Close Combat: First to Fight - Vorschau, Shooter, PC, XBox

Close Combat: First to Fight
14.12.2004, Mathias Oertel

Vorschau: Close Combat: First to Fight

Euch war Full Spectrum Warrior nicht nahe genug am Geschehen? Dann ist vielleicht Close Combat First to Fight etwas für euch. Der von Destineer entwickelte Taktik-Shooter, der von Take 2 unter dem Global Star-Label erscheinen wird, versetzt euch in die Haut eines Squad Leaders der US-Marines – und das alles in feiner Ego-Perspektive.

Auf den ersten Blick wirkt Close Combat First to Fight (FTF) wie ein Mix aus Full Spectrum Warrior und Spielen aus den Rainbow Six- bzw. Ghost Recon-Serien. Aber es gibt einige kleine Elemente, die den Titel von der etwas anders gelagerten Konkurrenz abheben. Der größte Unterschied im Vergleich zu Pandemics Full Spectrum Warrior liegt in der Ego-Ansicht, die ein noch intensiveres Spielerlebnis ermöglichen soll. Und auch die Effektivität eurer Kommandos hat einen Einfluss auf die Moral eures Teams. Je höher die Moral, desto besser treffen eure Mitstreiter und um so effektiver reagieren sie eigenständig auf die Gegner.

Parallelen sind unbeabsichtigt

Mittendrin statt nur dabei: FTF versetzt euch im Gegensatz zu Full Spectrum Warrior über die Ego-Perspektive ins Geschehen.
Doch so intensiv sich die Ego-Marine-Simulation auch spielt und so nette Ideen auch zu finden sind, wird viel der Atmosphäre von der Gegner-KI abhängen. Und hier hat vor allem die Xbox-Version noch mit Problemen zu kämpfen, die den Entwicklern allerdings bekannt sind. Wenn die Microsoft-Konsole in dieser Hinsicht jedoch auf den gleichen Stand gebracht werden kann wie die PC-Fassung, dürft ihr euch auf reaktive Gegner-Intelligenz freuen, die euch stets fordern wird. Denn nur die Startpunkte für die Feinde sind festgelegt, ab da entscheiden die ausgefeilten KI-Routinen, welchen Weg sie durch die Stadtgebiete nehmen und wie sie auf euch reagieren. Die einen laufen vielleicht weg, um Verstärkung zu holen, die anderen gehen in Deckung und versuchen, euch einen Kopfschuss zu verpassen und andere wiederum gehen in den offenen Kampf über.

Außerdem könnt ihr die Waffen der eliminierten Feinde aufnehmen, um Munition für eure Hauptwaffen zu sparen.

Doch auch eure Mannen gehen selbstständig vor, so dass alle diejenigen, denen schon jetzt vor einem Befehlswust graut, aufatmen können: Derzeit sieht es so aus, dass ihr nur etwa 20 Prozent des Spieles damit beschäftigt seid, das Team mit Kommandos zu versorgen – den Rest der Zeit reagieren eure Mitläufer autark.

Wie bei Full Spectrum Warrior bewegt sich euer Trupp getreu der Richtlinien der US-Marines vorrangig als Gruppe. Ihr könnt zwar auch z.B. den Befehl geben, dass euer Rifleman eine erhöhte Position einnimmt, um sich einen Vorteil gegen nachrückende Gegner zu verschaffen, doch ist die Aufgabe erledigt, gilt es frei nach "We don´t leave a man behind" weiter zusammen vorzurücken.

Authentizität

Und damit alle Statuten der US-Armee so real wie möglich befolgt werden, hat man eng mit noch aktiven Marines zusammen gearbeitet, was man auch daran sieht, wie sich die Marines (immer gegenseitig Deckung gebend) durch die Straßen vorarbeiten. Das geht so weit, dass sogar die Story, die euch ins Beirut der näheren Zukunft versetzt, von einem US-Marine geschrieben wurde.

  

Natürlich werden sich viele fragen, ob es auch Multiplayer-Modi geben wird. Die Antwort darauf lautet definitiv ja. Derzeit liegen uns allerdings nur Informationen über einen Vier-Spieler-Koop-Modus vor, der sicherlich seinen Reiz hat. Aber wie uns Al Schilling von Destineer bei der Präsentation versicherte, wird es auch Varianten geben, in denen ihr gegeneinander antreten könnt. Weitere Infos dazu waren jedoch nicht aus ihm heraus zu bekommen.

Teamspieler

Auch auf der Xbox kann die Optik schon jetzt überzeugen.
Technisch ok

Bei der Grafik setzt man auch auf eine Eigenentwicklung, die jedoch ohne Weiteres dem Vergleich mit Spielen wie Rainbow Six standhalten kann. Stimmungsvolle Texturen, schöne Animationen und ansprechende Spezialeffekte machen bereits jetzt einiges her.

Zwar hat das von Destineer entwickelte Physik-System derzeit noch Schwierigkeiten, mit dem Havoc-System in FSW mitzuhalten, dennoch kommt bei den leider relativ verstreuten Manipulationsmöglichkeiten mit der Umgebung ein realistisches Gefühl auf.

Interessant für Xbox-User: Abgesehen von einer kleineren Auflösung sollen beide Fassungen grafisch identisch sein, so dass auch die Microsoft-Spieler in den Genuss aller Effekte kommen werden. Und auch bei den Mehrspieler-Modi werden beide Fassungen mit den gleichen Optionen versehen – wobei die Zahl der Mitspieler in den Versus-Duellen durchaus variieren kann.

Nicht zuletzt deshalb soll diese Engine auch beim nächsten Close Combat-Strategietitel eingesetzt werden.

Allerdings wird es nicht möglich sein, wie z.B. bei Rainbow Six 3 sein Team über Sprachbefehle zu steuern. Diese Option wurde zwar angedacht, aber trotz des Erfolges von RS3 fallen gelassen.  

Ausblick

Ob sich Close Combat First to Fight tatsächlich mit Schwergewichten wie der Rainbow Six-Serie oder Full Spectrum Warrior messen kann, wird letzten Endes von der KI abhängen, die derzeit vor allem auf der Xbox noch nicht überzeugt. Das angepeilte intensive Mittendrin-Gefühl ist aber schon jetzt deutlich spürbar und macht neugierig auf die finale Version. Auch die geplanten Moral-Auswirkungen sowie die einfach zu gebenden und nach Marine-Statuten befolgten Befehle machen bereits einiges her. Und selbst wenn außer dem "Vier-Mann-Koop"-Modus noch nicht alle Mehrspieler-Modi enthüllt wurden, dürfte auch in dieser Hinsicht einiges zu erwarten sein. Insofern sieht alles danach aus, als ob CC FTF sich irgendwo in einen Bereich jenseits der 80 Prozent kämpfen könnte.