Und dann gabs keines mehr - Vorschau, Adventure, Wii, PC
Tod nach Kinderreim
Ihr werdet den jugendlichen Bootsmann Patrick Narracott spielen, der die Leute auf die Insel gebracht hat. Sein schnittiges Wasserfahrzeug wurde allerdings auf unerklärliche Weise zerstört, so dass er nun selbst ein Gefangener des geheimnisvollen Gastgebers ist. Fortan könnt ihr aus der Schulterperspektive das stilvoll eingerichtete Anwesen erkunden, Spuren einsammeln und die Gäste wider Willen befragen. Der Fall soll euch für viele Stunden an den Rechner fesseln. Eingesammelte Gegenstände wandern sogleich ins Inventar, das rasch auf stattliche Größe anschwillt. Die vielen Texte müsst ihr jedoch erst umständlich transferieren, um sie lesen zu können. Unterhaltet ihr euch mit einer Person, geschieht dies mittels eines Multiple Choice-Dialogs. In Schrift und Sprache bekommt ihr so wichtige Hinweise.
Ein neuer Hercule Poirot?
Uninspirierte Aufgaben
"Und dann gabs keines mehr" erinnert so eher an einen interaktiven Kriminalfilm, da immer wieder lange Filmsequenzen die Story vorantreiben. Allein das von anrührenden Klängen untermalte Render-Intro ist ein kleiner Film für sich. Da der mysteriöse Fall irgendwann in den 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts spielt, sind Autos, Kleidung und Einrichtung ganz im Stil dieser Epoche gehalten. Leider kommen die 3D-Akteure bisweilen mehr als hüftsteif daher, weshalb sie auch nicht ganz überzeugen können. Sehr pointiert klingt aber mal wieder die englische Sprachausgabe, die mit betont britischen Stimmen aufwartet. Bei der deutschen Version soll es eine komplett lokalisierte Sprache geben, die hoffentlich dem Original das Wasser reichen kann.
Stil der 30er
Ausblick
"Und dann gabs keines mehr" lässt sofort Erinnerungen an Sherlock Holmes letzten Adventure-Auftritt aufkommen, der nun schon ein Jahr zurückliegt. Das stilechte Ambiente, die steife Art und der britische Sprachstil regen unweigerlich zu derartigen Vergleichen an, auch wenn es natürlich in einer anderen Epoche spielt. Hoffentlich gelingt es, dieses authentische Drumherum auch in die deutsche Version zu übertragen. Dem ersten noch vorsichtigen Eindruck nach scheinen richtige Rätsel eher Mangelware zu sein, obwohl das stets prall gefüllte Inventar darauf hinweist, dass da eigentlich noch einiges kommen muss. Ob das Adventure auch Spieler außerhalb des Dunstkreises der Agatha Christie-Fans erreicht, kann daher erst die Testfassung zeigen.
Ersteindruck: befriedigend