TransFormers - Vorschau, Action-Adventure, PlayStation2

TransFormers
29.04.2004, Mathias Oertel

Vorschau: TransFormers

Bereits im Vorfeld konnte Ataris Transformers (ab 47,00€ bei kaufen) mit Bildern und Videos auf sich aufmerksam machen. Wurde doch eine Grafik präsentiert, die man auf der PS2 kaum für möglich gehalten hätte. Mittlerweile ist eine Vorabversion bei uns eingetroffen und wir waren gespannt, ob die Screens geschönt waren. Gleichzeitig hat uns noch eine andere Frage beschäftigt: Wenn sich die Grafik tatsächlich so prachtvoll zeigt, kann das Gameplay da mithalten? Die Antwort erfahrt ihr in der Preview.

Freut euch auf unkompliziert und fulminant inszenierte Action: Mit einem von drei Autobots (natürlich alle mit unterschiedlichen Werten in wie Angriffskraft, Verteidigung usw.) seid ihr in zahlreichen teilweise ausschweifend großen Abschnitten unterwegs, um die so genannten Minicons aus den Klauen der bösen TransFormer zu befreien.

Kinderspiel?

Normalerweise assoziiert man mit TransFormers Kinderspielzeug. Doch Atari nimmt die wandlungsfähigen Roboter zum Anlass, im Melbourne House-Studio ein lupenreines Action-Spiel für Erwachsene daraus zu zimmern – und ein abwechslungsreiches noch dazu.

Vom Spielzeug zum Action-Knaller mit Prachtgrafik!

Diese Minicons haben jedoch eine besondere Bedeutung: Mit jedem dieser geretteten Blechkameraden vergrößert sich euer Arsenal an Waffen und Zusatzfeatures, von denen ihr maximal vier gleichzeitig ausrüsten könnt. Dazu gehören z.B. Sniper-Gewehre, mobile Flakgeschütze, Reflektorschilde oder Nahkampfverstärkungen.

Power-Up-Flut

Aber mit den später hinzukommenden Gleitflügeln und Sprungverstärkungen könnt ihr Areale erreichen, die bislang nicht zugänglich waren. Dass in diesen Gebieten auch stärkere Gegner auf euch warten, die die wertvollen Minicons beschützen, versteht sich von selbst. Gleichzeitig wird dadurch die Motivation ständig auf einem hohen Niveau gehalten, so dass man sich immer wieder in die älteren Abschnitte begibt, um auch den letzten Minicon zu finden.

Beim ersten Durchlauf der Levels werdet ihr es allerdings nicht schaffen können, alle Minicons und Data-Pads einzusammeln, die zusätzliches Bonus-Material freischalten.

Und das Action-Spektakel kann sich wahrlich sehen lassen: Die Levels strotzen nur so vor Gegnern, die unterschiedlichste Anforderungen an euch und euer Material stellen. Dabei fällt bereits jetzt erfreulich auf, dass sowohl die optische Vielfalt als auch die Taktiken der feindlichen Roboter nach dem Tutorial-Level kaum Wünsche offen lassen. Größtenteils ist die KI zwar bei Sichtkontakt auf bloße Konfrontation aus, doch da die verschiedenen Feind-TransFormer ähnliche Waffen benutzen wie ihr, und auch Nahkämpfen nicht aus dem Weg gehen, müsst ihr stets eure Taktik anpassen und evtl. die mitgeführte Ausrüstung neu arrangieren.

Action-Gelage

Ungeschönt: Die Optik hält alles, was die ersten Screenshots versprochen haben.

Selbstredend warten auch zahlreiche Bosskämpfe auf euch, die man nur mit viel Mühe und Fingerfertigkeit meistern kann.

Ein Feature, das für meinen Geschmack noch etwas zu kurz kommt, ist die Verwandlungsfähigkeit eures Roboter-Teams: Jeder kann sich in ein anderes Landfahrzeug transformieren. Doch im Spiel wird diese Möglichkeit zu selten gezielt eingesetzt, um Sinn zu machen. Zwar ist es immer hilfreich, bei einer Übermacht die Verwandlung einzuleiten, um schnell entkommen zu können und seine Taktik umzustellen, doch zu viel mehr sind die Fahrzeuge nicht zu gebrauchen.

Rabatz!

Die ganze Action würde allerdings nur halb so viel Spaß machen, wenn Melbourne House keine dermaßen imposante Grafik aus dem Hut gezaubert hätte. Vor allem der erste Amazonas-Level glänzt mit einer auf PS2 noch nie da gewesenen Weitsicht, detaillierten dichten Wäldern sowie phänomenalen Lichteffekten – Far Cry lässt grüßen. Viele der späteren Abschnitte erreichen zwar nie so ganz die hervorragende Qualität des Einstiegs, bleiben aber durch die Bank überdurchschnittlich und präsentieren z.B. gute Wettereffekte in Alaska oder einen turmhohen Bossgegner, neben dem ihr wie eine Ameise wirkt.

Transformers bietet gut inszenierte Action mit Explosionen bis zum Abwinken!

Technik-Pracht

Spezialeffekte wie Rauch hinter sich her ziehende Raketen, fulminante Detonationen und die partikelfreudigen Waffeneffekte sorgen ebenfalls für ein optisch beeindruckendes und atmosphärisch dichtes Ambiente, das man in dieser Form auf der guten alten PlayStation 2 nicht für möglich gehalten hätte.



Bei den Animationen hat man sich ebenfalls ins Zeug gelegt: Jederzeit flüssig und bei Detonationen mit einer netten Physik ausgestattet, bewegen sich sowohl euer TransFormer als auch die Gegner extrem geschmeidig durch die Botanik.

David gegen Goliath: dieser Wasser liebende Blechkamerad ist etwa 30 Mal so groß wie ihr und bis an die Zähne bewaffnet.


Allerdings geht bei einer hohen Gegnerzahl und dementsprechend häufigen Explosionen die Engine ab und an in der vorliegenden Fassung noch in die Knie – ohne allerdings ernsthaft am Spielspaß zu nagen.

Denn zusätzlich gibt es noch eine sehr gute deutsche Sprachausgabe, dynamische Musikuntermalung und klasse FMV-Sequenzen, die sich sogar mit den Filmchen aus dem Hause Square-Enix messen können.

Ausblick

Angesichts der ersten Screenshots und Filme war die Skepsis groß: Das kann doch nicht Spielgrafik sein! Doch sobald wir uns durch den Amazonas gekämpft hatten, wichen die Zweifel einem enthusiastischen "Wow"! Zwar wird im späteren Spielverlauf nur noch selten diese fast an Far Cry erinnernde Grafikpracht auftauchen, doch die abwechslungsreiche Action, die in jedem Abschnitt wartet, dürfte darüber hinweg trösten. Harte Bosskämpfe, zahlreiche Goodies und Gimmicks, die ihr in jedem Abschnitt finden könnt und die später mit besserer Ausrüstung auch eine Rückkehr in bereits besuchte Levels nötig machen, werden Action-Fans gut und lang unterhalten. Allerdings würde ich mir wünschen, dass die Transformierungs-Fähigkeiten besser genutzt würden anstatt meist nur zur schnellen Flucht vor einer Übermacht zu dienen. Doch schon jetzt lässt sich absehen, dass es Melbourne House gelungen ist, das Kinderspielzeug zu einem spannenden, actiongeladenen Grafikspektakel zu machen, bei dem es an allen Ecken und Enden herrlich rummst.