City of Villains - Vorschau, Rollenspiel, PC
Am erfolgreichen Spielprinzip, das auch schon in der Heldenstadt Paragon City zu finden war, halten die Cryptic Studios fest. Nur entführen sie euch in die neuen Gebiete der Rogue Isles. Bereits mit dem Tutorial wird klar, dass ihr durch und durch böse seid: Immerhin müsst ihr während einer Gefängnisrevolte einen Ausbruch durchziehen.
Chaos und Anarchie!
Ein weiterer Unterschied ist die vollkommen umgearbeitete Auswahl der Archetypen. Die fünf Grundklassen setzen sich teilweise aus bekannten Elementen zusammen, bieten aber durch die neue Zusammenstellung von Fähigkeitsmodellen nicht nur ein frisches Spielgefühl. Auch die Balance hinsichtlich Team- und Solo-Spiel wurde überarbeitet, so dass nun sowohl Abenteuer alleine wesentlich besser möglich sind, gleichzeitig aber die Stärken jedes Archetyps im Team besser zur Geltung kommen.
Dabei zeigt sich die Gangsterstadt ebenso actionlastig und kurzweilig wie Paragon City. Allerdings bekommen viele der Aufgaben durch neue Einspielungen in Spielgrafik einen stärkeren Story-Hintergrund verpasst.
Weck das Böse in Dir!
Dies ist im Hinblick auf die neuen PvP- (Spieler-gegen-Spieler-)Modelle auch bitter nötig. Gab es in City of Heroes nur die Möglichkeit, die Kräfte in der Arena mit anderen Spielern zu messen, gibt es in der Stadt der Bösen gleich zwei neue Ansätze: Zum einen warten reine PvP-Zonen auf High-Level-Charaktere, in denen ihr kurz nach Betreten zu Freiwild werdet. Allerdings gibt es hier auch ganz besondere Quests zu erledigen, die euch enorm viel Ansehen in der anarchistischen Welt der Rogue Isles verschaffen.
Doch das PvP-Erlebnis wäre in diesem Fall nur halb soviel wert, wenn die Helden nicht gegen die Bösen antreten könnten. Denn City of Heroes wird nicht nur hinsichtlich des Preismodells eine untrennbare Einheit mit City of Villains darstellen. Zur Erklärung: Wer bereits Abonnent von CoH ist, kann CoV quasi kostenlos spielen. Und wer mit CoV einsteigt, kann auch CoH ohne Mehrkosten in sein monatliches Bezahlsystem aufnehmen.
Helden gegen Superschurken
Die Bösen hingegen können sich bereits jetzt an einer stark verbesserten Engine erfreuen, die nicht nur die düstere, chaotische Atmosphäre der Rogue Isles gut transportiert, sondern auch mit feinen Effekten und vor allem vollkommen überarbeiteten Dungeons überzeugt.
Hier hören die Schnittmengen jedoch nicht auf: Auch die Helden sollen die Möglichkeit zum Basis-Bau und dementsprechend natürlich auch zum Stibitzen gegnerischer Items of Power bekommen.
Gleichzeitig ist im Gespräch, die Grafikqualität in Paragon City behutsam an die der Rogue Isles anzupassen. Doch darauf dürften die Helden noch etwas länger warten.
Dass gleichzeitig die bereits in City of Heroes enormen Möglichkeiten zur Charakter-Erstellung gewaltig aufgebohrt wurden und man nun noch länger an der Kreation seines Wunschbösewichts sitzen kann, zeigt, dass die Entwickler hier weitaus mehr abliefern möchten als "nur" ein Add-On.
Ausblick
City of Villains wird zwar nicht dem Online-RPG-Schwergewicht World of Warcraft ernsthaft gefährlich werden, aber für alle, denen das Fantasy-Setting langsam auf den Geist geht, ist die Stadt der Bösen mehr als einen Blick wert. Mit zahlreichen bereits in City of Heroes bewährten Features und feinen Erweiterungen weckt City of Villains die dunkle Seite in euch. Egal ob solo oder in einem Team, ob PvE oder PvP: das Kampf- und Levelaufstiegssystem überzeugt, die umfangreichen Community-Tools ebenso und das verschwenderisch opulente Charakter-Generierungstool lässt kaum einen Wunsch offen, wenn es darum geht, seinem Superschurken Gestalt zu geben. Einzig die im Vergleich zur Stadt der Helden gestiegenen Hardware-Anforderungen stimmen missmutig, entschädigen aber durch eine deutlich verbesserte Grafik mit wesentlich mehr Effekten. Die Stadt der Bösen könnte sich zu einer interessanten Alternative für all jene entwickeln, die von Orks, Zwergen und Heldensagen genug haben.
Ersteindruck: Sehr Gut!