Sonic und der Schwarze Ritter - Vorschau, Geschicklichkeit, Wii

Sonic und der Schwarze Ritter
05.02.2009, Benjamin Schmädig

Vorschau: Sonic und der Schwarze Ritter

Segas kullernde Stachelbeere ist in Topform - in Sachen Marketing jedenfalls. Denn Sonic sprintete nicht nur vor kurzem durch Unleashed, er gibt schon im März wieder Gas. Mit von der Partie ist der Schwarze "Einigen wir uns auf ein Unentschieden!" Ritter, und der Name des Gegenspielers deutet es bereits an: Der Blauigel findet sich diesmal im Mittelalter wieder, genauer gesagt in der Sage um König Artus und dessen magisches Schwert Excalibur...

Sorry, da hab' ich mich im Eifer glatt vertan... Excalibur, welch ein Unsinn. Die Rede ist natürlich von Calibur, wie die magische Waffe hier genannt wird. Magier Merlin wird außerdem



Ex-Ex

Die Rittersage braucht Hilfe: Merlina ruft Sonic.zur Sie geschlechtsverwandelt, heißt deshalb Merlina und überredet Mr. Stachel dazu, das mythische Königreich vor Artus zu schützen. Der König - sonst der Held der Sage - befindet sich nämlich unter der fiesen Fuchtel eines noch fieseren Fluchs, der ihn als schwarzen Ritter sein eigenes Land tyrannisieren lässt; ein Schelm, wer hier die garstige Intrige einer unbekannten bösen Macht wittert!

Nach der auf animierten Zeichnungen erzählten Einführung findet man sich also mit Sonic und Schwert auf den Wäldern und Wiesen der rustikalen Kulissen wieder und rast Sekunden später durch die sagenumwobene Landschaft. Ein Schritt in die richtige Richtung, könnte man meinen. Immerhin war das letzte Wii-exklusive Abenteuer der einzige durchgehend gute Auftritt des Igels in den vergangenen Jahren. Zur Erinnerung: Das danach erschienene Unleashed gibt es auch auf PS2, PS3 sowie Xbox 360 und fütterte vor allem die plumpen Pranken des zum Werwolf mutierten Maskottchens. Nur in dem Wii-Ausflug vor zwei Jahren stimmte die Mischung aus Sprinten, dem Sammeln von Ringen und rasanter Action.

Aber Sega kann's nicht lassen. Anstatt darauf aufzubauen, was den Blaumann einst groß und zuletzt stark gemacht hatte, forciert Sonic Team erneut die Action - und bringt den Igel damit ins Stolpern. Denn während die Suche nach den geheimen Ringen ein flotter Geschicklichkeitslauf war, der von gelegentlichen Zielübungen nur kurz unterbrochen wurde, kommt die Jagd nach dem schwarzen Ritter immer wieder zum Stehen. Schließlich trägt Sonic erstmals und 

Das Schwertschwingen hält den Spielfluss leider eher auf, als ihn mit cooler Action zu würzen.
ständig Schwert Calibur spazieren, mit dem er nicht wie zuletzt kurzerhand auf seine Gegner hopst. Stattdessen schwingt er seine Waffe, wenn man im klassischen Wii-Pseudoschwertkampf die Remote schnetzeln lässt. Besonders ausgeklügelte Bewegungen führt man dabei nicht aus. Ein Schwung nach rechts, links, oben oder unten hat stets dasselbe Ergebnis; Kombos konnte ich beim Probespielen nicht entdecken.

Eingemotttet

Die Entwickler motten die ungewöhnliche Steuerung, bei der man die Remote wie den Lenker eines Fahrrads halten musste, also wieder ein. Das aktuelle System entpuppt sich als jene herkömmliche Variante, die auch in Unleashed zum Einsatz kam: Per Analogstick rennt der Stachelige in die gewünschte Richtung, per Knopfdruck springt und blockt er oder löst Spezialangriffe aus. Trotzdem bewegt er sich - im Gegensatz zu Unleashed - immer noch auf engen vorgegebenen Bahnen. Ein wenig Abwechslung kommt dort ins Spiel, wo man vor einem Hieb zum Sprung ansetzt - was der Igelritter mit einem kraftvollen Schnitzer von oben quittiert. Außerdem füllen erledigte Bösewichte sowie diverse Extras eine Zeitlupenattacke. Die versetzt den Ablauf für wenige Sekunden ins Schneckentempo, so dass man mit schnellen Remote-Hieben ganze Banden von Bösewichtern versäbeln kann.        

Abgesehen davon sammelt man wie gehabt Ringe auf, die dem blauen Hintern bei einem Treffer das Leben retten. Fühlt man sich haushoch überlegen, darf man die Ringe sogar verschenken. Sonic rennt nämlich auch an friedliebenden Zivilisten vorbei, denen man mit einem kurzen Minispiel ein paar Ringe

Ob malerische Kulissen über spielerische Mittelmäßigkeit hinweg täuschen können?
vermachen darf. Als Gegenleistung gibt es Ausrüstungsgegenstände, welche die ohnehin erhaltene Belohnung nach jedem Abschnitt vergrößern. Zwischen den Levels kann Sonic dann z.B. bessere Rüstungsteile anlegen. Und man kann ähnlich wie im Abenteuer um die geheimen Ringe die Fähigkeiten und Waffen des Sprinters aufbessern. Apropos Minispiele: Bei starken Zwischengegnern hilft Sonic auch die cleverste Angriffstaktik nicht weiter - wenn man z.B. dem schwarzen Ritter selbst begegnet, muss man im richtigen Moment bestimmte Aktionen ausführen. Abwechslung? Gibt es. Der Alltag des verjapanisierten Mythos' gebietet allerdings meist stures Geradeauslaufen, das von leidlich unterhaltsamen Kämpfen und Geschicklichkeitspassagen unterbrochen wird.

Schön belanglos

Immerhin: Bis zu vier Spieler dürfen ihre schwertschwingerischen Fähigkeiten auch untereinander messen - diesen Aspekt konnten wir aber noch nicht unter die Lupe nehmen. Und eins muss man der Welt des schwarzen Ritters lassen: Sie sieht richtig gut aus. Natürlich konnten wir beim Probespielen längst nicht alle Abschnitte mit eigenen Augen sehen, doch als Sonic z.B. durch einen märchenhaft verträumten Wald preschte, hat das Hinschauen richtig Spaß gemacht.    

Ausblick

Nett - aber auch belanglos. Das waren meine Gedanken, nachdem ich die ersten Abschnitte mit dem ritterlichen Igel bestanden hatte. Es sieht gut aus, die Steuerung funktioniert und wenn Sonic die Schallmauer durchbricht, ist er manchmal ganz der alte. In spielerischer Topform ist er aber nicht: Das Kämpfen beschränkt sich auf banales Knöpfchendrücken, es bringt den Ablauf eher ins Stocken als ihm eine Prise Pfeffer zu verleihen und selbst Geschicklichkeitstests sind bisher nicht mehr als banale Hindernisse. Auf die Frage, warum es so schwierig scheint, Sonic eine einheitliche spielerische Identität zu verleihen, antwortet Director Tetsu Katano, man verfolge mit jedem neuen Spiel einen frischen Ansatz, den man möglichst perfekt ausarbeiten möchte. Tatsächlich vermischt Sonic und der schwarze Ritter aber lediglich ein paar handelsübliche Elemente zu einem unauffälligen Cocktail. Vielleicht setzt das Maskottchen im späteren Verlauf noch spielerische Akzente - schielt man auf den guten Vorgänger, ist eine Steigerung zugunsten des Igels locker drin. In den ersten Stunden macht er allerdings den Eindruck, als hätte man ihn durch eine Schablone mit DIN-Abzeichen gepresst.

Ersteindruck: befriedigend

Kommentare
Jekt

EDIT: cringe-Beitrag von 2009, bitte einfach weitergehen, war eh nicht wertvoll für den Forenbeitrag.

Zuletzt bearbeitet vor 3 Jahren

vor 15 Jahren