Hitman: Blood Money - Vorschau, Action-Adventure, 360, PlayStation2, PC, XBox

Hitman: Blood Money
07.05.2006, Marcel Kleffmann

Vorschau: Hitman: Blood Money

Es ist sein vierter Auftritt und wieder läuft er im schwarzen Gala-Anzug auf. Noch immer sprießt kein Haar auf der blitzblank rasierten Glatze und der Strichcode auf dem Hinterkopf ist sicherlich kein modernes Tattoo – eher ein Brandmal aus der Vergangenheit. Hinter dieser ebenso mysteriösen wie adretten Gestalt steckt Codename 47 alias Herr Hitman, der Ende Mai wieder auf Jagd geht…

Nach fast zweijähriger Bildschirm-Abstinenz ist der Killer par excellence wieder zurück und darf seinem Beruf wieder mit Leib, Seele und Fiberglasdraht nachgehen. In diesem vierten Abenteuer wird er überall aktiv: Egal ob im glamourösen Las Vegas, einer schnieken amerikanischen Vorstadt, auf dem Weingut eines Drogenkartells, in 

Der Hitman wurde ertappt! Jetzt helfen nur Schusswaffen oder der gute alte Faustschlag. 
der Pariser Oper oder mitten unter den alkoholisierten Karnevalsschrecks beim Mardi Gras in New Orleans -  er muss überall seine Zielpersonen ausfindig machen. Jeder Auftrag führt den Killer zu einem eigenständigen Schauplatz, so dass Abwechslung zwischen den Einsätzen garantiert ist und der Weg zum perfekten Mord ausufernde Möglichkeiten bietet.

Ein Hitman kommt gut rum

Neben den klassischen Kills der Marke "von Hinten erwürgen" oder "mit dem Scharfschützengewehr niederstrecken" darf der Glatzkopf richtig kreativ werden und gläserne Schwimmbecken zerschießen, Personen geschickt in die Tiefe schupsen, ferngesteuerte Bomben zünden, Herdplatten brandheiß präparieren, beim Bankdrücken das Gewicht erhöhen oder einen großen Kronleuchter als überdimensionales Fallbeil nutzen.

Kreative Morde

Der eigentliche Reiz liegt darin, herauszufinden welche Varianten der effektiven Tötung die Mission erlaubt. Während euch im Tutorial noch vorgekaut wird, dass ihr die Pistole in einem Korb mit Backpulver verstecken könnt und nur so "quasi unbewaffnet" an der Wache vorbeikommt, müsst ihr euch in den anderen Missionen selbst 

Tarnung ist die halbe Miete! Da fällt selbst der Hammer in der Hand nicht verdächtig auf...
ein Bild der Lage machen. Oftmals sieht das so aus, dass ihr in die Kleidung einer unscheinbaren Person schlüpft und die Umgebung erkundet. So könnt ihr auskundschaften, wo sich das Ziel aufhält, ob er oder sie bewacht wird und welche sonstigen kreativen Wege zum Ableben führen könnten.

Außerdem solltet ihr davon ausgehen, dass die ersten Versuche eines möglichst unbehelligten Kills in die Hose gehen werden, da vielleicht doch Wachen in der Nähe sind oder die Zielperson euch bemerkt und lauthals schreiend flieht - diese Trial-and-Error-Mechanik kennen Veteranen bereits zur Genüge. Leicht entschärft wird diese Eigenart durch eine Quicksave-Funktion innerhalb der Mission (begrenzt durch den gewählten Schwierigkeitsgrad).   

Ein Mord, der wie ein Unfall aussieht, ist für jede Profikiller-Agentur sicherlich die beste PR-Aktion. Lästig herumschnüffelnde Polizisten oder gar Zivilisten, die den Killer gesehen haben, schmälern den Ruhm und machen den Hitman angreifbar. Wenn ihr also einen Mord überstürzt begeht und einige Personen euch beim Tathergang erwischen, kann es vorkommen, dass  

Im Zuge der Verbesserung der Glacier Grafik-Engine wurden vor allem Charakter-Modelle und Feuerlöscher gehörig überarbeitet.
letztendlich die Polizei aktiv wird oder andere Menschen die Visage des Killers wieder erkennen. Keine Panik, mit ein bisschen Geld lassen sich solche ominösen Quellen zuverlässig bestechen und da der Hitman für jeden erfolgreichen Einsatz eine Stange Blood Money von der Agentur bekommt, können auch nicht ganz geglückte Morde zum Erfolg werden – obwohl euch dann etwas Geld durch die Lappen geht.

Warum muss es zum "perfekten Mord" kommen?

Läuft in der Mission alles nach Plan und textet die finale Zeitungsanzeige letztendlich über das Ableben als Unfall, dürft ihr euch über ein beträchtliches Sümmchen freuen. Sind außerdem keine Ausgaben für Bestechungen oder gar den Wechsel der Identität nötig, könnt ihr euch zwischen den Einsätzen mit schlagkräftigen Tötungswerkzeugen und allerlei Goodies eindecken. Mit ein bisschen Geld auf der hohen Kante dürft ihr in den Missionen sogar den allzu präsenten Trial-and-Error-Faktor runterschrauben, da ihr während des Einsatzes Hinweise oder Tipps dazukaufen könnt. Unter Umständen kommt ihr mit dieser Hilfestellung näher in Richtung des perfekten Mordes.

Während in den Vorgängern gelegentliche Rambo-Action-Szenen durchaus von Erfolg gekrönt waren, seid ihr im vierten Teil mehr auf die schleichenden Vorgehensweisen angewiesen – dies spiegeln auch die beiden Balken an der Bildschirmecke wider, die einerseits die Sichtbarkeit des Killers anzeigen und ebenfalls Aufschluss darüber geben wie gespannt die Lage ist, bzw. ob Gefahr besteht, dass eure Tarnung auffliegen könnte. Darüber hinaus habt ihr für eure Schießprügel chronisch zu wenig Munition in der Tasche und werdet deswegen schon zum überlegten Vorgehen und dem fachgerechten Entsorgen der Leichen gezwungen. Fliegt trotzdem eure Tarnung auf, dauert es eine ganze Weile bis sich die Situation beruhigt hat. Großen Feuergefechten solltet ihr sowieso aus dem Weg gehen, denn der Hitman kann nicht sonderlich viele Schüsse einstecken.

Videos zu Hitman: Blood Money (ab 5,77€ bei kaufen)

Video: Trailer 1 (Laufzeit: 1:43 min)

Video: Trailer 1 - deutsch (Laufzeit: 1:43 Min.)

Video: Trailer 2 (Laufzeit: 2:04 Min.)

Video: Trailer 3 (Laufzeit: 1:34 Min.)

Video: Trailer E3 06 (Laufzeit: 1:27 Min.)

Video: Vorbereitung  (Laufzeit: 1:09 Min.)

Video: Access your target (Laufzeit: 1:18 Min.)

Video: Kunst der Verkleidung (Laufzeit: 1:34 min)

Video: Long Distance (Laufzeit: 1:31 Min.)

Video: Zielpersonen (Laufzeit: 1:04 min)

Video: Unfaelle (HD) (Laufzeit: 1:05 Min.)

Rambo gibt es nicht mehr?

Ausblick

Hitman Blood Money setzt im Kern auf die markanten Stärken der Serie: die ausufernd komplexen Missionen mit mehreren Lösungsmöglichkeiten. Die Wege zum Ziel müsst ihr selbst entdecken, per Trial-and-Error herausfinden oder euch mit Hinweisen erkaufen. Insbesondere das Geld-System fällt positiv ins Auge, da ihr für den perfekten und unauffälligen Mord im Endeffekt besser belohnt werdet als für eine lautstarke Kill-Orgie. Auch der Einkauf von Waffen oder Ausrüstungsgegenständen ist eine sinnvolle Erweiterung, die wiederum von der Stealth-Vorgehensweise profitiert. Ansonsten kann ich an den bisher angespielten Missionen nicht viel meckern, lediglich die Steuerung fühlt sich zwischendurch etwas hakelig an, besonders beim Einsatz des Fiberglasdrahts. Abzuwarten bleibt, wie sich die Story im Gesamtzusammenhang präsentiert, aber erste Anflüge einer weiteren Killer-Organisation, die im Geschäft mitmischt, sind nicht verkehrt. Bis zum Release sollten die Entwickler noch ein wenig an der Steuerung schrauben und einige Bugs bzw. Absturzursachen aus der Hitman-Welt verbannen.

Ersteindruck: sehr gut