Project Gotham Racing 4 - Vorschau, Rennspiel, 360

Project Gotham Racing 4
24.07.2007, Mathias Oertel

Vorschau: Project Gotham Racing 4

Quietschende Reifen, heiße Positionskämpfe und die Jagd nach Kudos: Mit diesen bekannten Stilmitteln ruft Project Gotham Racing 4 (ab 5,04€ bei kaufen) ab September nicht nur die eingefleischten Fans ans Lenkrad. Denn der Edel-Raser ist weit mehr als eine simple Fortsetzung - das Entwickler-Team von Bizarre Creations hat einige Überraschungen auf Lager: Wetter, Video-on-demand und Motorräder zum Beispiel!

Sprich: Rennspielanhänger können sich auf heiße Duelle in exotischen Städten und die Jagd nach Kudos freuen. Diese stellen wieder die Währung im Spiel dar und werden nicht nur durch Podiumsplätze, sondern auch durch besondere Fahraktionen wie Drifts, gelungene Kurventechnik, Überholmanöver etc. ausgeschüttet.

Harter Kern

Im mittlerweile fünften Hochgeschwindigkeitsraser von Bizarre Creations bleibt man allen Mechanismen treu, die sowohl Metropolis Street Racing auf Dreamcast als auch die PGR-Nachfolger auf Xbox und 360 ausgezeichnet haben. 

Dynamisches Wetter und Motorräder sind die wichtigsten Änderungen in PGR4.
Neue Schale

So weit bleibt alles beim Alten. Oder auch beim Bewährten: Immerhin konnte der Vorläufer als 360-Starttitel bei uns satte 87% einheimsen.

Auf den ersten Blick hat es den Anschein, als ob Bizarre getreu dem Motto "Never change a winning team" nur  kosmetische Verbesserungen anbietet: Die Autos sehen besser aus als je zuvor und lassen im Vergleich zu ihren realen Vorgängern erst auf den dritten oder vierten Blick erkennen, dass man hier kein Foto, sondern ein ausgefeiltes Polygonmodell vor sich hat.

Von leichtem Regen bis hin zu ausgewachsenen Gewitter-Stürmen, von herrlich anzusehendem volumetrischem Nebel bis hin zu sanft fallen Schneeflocken wirft euch das Wetter mit seinen Anforderungen und sogar Wechseln innerhalb der Rennen immer wieder meteorologische Stöcke zwischen die Reifen. So ganz nebenbei sieht es auch klasse aus, wenn die Tropfen auf Lack und Scheiben des Fahrzeugs durch den Fahrtwind verlaufen

Doch abgesehen von den auf Hochglanz getrimmten Hauptdarstellern hat es einige Änderungen gegeben, die für frischen Wind sorgen.

Und das fast wortwörtlich: Denn als eine der wesentlichen Neuerungen wird es in jeder der zehn integrierten Locations wie Quebec, St.Petersburg oder auch Shanghai dynamische Wetterverhältnisse geben.

Der über 120 Vehikel starke Fuhrpark besteht aber nicht nur aus Autos. Es gibt erstmals über 20 Motorräder, mit denen ihr durch die Städte rasen könnt. Dabei gibt sich die Physik ebenso nachgiebig und stark auf die Mischung aus Arcade-Spaß und Simulationsanforderung ausgelegt wie bei den vierrädrigen Vehikeln. So fallt ihr nicht gleich vom Sattel, wenn ihr in einer Kurve etwas herausgetragen werdet und mit der Streckenbegrenzung Bekanntschaft macht. Die Vorteile, die die Bikes hinsichtlich Beschleunigung haben, werden aber dadurch ausgeglichen, dass eine Kollision mit einem Auto natürlich ein negatives Ende für den Zweiradfahrer findet - so nachgiebig ist die Physik glücklicherweise auch nicht. Da Driften mit den Motorrädern natürlich nicht so einfach ist, wie mit vielen der anderen PS-Protze, gibt es haufenweise andere Möglichkeiten, an Kudos zu kommen - Wheelies z.B. sind ein probates Mittel.

Und natürlich wirkt sich eine nasse oder schneebedeckte Fahrbahn auch auf das Fahrverhalten aus, das wie in allen Teilen zuvor den Spagat zwischen Arcade und Simulation bravourös zu meistern versteht.

Zweirad-Meister

Ab September können die heißen Duelle in zehn Locations losgehen.
Karriere & Team-Racing

Was die Spielmodi betrifft, geht Bizarre ebenfalls den Weg der Verbesserung im Detail. Im Wesentlichen verlässt man sich sowohl für Einzelspieler als auch für Online-Raser auf bekannte und bewährte Elemente. Allerdings wird z.B. online das Geschehen durch erstellte Charaktere (männlich, weiblich, 25 Nationalitäten) sowie Auto-Clubs ergänzt, die mit einheitlichen Lackierungen auf Kudosjagd gehen.

Die Kudos, die ihr hier verdient, werden eurem allgemeinen Konto gutgeschrieben, so dass ihr auch über pures Online-Spielen ausreichend Einnahmequellen habt, um eure Garage zu füllen. Zu dieser gibt es zwar noch keine konkreten Hinweise, doch aller Wahrscheinlichkeit nach darf man sich auch auf ein neues Arcade-Spiel freuen, das dort versteckt ist - vielleicht sogar auf eine neue Ausgabe des beliebten Geometry Wars...

PGR TV war gestern. Mit Teil vier geht es in die Zukunft. In Form von "Project Gotham on demand". Dahinter verbirgt sich ein Foto- und Videoaustausch-Service. Hier können User ihre Lieblingsfotos und Mitschnitte ihrer besten Rennen und gelungensten Drifts hochladen und weltweiten zugänglich machen. Es soll sogar möglich sein, nach bestimmten Parametern suchen zu lassen, so dass ihr keine Probleme haben dürfteteinen Drift für eine bestimmte Kurve in Macau zu finden. Leider gab es keine Auskünfte, ob das Programm die Videos selbstständig mit den für die Suche wichtigen "Tags" versieht oder ob den Spielern die Benennung ermöglicht wird. In jedem Fall dürfte dieser You Tube´sche Einschlag die bis heute aktive Community noch stärker an den Ausnahme-Raser binden. 

PGR-on-demand

Ausblick

Extrem viel versprechend! Anders kann man die Änderungen und Ergänzungen im PGR-Rennzirkus nicht umschreiben. Dynamisches Wetter, zehn Locations, mehr als 120 Fahrzeuge (inklusive über 20 Motorräder), erweiterte Spielmodi, der PGR-on-demand Foto- und Video-Service: Wohin man auch schaut, wird das qualitätsbewusste Rennspiel-Universum sinnvoll erweitert. Und obendrauf gibt´s einen aufgemotzten Grafikmotor, der nicht nur die PS-Protze als Hauptdarsteller in ein strahlendes Licht rückt, sondern auch mit viel Liebe zum Detail sowie einer stabilen Bildrate für Freude sorgt. Rennspielherz, was willst du mehr? Für den Anfang, dass es endlich September wird und wir die finale Fassung in Händen halten...

Ersteindruck: sehr gut!