Ground Control 2: Operation Exodus - Vorschau, Taktik & Strategie, PC
Graue Wolken hängen wie Tränensäcke am trüben Himmel. Langsam rollen die schweren Panzer Richtung Fluss, dahinter schlummert die Stadt – besetzt von feindlichen Truppen. Die schmale Brücke sieht einladend aus, aber in den Gebäuden dahinter lauern tödliche Raketenwerfer mit freier Sicht auf das Vorfeld. Wenn die Panzer jetzt in Kolonne angreifen würden, könnten sie einer nach dem anderen von Stahl brechenden Projektilen durchlöchert werden.
Bei Wind & Wetter
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Aber dann donnert es. Nicht aus den Rohren, sondern hoch oben am komplett animierten Firmament - Regen prasselt, Winde wehen und die Sicht in den Flussniederungen nimmt rapide ab. Das ist der ideale Zeitpunkt: Jetzt könnt ihr eure schweren Stahlkolosse langsam über die Brücke rollen lassen, am besten drei, denn die Feinde können euch nicht sehen. Und wenn ihr angekommen seid, fahrt ihr die schweren Seitenteile aus, damit sich eure Infanterie dahinter verschanzen kann: eine grandiose Idee!
Aber was ist das? Noch bevor der erste Panzer die Brücke komplett überquert hat, zerstört ein blendend gelb leuchtendes Raketentrio den eitlen Feldherrentraum. Es zischt, es knallt, die Panzer stecken in der Falle.Was ist passiert? Man konnte euch doch verdammt noch mal nicht sehen? Richtig, aber in Ground Control 2 spielen sowohl Sicht- als auch Hörradien eine große taktische Rolle. Mit Feuer & Finesse
Das Team von Massive Entertainment bastelt an einer möglichst authentischen 3D-Umgebung, damit ihr nicht nur Formationen, Truppentypen und Sekundärwaffen, sondern auch das Gelände taktisch klug einsetzt. Neben dem üblichen Schere-Stein-Papier-Prinzip und dem Wetter sind also auch Höhenunterschiede und tarnende Wälder im Kampf von Bedeutung.
Damit nicht genug, verschaffen euch spezielle Punkte auf den herrlich designten Karten strategische Vorteile: Zum einen ist die eigene Landebasis für den Nachschub per Dropship lebenswichtig. Und zum anderen gibt es sowohl in der Einzel- als auch der Mehrspielerkampagne Siegpunkte oder mehr Nachschub für das Halten von markierten Positionen.
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Aber bei all der Planung kommt auch die Action nicht zu kurz: Freut euch auf eine komplett dreh- und zoombare Kamera, die euch in null Komma nichts dahin bringt, wo der Partikelspaß abgeht. Die Truppen und Fahrzeuge strotzen selbst in der Totalen noch vor Details und im Gefecht fackeln die Schweden ein einziges Blitzgewitter an Detonationen und Explosionen ab. Besonders die Leitraketen, die sich auf ihrer tödlichen Reise den Bodenwellen anpassen, sind eine Augenweide.
Ein episches Drehbuch und professionelle deutsche Sprecher sollen auch Story und Akustik auf Top-Niveau bringen.
Ausblick
Wir sahen, spielten und jauchzten. Die ersten Multiplayer-Gefechte in der futuristischen Ground Control-Welt haben einen Heidenspaß gemacht. Aber nicht in erster Linie deshalb, weil sich die drei Parteien herrlich unterschiedlich spielen, weil die Grafik ein Partikelfeuerwerk abfackelt oder die Renderfilme grandios inszeniert sind. Nein, es sind die taktischen Finessen, die dieses Schmuckstück aus Schweden in der Genremasse funkeln lassen: Das Gelände ist wichtiger als Feuerkraft! Der Wetterbericht ist wichtiger als Formationen! Das sind feine Innovationen, die einen kreativen Kontrapunkt zum Tank Rush-überfluteten Einheitsbrei setzen. Wenn jetzt auch noch die Kampagne, die Steuerung und die Einheitenbalance stimmen, sehe ich hier ganz klar Awardpotenzial - vor allem im Multiplayerbereich. Ob die Euphorie berechtigt ist, wird sich schon bald im offenen Betatest zeigen.
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