Battlefield 2142 - Vorschau, Shooter, 360, Mac, XBox, PlayStation2, PC, PlayStation3

Battlefield 2142
19.06.2006, Marcel Kleffmann

Vorschau: Battlefield 2142

Rund 140 Jahre springt Digital Illusions mit der Battlefield-Serie in die Zukunft. Was sich die Entwickler für die futuristischen Schlachten ausgedacht haben, welches Konzept dem Titan-Modus zugrunde liegt und warum bewährte Action-Kost auch im Sci-Fi-Szenario funktioniert - all diese Fragen werden in der Vorschau beantwortet.

Die Zukunftsvision der Schweden von Digital Illusions sieht kalt aus. Als Folge der globalen Erwärmung hat eine neue Eiszeit die Menschheit ins Chaos gestürzt. Europa und Amerika liegen unter einer dicken Schicht aus Eis und Schnee begraben. Nur die südlichen Areale in Afrika sind verschont geblieben und somit die letzte Hoffnung für die Überlebenden. Allerdings reichen die eisfreien Ländereien nicht aus, um alle Menschen mit Nahrung zu versorgen und deswegen entbrennt ein Konflikt um die Verteilung der letzten fruchtbaren Flächen im Jahr 2142.

Ice Age

Zwei Feinde

Der Steuermann des Kampfwalkers kontrolliert die Raketenwerfer sowie das Zwillings-Gatling-Geschütz, während ein zweiter Soldat das MG hoch oben gegen anstürmende Infanterie einsetzen kann.

Vor diesem Hintergrund fetzen sich die "Europäische Union" und die aus Russland, China und dem mittleren Osten bestehende "Pan-Asiatische Koalition". Beide Parteien verfügen über einzigartige Kriegsgeräte, die aufgrund des Szenarios futuristische Züge tragen. Trotzdem braucht ihr euch nicht vor zu starken Science-Fiction-Elementen zu fürchten, denn Laserwaffen der Marke Star Trek oder Star Wars wird es nicht geben, in der Regel sausen Projektile oder Raketen durch die Luft. So trefft ihr auf mechartige Kampfwalker, stark gepanzerte Hover-Panzer mit starrem Geschütz aber seitlicher Bewegungsmöglichkeit (strafen) und in der Luft schwebende Gleiter ersetzen die Helikopter.

Während ihr bei Battlefield 2 zwischen sieben Klassen wählen konntet, wird die Auswahl in Zukunft auf vier übergeordnete Soldatentypen (Recon, Assault, Engineer, Support) mit je zwei Unterklassifikationen aufgeteilt. Der klassische Scharfschütze sowie ein Sturmtruppen-Mitglied gehören beispielsweise zu den Recons und der Anti-Fahrzeug-Spezialist reiht sich bei den Assaults ein. Zusätzlich lassen sich die Soldaten individuell mit Waffen und Equipment ausstatten, so könnt ihr eure Ausrüstung an die aktuelle Kampflage anpassen. Generell erinnern Übersichtskarte und Klassenauswahl-Bildschirm stark an Battlefield 2.

Klassen-Spielereien

Der EMP setzt den Kampfwalker für kurze Zeit außer Gefecht.
Damit ihr als Soldat überhaupt eine Chance gegen die scheinbar übermächtigen Fahrzeuge habt, könnt ihr diverse Tools einsetzen. Da wäre zunächst eine sehr praktische schwebende Drohe, die euch automatisch verfolgt und Gegner unter Beschuss nimmt, jedoch eure Position preisgibt und die Personen-Tarnkappe, die euch bis auf eine fluktuierende Aura vom Blickfeld abschirmt. Kreative Soldaten können zum Beispiel die Tarnvorrichtung aktivieren und mit ein bisschen Glück ungesehen einen Sprengsatz an einem Fahrzeug platzieren. Setzt ihr getarnt Waffen oder andere Ausrüstungsgegenstände ein, werdet ihr wieder sichtbar. Ebenfalls gut für den Kampf gegen motorisierte Gegner eignen sich die Verfolgungsminen oder EMP-Granaten, die Bordsysteme von Fahrzeugen kurzzeitig stören und Gleiter unkontrolliert vom Himmel sausen lassen. Als Gegenmaßnahme könnten Fahrzeugführer mit einem kurzzeitig aktivierbaren Schutzschild kontern.

Keineswegs zu unterschätzen sind diesmal die APCs (Truppentransporter), weil an Bord der gepanzerten Fahrzeuge mehrere Pod-Launcher warten. Mit diesen Pods können sich Soldaten an einen anderen Punkt der Karte schießen lassen und bekommen bei der Landung absolut keinen Fallschaden. So sind die Fußtruppen viel flexibler und können schneller zum Krisenherd oder Angriffpunkt gelangen als per pedes. Ob noch weitere Fahrzeuge mit solchen Abschussmöglichkeiten für Infanteristen ausgestattet werden, bleibt abzuwarten. Dennoch gewinnen die Fußtruppen in Battlefield 2142 (ab 12,11€ bei kaufen) an Stärke, da sie viel dynamischer einsetzbar sind als bei den Vorgängern.

Die erste Raketensalve fliegt auf den Titan zu. Technisch basiert Battlefield 2142 übrigens auf einer überarbeiteten Engine von Battlefield 2 - wie damals Battlefield Vietnam auf der 1942-Engine.
Titan Quest

Mit dem Titan-Modus führen die Entwickler endlich ein neues Konzept in die Battlefield-Serie ein. Beide Fraktionen haben mit dem Titan einen gewaltigen fliegenden Carrier als Mutterschiff in der Luft. Ziel ist es, das eigene Basisschiff zu beschützen und den feindlichen Brocken vom Himmel zu holen. Zu Beginn der Partie ist der Titan von einem Schutzschild umgeben, das ihr mit normalen Waffen kaum schwächen könnt. Um das schützende Energiefeld zu vernichten, müsst ihr auf der Karte verteilte Raketenbasen erobern und halten. In festen Zeitintervallen wird an diesen Basen ein explosiver Flugkörper in Richtung des feindlichen Mutterschiffs gestartet. Bei einem Treffer wird das Schild geschwächt, jedoch müsst ihr die Raketenbasis bis zum Einschlag kontrollieren, sonst vernichtet sich die Rakete selbst. Sind nach mehreren Raketensalven die Schilde durchbrochen, geht der Kampf an Bord des Carriers weiter. Mit Hilfe der Pods (aus den Fahrzeugen) oder per Transportgleiter gelangt ihr auf die fliegende Festung und müsst dort vier Computerkonsolen zerstören. Erst danach kann eine Sprengladung am Reaktor platziert werden.

Klingt nicht wirklich schwer? Ist es aber, denn der vom Commander befehligte und zugleich bewegliche Titan verfügt über mehrere Bordgeschütze, was die erste Landung recht haarig macht. Habt ihr auf dem Träger einmal Fuß gefasst und unter Umständen einen mobilen Spawnpunkt im Gepäck, ist der Grundstein für den Sieg gelegt, solange der Gegner nicht gerade auf eurem Titan aktiv ist. Der Kampfstatus eures Mutterschiffes wird übrigens ständig in der oberen Mitte des Interfaces angezeigt.

Video: Gameplay 2 (Laufzeit: 2:25 Min.) Bis zu 64 Spieler stehen sich in den beiden Modi Conquest und Titan gegenüber. Um bei den 32 vs. 32-Gefechten den Überblick nicht zu verlieren, lassen sich innerhalb der eigenen Fraktionen kleinere Squads bilden und auch der Posten des Commanders (mit der taktischen Übersichtskarte und einer EMP-Waffe) darf wieder besetzt werden.

Auf der Jagd Auszeichnungen



Videos zu Battlefield 2142

Video: Trailer 1 (Laufzeit: 2:10 Min.)

Video: E3-Trailer 06 (HD) (Laufzeit: 5:27 Min.)

Video: Titan Mode (Laufzeit: 1:48 min)

Video: Gameplay 1 (Laufzeit: 0:18 Min.)

Genau wie bei Battlefield 2 werdet ihr bei Erfolgen im Multiplayer-Modus mit neuen Waffen überhäuft und bekommt militärische Belohnungen. Hardcore-Spieler sollen bis zu 43 Ränge bzw. Auszeichnungen erlangen können. Auch Gelegenheitsspieler profitieren von dieser Motivationsstütze und sollen bereits innerhalb der ersten 30 Minuten befördert werden.

Ausblick

Ist Battlefield 2142 nur eine komplexe Sci-Fi-Modifikation für Battlefield 2? Bis vor der E3 sah es für mich so aus, aber nach der Vorstellung des Titan-Modus hat sich diese Ansicht gewandelt. Der Ablauf der Stellungskriege wird mit dem Carrier deutlich interessanter und dank der Soldaten-Transportkapseln sind die Schlachten dynamischer und schneller. Auch die Spezialfähigkeiten der einzelnen Klassen bringen mehr taktische Möglichkeiten in die Gefechte und stärken die Infanterie im Kampf. Ansonsten setzen die Schweden auf bewährte Kost, ohne wahnsinnig große Veränderungen am Schlachtverlauf à la Battlefield 2 einzuführen. Leider bleibt der Solomodus noch ein Fragezeichen, denn dazu gibt es keine Informationen. Ob das futuristische Szenario so viele Freunde finden wird, wie der realistische Klassiker? Abwarten. Ich freu mich jedenfalls darauf.

Ersteindruck: sehr gut