Key of Heaven - Vorschau, Rollenspiel, PSP
Ganz kurz ein Abstecher ins Japan des 18. Jahrhunderts: Shinbu, Held der Geschichte, verliert seine Eltern bei einem mysteriösem Unfall und bekommt von seinem Kampkunst-Meister den Weg zur Tür gewiesen, weil er das "Monument der Geheimnisse" heimlich studiert hatte. Recht so, denn dieses ist jenen Schülern vorbehalten, die das Kämpfen schon im Schlaf beherrschen – bis ihr dort angekommen seid, steht euch ein langer Weg bevor. Auf diesem
rettet ihr ein junges Mädchen, deckt finstere Machenschaften auf und müsst sogar einen Krieg verhindern. Klassische Kost also, die in schön gezeichneten, aber spröde vorgetragenen Dialogen erzählt wird.Im alten Japan nichts Neues
Deutlich fesselnder als die Erzählung ist die Kampfkunst-Action: Nicht nur, dass die Kulisse mit fantastischen Bildern begeistert – farbenfrohe Hintergründe, die den Blick auf riesige Berge und Tempel in der Ferne freigeben, wecken die Reiselust – auch die Bewegungen der Akteure wurden mit viel Liebe zum Detail choreographiert. Allerdings erinnert das späte Auftauchen aller Figuren daran, dass Key of Heaven (ab 19,98€ bei
Pimp your Kick
Richtig gehört: Ihr dürft, müsst aber nicht, Stunden im Menü verbringen, um euch effektive oder einfach nur elegante Techniken zu einer Kombo zurechtzubasteln. Dazu braucht ihr eine der so genannten freien Bugei-Schriftrollen, auf denen ihr verschieden viele der 150 Techniken kombinieren dürft. Wer es einfacher haben will, kann aber auch eine der unzähligen vorgegebenen Bugei einsetzen. So oder so dürft ihr im Kampf jederzeit zwischen sechs vorher festgelegten Schriftrollen wechseln.
Zusätzlich lernt ihr, von den magischen Fähigkeiten der Chi-Kräfte Gebrauch zu machen. Setzt ihr diese ein, hält die Action einen Moment lang inne, bevor ihr euren Widersachern Schaden zufügt. Der ist wiederum
davon abhängig, welches Chi ihr gegen welche Gegner einsetzt. Aber damit nicht genug: Nutzt ihr eure freien Schriftrollen und das Chi häufig genug, stärkt ihr deren Wirkung. So bringt ihr euer magisches Geschick auf eine höhere Stufe und dürft mehr Techniken auf der genutzten Bugei-Rolle platzieren.Erst zäh, dann flüssig
Einziges Manko: Es dauert seine Zeit, bis ihr von frei belegbaren Rollen und dem Chi Gebrauch machen dürft. Bis dahin seid ihr auf vorgegebene Bugei angewiesen. Sprich: Ihr dürft zu Beginn nicht mehr tun, als festgelegte Kombos durchzuklicken, was sich in Verbindung mit den plumpen und harmlosen Gegnern als echter Langeweiler entpuppt. Zwischengegner protzen hingegen mit so viel Kampfkraft, dass euch der lange Ladebildschirm schnell zu viel werden könnte. Spätestens dann, wenn ihr vor einem fordernden Boss-Kampf wiederholt den gleichen Dialog abnicken müsst, wird der Geduldsfaden überspannt.
Ausblick
Die wunderschöne Kulisse ist auf dem Bildschirm im Leinwandformat perfekt aufgehoben, die Kämpfe werden abwechslungsreich inszeniert und ihr werdet nur durch echte Übung stärker – das könnten die Zutaten für einen Hit sein. "Könnten"? Leider ja, denn wo sich euer Held schick animiert in die Action stürzt, erwarten ihn gelangweilte Gegner, die bis auf den gelegentlichen Hieb in eure Richtung nichts Erwähnenswertes leisten. Und auch die langen Ladezeiten, schwer erkennbaren Missionsziele sowie der zähe Einstieg lassen mich die Hände in Richtung Entwickler falten und um ein ausgefeilteres Drumherum in der Testfassung bitten. Von den erwähnten Mängeln abgesehen, erweckt das unkomplizierte Kämpfen Marke Eigenbau jedenfalls erstklassige Martial Arts-Atmosphäre wie in "Hero" oder "House of Flying Daggers"!
Ersteindruck: gut