Grand Theft Auto: Liberty City Stories - Vorschau, Action-Adventure, PSP, iPhone, iPad, Android, PlayStation2

Grand Theft Auto: Liberty City Stories
21.10.2005, Paul Kautz

Vorschau: Grand Theft Auto: Liberty City Stories

Take 2 ruft, 4Players eilt. Zwar nicht immer, aber in diesem Fall musste es einfach sein, schließlich lockte das Unternehmen mit einer spielbaren Version von Grand Theft Auto: Liberty City Stories (ab 11,80€ bei kaufen) – und zwar in der Single- und Multiplayervariante! Unsere Eindrücke nach zwei durchzockten Stunden findet ihr in der neuen Vorschau.

Wenn ihr wissen wollt, worum es in GTA: Liberty City Stories im Allgemeinen geht, oder wenn ihr an der Technik interessiert seid, dann wendet euch vertrauensvoll an unsere erste Vorschau . Denn dieses Mal dreht sich alles 

Ihr könnt alle Gefährte nutzen - einfach anhalten und einsacken!
um das Spielerlebnis an sich. Beginnen wir mit dem Singleplayermodus: Die Geschichte um Toni Cipriani zieht sich 60 Missionen lang über die aus GTA 3 bekannten drei Inseln von Liberty City – Portland, Staunton Island und Shoreside Vale. Natürlich erwarten euch auch massig Bonusaufträge und versteckte Gegenstände, die über das gesamte Spielgebiet verteilt sind. Wenn ihr GTA 3 kennt, werdet ihr euch in LCS sofort zurechtfinden: das Aussehen, die Charaktere, die Stadt – alles wirkt vertraut. Technisch herausragend sind vor allem zwei Sachen: Erstens sind die Ladezeiten angesichts der bisherigen PSP-Erfahrungen für das Gezeigte geradezu erschreckend kurz. Und zweitens schleicht sich selbst bei Hochgeschwindigkeitsfahrten auf dem Rennmotorrad nicht der geringste Ruckler ins Spiel – beeindruckend!

Als Einzelgänger lebt man länger?

In Sachen Einzelspieler durften wir uns mehrere Missionen lang austoben: Da war z.B. eine Mission, in der wir den fliehenden Don in einer Limousine sicher von Portland nach Staunton Island schmuggeln sollten. Anfangs natürlich kein Problem, doch schon nach kurzer Zeit klebten die Schergen des Gegners an uns wie 

Das intelligente Zielsystem nimmt nur Bösewichte ins Visier.
Fliegen an der Windschutzscheibe. Eine heiße Verfolgungsjagd durch das Gebiet der Triaden bahnt sich an, die einzige Fluchtmöglichkeit ist die Brücke nach Staunton Island – aber die ist noch nicht fertig! Also bleibt nur eines zu tun: Mit Vollgas über eine Schanze zu springen, wie Colt Seavers zu seinen besten Zeiten! Eine aufregende Zeitlupensequenz später krachen wir auf festem Boden auf und kullern gemütlich zum Geheimversteck – das GTA 3-Spieler ebenfalls kennen sollten.

In einem anderen Auftrag sollen wir uns mit den mafiösen Argumenten zusammen mit einigen schwarz gekleideten Kollegen um eine Killerbrigade einer gegnerischen Gang kümmern. Also fahren wir in das spätere Gebiet der Yardies, wo die Waffenschwinger schon auf uns warten. Hier kommt das neue Steuerungssystem zum Einsatz: Haltet ihr den rechten Schulterbutton gedrückt, visiert ihr automatisch den nächstbesten Gegner an, um den ihr dann kreist. Per Druck auf das Digipad wechselt ihr bequem zwischen potenziellen Zielen hin und her, das System nimmt automatisch nur Gegner,

Technik-Q&A mit Designer Gordon Hallkeine Zivilisten ins Visier.  Besonders nützlich ist die Verlangsamungs-Funktion: Haltet ihr zusätzlich noch den linken Trigger fest, bewegt sich das Fadenkreuz nur noch mit halber Geschwindigkeit – gut, wenn ihr z.B. am MG eines rasenden Motorboots genau zielen müsst.

Zusätzlich empfehlen wir:

            

Die wichtigste und gleichzeitig überraschendste Neuerung ist der Mehrspielermodus – damit ist LCS das erste Neuzeit-GTA, in dem sich von Haus aus mehrere Spieler tummeln dürfen! Am PC sorgen Fans z.B. mit Multi Theft

Im Deathmatch dürft ihr euch in der ganzen Stadt austoben.
Auto für Gruppenspaß im GTA-Land, aber PS2- und Xbox-Spieler wurden bislang zur Einsamkeit verdammt. Nicht so an der PSP: Bis zu sechs Spieler dürfen an sieben Modi teilnehmen, von denen wir zwei ausführlich gezockt haben. Der erste nennt sich »Liberty City Survivor« und ist im Grunde nichts weiter als ein klassisches Deathmatch. Meine ersten Bedenken waren »Sechs Spieler? Große Insel? Wie sollen die sich jemals treffen?«. Ergebnis: Sehr oft und sehr heftig! Denn ihr könnt jedes Fahrzeug nutzen, wodurch die Spieler gewissermaßen ständig aufeinanderprallen und die Waffen sprechen lassen. Erleichternd kommt noch dazu, dass die grobe Position der anderen auch ins Spielfeld geblendet wird und man so zumindest eine Ahnung hat, wo sich die Gegner tummeln. Neben den bekannten Waffen und Boni (wie einer Schutzweste) liegen auch gut versteckte Extras herum – die z.B. eure Position für einige Zeit nicht mehr bei den anderen Spielern anzeigt und euch so einen heftigen Vorteil verschafft.

Komm zur Truppe!

Unsere zweite Versuchsreihe trägt den Namen »Protection Racket« - und war etwas enttäuschend. Hier dreht sich alles um zwei Teams und vier knallrote Limousinen. Die eine Seite hat den Auftrag, die Karren zu zerstören, das andere Team setzt alles daran, dass das möglichst lange dauert. Denn wenn die Mission glückt, werden die Seiten getauscht und das Spiel geht von vorne los. Nur ist das bei unserem Test nicht passiert, denn als Verteidigerteam hat man ein ziemlich gutes Leben: Deckt man sich gegenseitig, haben die Gegner kaum eine Chance, an die Wagen ranzukommen – 

Der Raketenwerfer ist euer bester Freund, wenn es darum geht, gegnerische Autos zu schrotten.
selbst mit Fernwaffen gelang es den anderen nicht, mehr als eine Limo zu zerstören, danach waren sie sofort fällig. Nachteilig wirken sich hier auch die Reaktionen auf Treffer aus: Mit dem Schrotgewehr werft ihr einen Gegner z.B. zu Boden. Das Problem für ihn ist danach, dass er direkt nach dem Aufrappeln die nächste Ladung ins Gesicht kriegt, ohne etwas dagegen machen zu können – das wirkt reichlich unbalanciert.

Ein weiterer Spielmodus wurde von Rockstar bereits angekündigt: »Get Stretch« ist eine Art »Capture The Car«, in dem ihr das markierte gegnerische Auto klauen und in eure Basis fahren müsst – leider konnten wir die Varianten nicht live ausprobieren. Unsere Frage nach einem sich eigentlich anbietenden Rennmodus wurde seitens Take 2 mit einem mysteriösen »Dazu gibt es noch keine Infos« beantwortet – Pistenfans sollten also die Hoffnung nicht aufgeben.        

Ausblick

Das Leben ist gut – jedenfalls dürfte es das ab dem 11. November werden, wenn Liberty City Stories hier endlich die Zelte aufschlägt. Als altes Gewohnheitstier freue ich mich vor allem auf den Einzelspielermodus, auch wenn ich Rockstar dankbar bin, dass sie endlich auch an Gruppenspieler denken. Die Deathmatch-Variante spielt sich erstaunlich flüssig und abwechslungsreich, nur beim Limousinen-Beschützen bin ich skeptisch – das spielte sich doch etwas zu einseitig. Aber es warten ja noch fünf weitere Modi und Rockstar war bislang immer für eine Überraschung gut. Und in Sachen Singleplayer dürfte eh nix schief gehen: Das Game sieht besser aus als GTA 3, die Steuerung ist perfekt gelöst, der Abwechslungsreichtum der Missionen abgefahren wie eh und je. GTA-Fans und alle, die es werden wollen, dürften um einen PSP-Kauf nicht herumkommen – hier zeichnet sich für mich der erste echte Systemseller ab!

Ersteindruck: ausgezeichnet