God Hand - Vorschau, Action-Adventure, PlayStation2
Wie ärgerlich: Der Protagonist Gene gerät in eine kleine Stadt, die von bösartigen Banditen überrannt ist. Diese bedrohen gerade eine junge Frau, Gene eilt zur Hilfe. Nachdem er wieder aus seiner Bewusstlosigkeit erwacht ist, hat er nicht nur einen Brummschädel, auch fehlt sein gewohnter rechter Arm. Stattdessen befindet sich an der Stelle die mysteriöse »God Hand«, eine mörderisch mächtige Waffe. Rache? Rache! Außerdem sind dämonische Kreaturen hinter dem Arm her - ein weiterer guter Grund, ihn schmetternd einzusetzen.
Die Nussknacker-Suite
Die meisten Brawler, die in den letzten Monaten erschienen sind, SpikeOut oder Beat Down, um nur ein paar zu nennen, waren in vielerlei Hinsicht nicht gut - sei es die Kollisionsabfrage, die miese Steuerung oder die Abwechslungsarmut. Was kann God Hand nun tun, um diesem Schicksal zu entgehen? Ein wichtiger Punkt: Es darf sich selbst nicht zu ernst nehmen! Und so werdet ihr von groovig-alberner Gitarrenmusik begleitet, die aus der Benny Hill-Show stammen könnte, während der Kämpfe lacht sich ein unsichtbares Publikum wie in einer Sitcom einen ab - landet ihr z.B. einen kräftigen Nussknacker, ist der Applaus und die Freude groß. Klar, das ist ungefähr so niveauvoll wie der durchschnittliche Spencer/Hill-Film, aber Teufel auch - es macht Laune! Dazu gesellen sich
bizarre Figuren, die speziell in den vielen witzigen Echtzeit-Zwischensequenzen groß inszeniert werden und neben allerlei Drohgebärden auch viele alberne Sprüche in Richtung Gene übrig haben. Das Ganze spielt in einem modernen Wildwest-Szenario, gewürzt mit einer Prise Fist of the North Star.Devil May Brawl
Die Technik ist gegenwärtig noch die Schwachstelle von God Hand: Die Optik ist nicht schlecht, kann aber auch lange nicht mit Hochglanzwerken wie God of War mithalten. Den Figuren mangelt es an Details, blasse Farben bestimmen die teilweise zerstörbare Kulisse. Auch die Steuerung verlangt noch Feinschliff - wie so oft kann die Kamera nicht immer mit der schnellen Action mithalten und zeigt in eine falsche Richtung.
Ausblick
Drauflosgekloppt! God Hand spielte sich bereits in der sehr frühen Fassung schon locker, die Kombos flutschen nur so, die Gegner kreischen standesgemäß, die Gitarrenmusik klimpert witzig dahin, das virtuelle Publikum lacht sich scheckig – cool! Allerdings benötigt die Steuerung noch allerlei Verfeinerung, insbesondere die selten optimale Kameraführung weckt verdrängte Erinnerungen an Streetwise und Co. Spielerische Revolutionen dürften kaum zu erwarten sein, aber wenn ich ein gut spielbares, schön albernes Geprügel bekomme, bin ich schon mehr als zufrieden. Und danach sieht God Hand bislang aus.
Ersteindruck: gut