Wakeboarding Unleashed feat. Shaun Murray - Vorschau, Sport, PC, XBox, PlayStation2

Wakeboarding Unleashed feat. Shaun Murray
08.02.2004, Paul Kautz

Vorschau: Wakeboarding Unleashed feat. Shaun Murray

Skateboards, Mountainbikes, Surfbretter, Snowboards – kaum ein Trendfortbewegungsmittel bekam nicht schon eine passable bis sehr gute Versoftung spendiert, selbst auf Motorrollern durfte man schon Backflips schlagen. Nur die Wakeboards, eine moderne Variante der Wasserski, blieben bislang den Rechenknechten fern. Bis jetzt...

Wakeboarding Unleashed ist auf PS2, Xbox und GBA eigentlich schon ein alter Hut: Bereits seit letztem Jahr dürft ihr dank Activision und Shaba Games am langen Ende eines an einem Schnellboot befestigten

Grinden, Manuals, diverse Tricks - am Seil könnt ihr dieselben Manöver starten wie auf dem Skateboard.
Seils allerlei artistische Meisterleistungen vollbringen. Aspyr, die schon Tony Hawk und Kelly Slater auf den PC befördert haben, schicken in Kürze auch den zweifachen Wakeboarding-Weltmeister Shaun Murray in die geheimnisvollen Gewässer von Windows.

Der junge Mann und das Meer

Das Spiel bleibt im Kern der alten Tony Hawk-Tradition treu: Als einer von acht Weltklasse-Wellenhüpfer wie Tara Hamilton, Parks Bonifay oder dem Namensgeber gleitet, springt und grindet ihr durch elf, nach und nach freigespielte Levels. In jedem habt ihr einen bestimmten Aufgabenblock zu erfüllen, natürlich unter einem etwas anachronistischen Zeitlimit, das ihr hier aber wenigstens beeinflussen könnt: Während Stürze einen gierigen Happen der kostbaren Zeit abknabbern, könnt ihr euren Vorrat durch gelungene Tricks und Kombos wieder auffüllen. Das Erfüllen von Aufgaben bringt euch in erster Linie Statistikpunkte, mit denen ihr eure Boarder-Werte wie Sprunghöhe oder Drehgeschwindigkeit beeinflussen könnt.

Des Weiteren öffnet ihr mit der Zeit immer mehr »Challenges«: Das sind Sub-Aufgaben, die ihrerseits wieder neue Punkte, Levels oder noch mehr Challenges freispielen. Das Aufgabenfeld eröffnet für einen Funsportgame-Kenner keine großen Überraschungen – ihr müsst bestimmte Tricks machen, Zahlenreihen in einer Kombo aufsammeln, bestimmte Rails

In der Zeitlupe werden eure Manöver gespenstisch verzerrt, was dem Spiel einen dicken Coolness-Bonus verleiht.
grinden oder Manuals eine Zeit lang halten. Allerdings erwarten euch gelegentlich auch ungewöhnliche Aufträge: Auf überfluteten Häusern sollt ihr z.B. muhende Kühe umstoßen, oder für ein Sportvideo aus einer abgefahrenen Perspektive heraus dicke Punkte scheffeln.

Die Steuerung der Wakeboards ist dem Skaten/BMX-Fahren/Surfen im Grunde sehr ähnlich: Ihr könnt springen, Grab- und Invert-Tricks machen, grinden und Manuals gleiten; außerdem lässt sich alles zu dicken Kombo-Reihen verbinden. Da ihr gezogen werdet, habt ihr natürlich nur indirekt Einfluss auf die Fahrtrichtung, was alte Tony-Hasen anfangs etwas aus dem Gleichgewicht bringen kann.    

Ich bin frei!

Einmal Käpt´n sein: Ihr dürft auch am Steuer des Motorbootes Platz nehmen, und für einen dicken Wellengang sorgen.
Darüber hinaus habt ihr noch die Möglichkeit, euch kurzzeitig von der Boots-Fessel zu befreien, und »freihändig« vor euch her zu schippern – etwa, um besonders spektakuläre Tricks zu zünden oder in Gegenden zu fahren, wo ihr an der Strippe nicht hinkommt. Natürlich verliert ihr so an Geschwindigkeit, habt aber eine Weile Zeit, nach eurer Mitfahrgelegenheit zu pfeifen, woraufhin ihr schnell wieder gezogen werdet. All das und mehr lernt ihr im ausführlichen Tutorial; darüber hinaus könnt ihr alle Manöver nach Belieben im »Free Ride«-Modus üben.

Gelegentlich dürft ihr auch die Seiten wechseln, und am Steuer des Bootes Platz nehmen – das gewinnt besonders im Mehrspielermodus an Bedeutung, in dem ein Spieler auf dem Wakeboard herumzappelt, während er vom anderen wild durch die Gegend gezogen wird. Da die Steuerung des Schlittens etwas hakelig ist, empfiehlt sich ein näherer Blick auf den Hauptmenüpunkt »Free Drive«, in dem ihr durch die bislang freigespielten Levels heizen könnt.

Kein Knaller, aber durchaus ansehnlich: Die Optik besticht vor allem durch schöne Reflektionen und tolle Animationen.
Grafisch bleibt auch Wakeboarding Unleashed dem bereits bekannten Aspyr-PC-Versionen-Stil treu, der schöne, aber kaum spektakuläre Optik bietet: Die recht grob geschnitzten Sportler sehen etwas hell aus, sind aber sauber animiert. Der Welleneffekt ist wie schon anno Kelly Slater hervorragend, die Spiegelungen auf der Wasseroberfläche toll – aber die Umgebungen sehen allgemein etwas öde aus. Coole Effekte wie Zeitlupenmanöver und fantastisch spritzendes Wasser runden das Grafikbild jedoch vorzeigbar ab, außerdem läuft die Action selbst in unserer Preview-Version jederzeit rasend schnell – kein Ruckler, kein Pop-Up trübt das Bild. Akustisch erwartet euch eine Mischung aus rockigen und bluesigen Klängen, die mit Bands wie Van Halen, J. Geils Band und Soledad Brothers für eine feucht-fröhliche Stimmung sorgt. 

Auf der Welle, auf die Schnelle..

Ausblick

Ich höre schon das Stöhnen: »Nooooch ein Trendsportspiel?!?« Ja, prinzipiell schon. Und nein, denn wie bislang jedes Ex-Activision-Game hat auch das Wakeboarding am PC seinen ganz eigenen Reiz, der seinen Platz neben den Tony Hawks dieser Welt rechtfertigt. Okay, die Spielmechanik mit ihrem 6-Aufgaben-plus-knappes-Zeitlimit-pro-Level-Prinzip ist wie schon bei Kelly Slater’s Pro Surfer etwas veraltet, aber dank der interessanten und abwechslungsreichen Spielmöglichkeiten dürfte es auch Shaun schaffen, die Herzen der Funsportler zu erobern.