Monster Lab - Vorschau, Rollenspiel, PlayStation2, Wii, NDS

Monster Lab
15.08.2008, Michael Krosta

Vorschau: Monster Lab

Ihr wolltet euch schon immer als Frankenstein versuchen und Monster erschaffen? Dann habt ihr bald die Gelegenheit dazu: Eidos schickt euch noch in diesem Jahr ins Labor, wo ihr mit Nunchuk und Remote nicht nur eigene Kreaturen bastelt, sondern diese auch gegen andere Biester in den Kampf schickt. Ist Monster Lab (ab 6,58€ bei kaufen) das Pokémon von morgen?

In Uncanny Valley ist die Hölle los! Überall wuseln angriffslustige Monster durch das Land, die Chaos und Zerstörung hinterlassen. Grund allen Übels ist der Baron Mharti, der sich mit Hilfe dieser fiesen Armee die Kontrolle über die Welt gesichert hat, die vom Stil her mit schrulligen Charakteren und schiefen Bauwerken an die Werke von Tim Burton erinnert. Einst war der böse Baron ein Mitglied der Mad Science Alliance, bis ihn sein Verlangen nach Macht in den Wahnsinn getrieben und er sich gegen seine drei Kollegen gestellt hat. Die versuchen verzweifelt, das drohende Chaos zu verhindern, haben allein aber keine Chance, sich dem mächtigen Baron entgegen zu stellen. Hier kommt ihr ins Spiel: Zwar seid ihr zu Beginn lediglich ein Lehrling in der Kunst des Monsterbastelns, doch setzen die drei Professoren all ihre Hoffnungen in euer Können, damit

Je präziser ihr mit dem Schweiß-O-Mat umgeht, desto besser wird das Teil für euer Monster. 
ihr irgendwann in der Lage seid, die ultimative Kreatur zu erschaffen, mit der ihr Baron Mharti besiegen und Uncanny Valley von dessen Schreckensherrschaft befreien könnt.

Verrückter Verräter

Doch bis dahin ist es ein langer, steiniger Weg voller Kämpfe...und Minispiele! Denn nur so bekommt ihr die begehrten Teile, mit denen ihr eure Kreationen ausstatten könnt. Über die Qualität und Kraft eurer Ausrüstung entscheidet eure Leistung bei den Minispielen. So gilt es z.B., zwei Teile ordentlich zusammen zu schweißen, wobei ihr die Naht sauber ziehen müsst, ohne den oberen oder unteren Rand zu berühren. Ein anderes Mal müsst ihr für das Kopfdesign möglichst schnell einen von drei gezeigten Robotern identifizieren und mit der Remote zerschlagen. Das mag beim ersten Mal noch ganz spaßig sein, doch wenn man für jede Armausrüstung immer wieder zum Schweißgerät greifen muss, könnte sich schnell Langeweile breit machen. Bleibt zu hoffen, dass sich die Entwickler genug Minispiele einfallen lassen, um der Monotonie entgegen zu wirken. Zumindest an kreativen Möglichkeiten beim Monster-Design scheint kein Mangel zu herrschen, da ihr insgesamt über 100 Millionen Möglichkeiten habt, die verschiedenen Teile miteinander zu kombinieren. Neben rein mechanischen "Zutaten" wie verrosteten Rohren oder Greifarmen, habt ihr im weiteren Verlauf auch Zugriff auf organische sowie alchemistische Teile, die ebenfalls miteinander kombiniert werden können. In einer Statistik erfahrt ihr, wie stark eure "Kampfbaby" ist, dem ihr auch individuelle Namen geben könnt. Neben den verfügbaren Hit-Points unterscheiden sich die Wesen auch bezüglich ihrer Energie sowie Angriffs und Verteidigungswerten.

Teile sammeln, Monster erschaffen

 

    

Habt ihr unter der Anleitung eines hilfreichen Tutorials euer erstes Monster zusammengeschraubt, verlasst ihr das heimische Labor im Schloss und begebt euch in die erste von insgesamt sechs Regionen. Diese sind ähnlich aufgebaut wie die Oberwelt in Super Mario World - mit dem Unterschied, dass hier nicht an jeder Station ein Minispiel oder Kampf auf euch wartet. Außerdem seht ihr auch die anderen Monster, wie sie sich auf der Karte bewegen und könnt ihnen dadurch zur Not auch ausweichen. Berührt ihr euch dagegen, kommt es zum Duell. Die Auseinandersetzungen bei Monster Lab laufen rundenbasiert ab: Zunächst wählt ihr eine von drei möglichen Angriffszonen (Kopf, Torso, Beine) und lasst anschließend einen der möglichen Angriffe vom Stapel, die sich nach eurer Ausrüstung richten. Danach ist euer Gegner dran. Eine Anzeige verrät euch, welche Teile bereits besonders in Mitleidenschaft gezogen wurden. Platziert ihr eure Attacken entsprechend, verlieren die Monster sogar Kopf, Arme oder Beine. Das kann allerdings nicht nur eurem Gegner, sondern auch der eigenen Kreatur passieren. Nähert sich eure Energie dem Nullpunkt, dürft ihr eure Runde auch für eine Aufladung zu nutzen. In diesem Fall fügt ihr eurem Gegenüber aber keinen Schaden zu, also müsst ihr abwägen, ob Angriff oder Verteidigung sinnvoller erscheint. Übrigens könnt ihr eure Viecher nach jedem Kampf reparieren - ihr verliert also keines eurer wertvollen Teile. Allerdings müsst ihr jede Herausforderung mit dem Monster bestehen, mit dem ihr das Labor zuletzt verlassen habt. Wollt ihr eure Kreatur wechseln, müsst ihr vorher zum Schloss zurück und müsst dann das gesamte Gebiet erneut in Angriff nehmen. Am Ende jeder Region wartet zudem ein fetter Endgegner, für den ihr euren Kämpfer hoffentlich gut genug ausgestattet

Die Kämpfe zwischen den meist bizarren Kreaturen laufen rundenbasiert ab.
habt. Als Belohnung winken nicht nur neue Teile, denn ab und zu bekommt ihr auch Auszeichnungen, die an das Achievement-System von Xbox Live erinnern. Zusätzlich steigt ihr mit wachsenden Erfolgen im Rangsystem auf und mausert euch vom Lehrling zu einem wahren Meister der Mad Science Alliance, der es selbst mit Baron Mharti aufnehmen kann.

Rundenbasierte Kämpfe

Was gibt es Schöneres, als seine selbst kreierten Monster auf KI-Kreaturen loszulassen? Na klar: Man will die eigene Horde auch auf die Kreationen anderer Spieler hetzen und sehen, wer das stärkere Geschöpf unter seinen Fittichen hat. Alles kein Problem, denn über den Online-Modus kommt es zum direkten Schlagabtausch zwischen den beiden Biestern. Wer sich Sorgen macht, seine mühsam zusammengeschraubte Kreatur für immer und ewig zu verlieren, kann aufatmen: Es wird keine "Pink-Slip-Kämpfe" geben, in denen der Unterlegene nicht nur seine Ehre, sondern auch sein Monster verliert. So laufen die Kämpfe hier vermutlich mehr auf freundschaftliche Reiberen hinaus, in denen man nicht viel zu verlieren hat. Ursprünglich war auch angedacht, dass die Spieler einzelne Teile online tauschen können. Allerdings wurde diesbezüglich nichts Neues gesagt oder gezeigt, so dass dieses Feature möglicherweise unter den Tisch fallen wird.   

Online-Reibereien

Ausblick

Wenn Eidos Ende des Jahres die Türen zum Monster Lab öffnet, dürfen sich experimentierfreudige Wii-Besitzer die Hände reiben! Vor allem der Grafikstil, der unverkennbar von Tim Burtons Filmen inspiriert wurde, verleiht dem Titel sofort einen gewissen Charme. Doch auch die vielen Kombinationsmöglichkeiten der Gegenstände sowie Online-Kämpfe gegen andere Monsterbesitzer sind gute Argumente, die für die Monsterbastelei sprechen. Etwas skeptisch bin ich nur noch bezüglich der Minispiele, die neben den Kämpfen und Laborarbeiten ebenfalls ein wichtiges Element im Spielablauf darstellen. Werden es die Entwickler von Backbone schaffen, hier für genügend Abwechslung zu sorgen oder bricht bei immer gleichen Aufgaben schnell das große Gähnen aus? Der Test wird die Antwort liefern!

Ersteindruck: gut