Rainbow Six: Vegas - Vorschau, Shooter, 360, PlayStation3, PC, PSP

Rainbow Six: Vegas
16.09.2006, Michael Krosta

Vorschau: Rainbow Six: Vegas

Was passiert, wenn Terroristen beschließen, auf Amerikas Spielplatz Nummer Eins für mächtig Ärger zu sorgen? Ganz einfach: Man schickt die Spezialeinheit Rainbow Six nach Vegas, um die Ordnung wieder herzustellen. Wir sind Ubisoft in die US-Metropole gefolgt und haben den ersten Next-Gen-Teil der Rainbow-Serie ausführlich angespielt...

Die Rotoren dröhnen mir in den Ohren, während ich mich an Bord des Kampfhubschraubers auf den schwierigen Einsatz vorbereite, der mich zusammen mit meinen Kameraden in der Stadt unter mir erwartet. Klingt nach Ghost Recon Advanced

Mit dem Hubschrauber fliegt ihr zum nächsten Einsatzort.
Warfighter? Ja, der Einstieg ist tatsächlich nahezu identisch, das Spiel jedoch nicht! Denn unter mir zieht kein Mexico City an mir vorbei - nein, ich bin über Las Vegas, das bereits in der Dämmerung mit seinen unzähligen Lichtern und Werbereklamen des Strips sowie den mächtigen Casino-Bauten diesen ganz eigenen Charme versprüht. Doch heute werden all die Touristen und Zocker nicht wie sonst magisch von der Skyline angezogen. Sie wollen raus aus der Stadt, weg von dem Ort, der gerade das Ziel eines massiven Terrorangriffs geworden ist, infolgedessen etliche Gebäude von unbekannten Truppen besetzt wurden. Beim Blick aus dem Helikopter wird das ganze Chaos offensichtlich: Dunkle Rauchschwaden ziehen gen Himmel, überall stehen Gebäude in Flammen und der weltberühmte Sunset Strip erinnert mehr an die Hölle als an ein Spielerparadies. Es wird Zeit zu handeln, also seile ich mich zusammen mit meinem Team auf dem Dach eines der besetzten Casinos ab, um die terroristische Bedrohung auszuschalten...

Welcome to Las Vegas

Mein Name ist Logan Keller und ich bin der Anführer eines neu gegründeten Rainbow-Teams, das außer mir noch aus Michael Walter, dem Spezialisten für schwere Waffen sowie dem Elektronikexperten Jung Park besteht. Ich stürme los - immerhin hat das beim Vorgänger Lockdown auch meist zum Erfolg geführt. Doch ich komme nicht weit: Schon die erste Gegner-Gruppe jagt mir blitzschnell so viele Bleikugeln in den Körper, dass ich den Abschnitt gleich wieder neu starten darf.

Aus der Deckung heraus könnt ihr Feinde hervorragend anpeilen.
Okay, dann gehe ich halt jetzt taktisch vor und beziehe auch meine beiden Kameraden voll ins Geschehen mit ein: Dazu kann ich sie mit dem Cursor an jede beliebige Stelle befehligen, sie bei meiner Position sammeln oder ihnen sagen, ob sie eher unauffällig agieren oder bei jedem Feindkontakt von selbst das Feuer eröffnen sollen. Na also, als Team funktioniert der Anti-Terrorkampf doch gleich viel besser - vor allem, da sich eure Jungs nicht dumm anstellen und nicht nur bei Feinkontakt blitzschnell die Waffen sprechen lassen, sondern meist auch selbstständig Deckung suchen. Doch auch ihr könnt euch jetzt problemlos an Häuserwände pressen oder andere Objekte wie Fässer oder Kisten als Schutz vor dem Kugelhagel nutzen. Haltet ihr die Bumper-Taste gedrückt, aktiviert ihr die Deckungshaltung und die Ansicht schaltet automatisch von der Ego- in die Schulterperspektive um, was euch eine deutlich bessere Übersicht gewährt. Diese neue Möglichkeit wurde nahezu 1:1 aus Ghost Recon Advanced Warfighter übernommen und auch das Echtzeit-Briefing soll in der finalen Fassung wie bei den Ghosts via Bild im Bild ablaufen.

Neues Team

  

        

Doch auch eure terroristischen Gegnerspieler machen ausgiebig von den Deckungsmöglichkeiten Gebrauch, so dass das

Alles hört auf euer Kommando.
dümmliche Kanonenfutter des Vorgängers endgültig der Vergangenheit angehört. Die Schusswechsel in Vegas gestalten sich äußerst spannend und die Bösewichter lassen sich oft nur aus der Entfernung mit einem Sniper-Gewehr oder mit gezielten Flanken- und Granat-Angriffen ausschalten. Nur ab und an konnten wir bei der Gegner-KI noch Schnitzer beobachten: So kam es in Ausnahmefällen vor, dass sie uns einfach nicht bemerkt hat, obwohl wir fast schon neben ihr standen. Auch ist es bemerkenswert, was für einen guten Durchblick die Kerle anscheinend mit ihrem Nachtsichtgerät haben: Während ihr sie mit dem hilfreichen Aufsatz nicht ausmachen könnt, landen sie bei Schusswechseln in der Dunkelheit gezielte Treffer. Trotz dieser noch vorhandenen Macken ist die KI verglichen mit dem Vorgänger allerdings ein ganz klarer Schritt nach vorne, denn mit stupiden Lockdown-Ballerorgien kommt ihr in Las Vegas nicht mehr weit. Tatsächlich müsst ihr immer wieder von der Devise Gebrauch machen, unter der das neue R6 entwickelt wird: Beobachten, Planen, Zuschlagen.

Intelligentere Gegner

Für das Beobachten steht euch und eurem Team mit der neuen Snake Cam ein extrem hilfreiches Tool zur Verfügung, das auch Kollege Sam Fisher zu schätzen weiß. Mit dieser Glasfaseroptik schaut ihr unter Türen hindurch und bekommt so einen Einblick in das, was euch im nächsten Raum erwartet. Auch beim Abseilen hat die Rainbow-Truppe neue Tricks gelernt und bewegt sich auf Knopfdruck kopfüber nach unten, um die Gegner schon ins Visier zu nehmen, bevor sie eure Anwesenheit bemerken. Habt ihr die Umgebung genug ausgekundschaftet, müsst ihr euch überlegen, wie ihr weiter vorgehen wollt. Dazu steht euch z.B. die taktische Karte zur Verfügung, auf der die Positionen aller ausgemachten Feinde markiert werden. Eine durchweg gelungene Neuerung ist das Tagging-System: Damit markiert ihr aus der Snake-Cam heraus oder beim

Upside down: Beim Abseilen nehmt ihr die Feinde kopfüber ins Visier.
Abseilen mit einem simplen Druck auf die Select-Taste bis zu zwei Terroristen, die euer Team nach dem Go-Befehl zuerst ausschalten soll. Damit wird das Chaos bei der Erstürmung, wie man es teilweise aus den Vorgängern kennt, zumindest deutlich eingeschränkt. An Türen habt ihr wie gewohnt die Wahl, wie ihr den Raum stürmen wollt: Neben dem normalen Öffnen könnt ihr sie auch Sprengen oder vor der Erstürmung erst mit Blend- oder Splittergranaten zuschlagen. Leider ist es auch bei Rainbow Six Vegas nicht möglich, das Team aufzuteilen. Hat ein Raum zwei Eingänge, begebt ihr euch gezwungenermaßen alleine zur zweiten Tür, falls ihr die Gegner in die Zange nehmen wollt. Dabei kam es während unseres Probespiels allerdings immer wieder zu Problemen: Seid ihr vor euren Kameraden im Raum und macht die Terroristen auf euch aufmerksam, bleiben eure Kameraden regungslos an den Türrahmen stehen, anstatt die zuvor markierten Gegner auszuschalten. Hier müssen die Entwickler unbedingt noch nachbessern! Trotzdem zeigte der erste Singleplayer-Ausflug nach Vegas, dass sich Ubisoft auf dem richtigen Weg befindet, den guten Ruf der Rainbow-Truppe wieder herzustellen. Doch was wäre ein Rainbow Six ohne den Multiplayer-Modus? Nächste Woche erfahrt ihr, was ihr von den Mehrspieler-Partien erwarten könnt...     

"Observe, Plan, Assault"

Ausblick

Endlich scheint es mit der Rainbow Six-Serie wieder aufwärts zu gehen! Vor allem die Gegner-KI machte bis auf wenige Aussetzer einen guten Eindruck, so dass es in Las Vegas zu spannenden Schusswechseln mit den Terroristen kommt. Auch die Einführung der Snake-Cam sowie das simple, aber effektive Tagging-System sind zusammen mit den Deckungsmöglichkeiten eine Bereicherung für den Spielablauf, der dank Unreal 3-Engine mit detailreichen Kulissen hervorragend inszeniert wird. Jetzt muss Ubisoft nur noch beweisen, dass man eine fesselnde Story erzählen und beim Missionsdesign genügend Abwechslung bieten kann.

Ersteindruck: sehr gut