaltung, gewinnt aber im weiteren Verlauf an Abwechslung: Brücken müssen runter gelassen, Schalter umgelegt, Rennen ausgetragen und Bomben geschickt platziert werden. Immerhin warten in der finalen Fassung neun Welten sowie 34 Quests und zahllose Mini-Spiele auf Euch.

Kindgerechter Einstieg

Der Einstieg ist entspannend leicht, die Dialoge sind verständlich, die Gut-Böse-Story ist sofort verinnerlicht. Vor allem jüngere Spieler werden in der ersten Stunde komfortabel auf die kommenden Herausforderungen vorbereitet.

Die Steuerung ist simpel, es gibt nur einen Sprung (keinen Doppelsprung), eine Vorwärtsrolle, Pfeile zeigen Wege an, eine interaktive Karte hilft bei der Orientierung und Fadenkreuze markieren das nächste Ziel.

Wer keine Lust auf lange Spaziergänge hat, findet in der Welt von Kya luftige Alternativen: Überall gibt es Windhosen und Strömungen, die Euch schnell von einem Ort zum anderen bringen - sicher das markanteste Merkmal des Spiels, das auch optisch mit schönen Partikeleffekten inszeniert wird.

Frischer Wind

Nimmt man die Teleportströme und die Hoverboardbahnen hinzu, dürfte Reisekomfort kein Problem sein. Leider verwehrt die Kamera ab und zu den freien Blick auf die Protagonistin, denn sie postiert sich hinter Wänden oder Vorsprüngen, ohne dass diese transparent werden. Hier sollte noch Feintuning angesetzt werden.

Ganz gefahrlos ist das Windsurfen allerdings nicht immer, denn Ihr begegnet zwischendurch Dornen und krabbelnden Käfern, die Ihr geschickt umkurven müsst, indem Ihr den Aufwind richtig nutzt.

Besonders coole Attacken werden übrigens à la <4PCODE cmd=DGFLink;name=Enter The Matrix;id=3877> in ansehnlicher Zeitlupe gezeigt. Und falls Ihr auf Entfernung zuschlagen wollt, helfen Euch Waffen wie der Bumerang, der später sogar mit einer Sniper-Funktion aufgerüstet werden kann.

Box- und Trittkultur

Im Nahkampf macht Kya selbst Bruce Lee Konkurrenz: Ihr könnt Tritte und Schläge in spektakulären Zweier- oder Dreierkombos vom Stapel lassen, die jeden Gegner in Verlegenheit bringen - inklusive Aufwärtshaken und Karatekick.

Habt Ihr keine Lust auf direkte Konfrontation, könnt Ihr schleichen. Allerdings scheint es keine weiteren Kampfmöglichkeiten zu geben, wenn man sich erfolgreich angeschlichen hat - schade. Im Laufe des Spiels bieten die Shops dafür auch Bomben, Teleskope und andere nützliche Gegenstände an.

Ausblick


Nett, abwechslungsreich, komfortabel - der Ersteindruck ist weder enttäuschend noch begeisternd, sondern einfach gut. Vor allem jüngere Spieler und Gelegenheitshüpfer sollten den Titel im Auge behalten: Die kunterbunte Welt ist riesig groß, lockt mit vielen kleinen Herausforderungen, neuen Gegenständen und dem überall möglichen Windsurfen. Auch das Nahkampfsystem ist mit den Kombos und Zeitlupeneffekten durchaus ansprechend. Allerdings gibt es gelegentlich Kameraprobleme und die Kreaturenvielfalt lässt etwas zu wünschen übrig. Und Kya hat sich zwar optisch und spieltechnisch kräftig von Genre-Kollegen inspirieren lassen, kann aber in den ersten zwei Spielstunden nicht an die epische Kraft, den Wortwitz und das interessante Charakterdesign von Rayman 3, Jak&Daxter 2, Ratchet&Clank oder Beyond Good & Evil anknüpfen. Ob uns die finale Fassung euphorischer stimmen kann, verraten wir im Test!