Shade - Zorn der Engel - Vorschau, Action-Adventure, PC
Wo es böse Mächte gibt, da sind die guten Streiter nicht weit entfernt, selbst wenn sie keinen Namen haben, wie der Held in Shade. Eigentlich wollte dieser zunächst harm- und ahnungslose Privatdetektiv nur nach dem Verbleib seines Bruders suchen, doch bei den Nachforschungen in einem verlassenen Kuhkaff in Europa tauchen seltsame Visionen auf und kurz darauf marschiert die Armee der Hölle an…
Höllentor steht offen
Nach einem verträumten Tutorial und der Suche nach der eigentlichen Bedrohung sowie dem mysteriösen Bruder B. solltet ihr euch in Shade zunächst für eine der beiden Sichtweisen entscheiden: Die Third-Person-Perspektive sorgt für die nötige Übersicht in den Nahkämpfen und die Ego-Sicht ist für Fernduelle besser geeignet. Ist der Sichtmodus schließlich auserkoren, dürft ihr euch mit hinlänglich bekannter, einfacher Action-Adventure-Steuerung durch insgesamt 30 recht große Levels in vier Zeitepochen, angesiedelt in Parallelwelten, schlagen. Dabei müsst ihr das Böse in der Gegenwart, im Mittelalter und in der Antike (Ägypten) vernichten - richtig gruselig wird es aber erst in der mysteriösen Schattenwelt, in der ebenfalls allerlei hässliche Fieslinge auf den Richter warten.
Richter Namenlos
Das Hauptaugenmerk haben die Entwickler von Black Element Software auf die actiongeladenen Monster-Schnetzel-Orgien à la Enclave gelegt. Sowohl die Nahkämpfe als auch die Fernduelle mit insgesamt 25 verschiedenen Waffen (magisches Schwert, Armbrust, Pistole) nehmen den Großteil der
Kämpfe en masse
Habt ihr eine gewisse Anzahl an Monstern umgehauen, dürft ihr den Tiger in euch wecken und fortan als großer, mächtiger Dämon über die Karte stolzieren - das Ganze haben die Entwickler sinnigerweise "Demon-Time" genannt. Solltet ihr schließlich als Dämon herumspuken, schlagt ihr nicht nur wesentlich stärker zu, sondern könnt spektakuläre und effektive Zaubersprüche entfesseln. Später im Spielverlauf gibt es sogar kleine taktische Exkurse, bei denen ihr genau überlegen solltet, welche Waffe wann gegen welchen Gegner am sinnvollsten wäre.
Shade ist allerdings keine reine Schnetzel-Orgie, denn an einigen Stellen müsst ihr simple Schalter-Rätsel lösen, an Ketten ziehen, Fackeln anstecken oder sonstige bestimmte Gegenstände in der Umgebung finden oder ins Inventar packen. Weitaus umfangreichere Aufgaben präsentiert das Rätsel-System eigentlich nicht. Dafür kann der Held in bester Tomb Raider-Manier klettern, springen, hangeln und sich sonst wo im Level herumschwingen. Dies präsentiert sich als
Action-Adventure
Die durchweg düstere, teils ziemlich stimmungsvoll gruselige Welt basiert auf einer eigens entwickelten 3D-Engine, die sowohl große Außenlandschaften als auch enge Innenbereiche darstellen kann. Überzogen sind die nicht ganz so polygonreichen Levels mit einem halbwegs detaillierten Texturkleid, allerdings fehlt es an niedlichen Details und sonstigem Drumherum. Fortgeschrittene Partikel-Effekte, hübsche Shader, geschmeidige Animationen und nette Lichteffekte runden hingegen das gute Gesamtbild ab.
Grafische Kulisse
Ausblick
Shade - Zorn der Engel überzeugt nicht gerade mit einer abwechslungsreichen oder originellen Geschichte, sondern baut auf packende Kämpfe und gruselige Schauplätze verknüpft mit Jump & Run-Passagen sowie kleinen Mini-Rätseln. Die actiongeladenen Duelle mit den Höllenscharen sind von der Steuerung her ziemlich gut gelungen und auch die mögliche Verwandlung in den mächtigen Dämon ist eine nette Alternative. Dennoch wirkt die Spielwelt im Vergleich zu aktuellen Titeln zu detaillos, teils sogar unspektakulär - hier sollten die Entwickler noch mal Hand anlegen, besonders um die Langzeitmotivation in die Höhe zu schauben. Trotzdem hinterlässt das Horror-Action-Adventure einen guten Eindruck.