Conflict: Denied Ops - Vorschau, Shooter, 360, PlayStation3, PC

Conflict: Denied Ops
12.12.2007, Michael Krosta

Vorschau: Conflict: Denied Ops

Zwei  Männer, die bis an die Zähne bewaffnet sind. Zwei Männer, die es mit einer ganzen Horde von Gegnern aufnehmen. Zwei Männer, die nur gemeinsam als Team überleben können. Klingt nach Army of Two? Isses aber nicht! Denn Eidos schickt mit Conflict: Denied Ops (ab 10,00€ bei kaufen) ein eigenes Kämpfer-Duo in die Krisenherde der Erde, um dort in verdeckten CIA-Operationen ordentlich aufzuräumen. Wir haben auf der PS3 erste Einsatzerfahrungen gesammelt...

Hui, wo diese beiden Kerle auftauchen, ist ein explosives Chaos schon vorprogrammiert! In Conflict: Denied Ops kracht es wie in einem guten Action-Film an allen Ecken und Enden. Kein Wunder, denn die Entwickler haben großzügig hochexplosive Fässer in den ansehnlichen, aber verglichen mit Kalibern vom Schlag eines Call of Duty 4 eher durchschnittlichen Kulissen verteilt. Und was gibt es Schöneres, als mit einem gezielten Schuss auf eines dieser Fässer gleich mehrere Gegner auf einmal auszuschalten? Doch auch viele andere Teile der Umgebung können in Schutt und Asche gelegt werden. Die bösen Buben verschanzen sich hinter Holzplanken? Dann durchsiebt sie mit eurem Sturmgewehr! Eure Feinde suchen Schutz in einem Gemäuer? Dann schickt ihnen ein paar Raketen zur Begrüßung vorbei! Doch ihr könnt die zerstörbare Deckung auch zu eurem Vorteil nutzen, indem ihr z.B. ein kleines Loch in sie hinein schießt, so dass gerade der Lauf eures Gewehrs hindurch passt. So schaltet ihr Feinde aus, ohne dass sie sofort wissen, wo ihr euch befindet. Eines ist für den Erfolg jedoch unerlässlich: Teamwork! Glücklicherweise ergänzen sich die beiden CIA-Spezialisten in ihren Fähigkeiten, denn während Graves mit seinem Snipergewehr vornehmlich mit präzisen Attacken im Hintergrund agiert, ist Lang als Heavy Weapon Specialist eher der Mann fürs Grobe und Kollateralschäden. Im Gegensatz zu manch anderen Shootern habt ihr hier nicht nur

In Conflict: Denied Ops kracht es an allen Ecken und Enden.
die Möglichkeit, eurem KI-Kameraden rudimentäre Befehle wie "Bewegen" oder "Angriff" zu erteilen, sondern dürft auch zwischen beiden Figuren beliebig oft umschalten, um selbst aktiv die gewünschte Rolle zu übernehmen. Dadurch bekommt der Spielablauf einen leichten Taktik-Touch, obwohl der Schwerpunkt eindeutig auf der Action liegt.

Achtung: Explosiv

So werdet ihr mit Gegnerwellen konfrontiert, die oft genug als reines Kanonenfutter herhalten müssen. In der uns gezeigten Version hat Conflict mit den gleichen Problemen zu kämpfen wie die Kollegen aus Kane & Lynch oder auch Frontlines, sprich: die KI agiert meist strunzdoof! Da wird einfach an den beiden CIA-Agenten vorbei gerannt ohne sie zu bemerken oder manchmal sogar regungslos mitten in einem Raum darauf gewartet, erschossen zu werden. Deshalb, liebe Entwickler: Auch wenn der Fokus auf Action liegen soll, darf die Gegner-KI bis zur Testversion im nächsten Jahr gut und gerne noch etwas an Intelligenz zulegen. Euer Kollege verhält sich da schon etwas besser und ist z.B. eine hilfreiche Unterstützung, wenn er mit dem Snipergewehr von einem Hügel aus Ziele eliminiert, während ihr in einem Lager Aufklärungsarbeit leistet. Nur bei der Wegfindung gibt es manchmal noch Probleme, wenn ihr eure Verstärkung wieder bei euch sammeln wollt und sie etwas weiter weg postiert wurde. Wird euer Kollege kampfunfähig gemacht, müsst ihr ihm zu Hilfe eilen. Dabei zeigt euch ein Countdown an, wie lange er noch durchhalten wird. Werdet ihr dem regenerativen Heilsystem zum Trotz selbst ausgeschaltet, müsst ihr umgehend auf den zweiten Mann umschalten und euch quasi selbst retten. Hilfe von der KI wie etwa bei Kane & Lynch dürft ihr hier nicht erwarten, sondern müsst immer selbst ran...

Gegnerwellen

 

       

Das gilt leider nicht beim Ausrüsten der beiden Protagonisten: Im Gegensatz zu Titeln wie R6: Vegas, bei denen ihr sogar eine ganze Einheit individuell mit Waffen und Granaten bis hin zur Schutzweste bestücken dürft, bekommt ihr bei Denied Ops vorgegeben, was ihr mit in den Einsatz schleppt. Neben einer Standardpistole sowie Rauch- und Splittergranaten tragen beide noch jeweils ein Sniper- bzw. Sturmgewehr mit sich herum, während Lang sich zusätzlich auf schwere Kaliber wie eine Bazooka freuen darf. Mit wachsendem Fortschritt bekommt ihr modernere Ballermänner und nützliche Accessoires wie die Gewehrkamera, mit deren Hilfe ihr sicher um Ecken schauen und zielen könnt. Ebenfalls mit dabei ist das Nachtsichtgerät, das vor allem in den vereinzelten Stealth-Abschnitten zum Einsatz kommt, in denen ihr mit Schalldämpfern ausgestattet eher unauffällig zu Werke gehen solltet. Der Vorteil der Automatisierung: Ihr habt für die Missionsanforderungen immer die richtige Ausrüstung parat. Trotzdem vermisst man etwas die Möglichkeit, seine beiden Jungs selbst auszustatten. Um Munitionsnachschub müsst ihr euch übrigens kaum Sorgen zu machen, da Nachschubkisten

Graves agiert mit seinem Scharfschützengewehr eher im Hintergrund, während sich Lang lieber direkt in die Action stürzt.
fair in den Kulissen verteilt werden und ihr euch beliebig oft an ihnen bedienen könnt. Daneben findet ihr auch immer wieder stationäre Geschütze, die ihr für eure Zwecke missbrauchen könnt.

Automatische Ausrüstung

Neben Standardgegnern werdet ihr zwischendurch auch immer wieder mit härteren Nüssen konfrontiert. Da zischen aus der Luft Raketen eines Kampfhubschraubers auf euch zu, während euch gleichzeitig am Boden ein Panzer das Leben schwer macht und ihr in all der Hektik auch noch zusehen müsst, dass einem verbündeten Soldaten nichts passiert. Puh, ganz schön stressig! Glücklicherweise werdet ihr nicht nur von den Vehikeln bedroht, sondern dürft auch selbst das Steuer von Panzern und sogar Luftkissen-Booten übernehmen. Beim Anspielen stand leider nur das Kettenfahrzeug zur Verfügung, das sich leider noch sehr schwammig steuern ließ - vor allem das Zielen bereitet während dem Fahren noch Probleme. Leider konnten wir bisher nur die Kampagne antesten - nicht aber den Multiplayer. Allerdings wurde schon verraten, dass ihr mit bis zu 16 Teilnehmern in typischen Deathmatch-Modi gegen- und miteinander antreten dürft. Auch ein Koop-Modus wird laut den Entwicklern den Weg ins Spiel finden. Dieser soll allerdings nur online spielbar sein.     

Panzerfahrer

Ausblick

Conflict: Denied Ops hat ein Problem: die starke Konkurrenz im Actiongenre! Was hat man da in den letzten Wochen und Monaten nicht alles gesehen? Crysis, Call of Duty 4, Bioshock, FEAR Files… Und EA hat mit "Army of Two" einen weiteren Kandidaten in Lauerstellung, der zudem auch noch das gleiche Konzept einer Zwei-Mann-Armee aufgreift. Deshalb werden es Graves und Lang schwer haben, sich im nächsten Jahr aus der Shooter-Masse hervorzuheben. Bisher wirkt Denied Ops jedenfalls auf ganzer Linie durchschnittlich – einzig die zerstörbare Deckung und Umgebung, die ihr beide auch taktisch zu eurem Vorteil einsetzen könnt, sieht man so nicht überall. Technisch gibt es dagegen nur Standardkost, wobei die Engine bisher auch noch unter dem einen oder anderen Schwächeanfall leidet. Bisher erinnert das neue Conflict ein wenig an BlackSite: Es sieht ganz nett aus, ist dabei aber nicht so düster wie Midways Alien-Ballerei, bietet viel Action und eine kleine taktische Komponente. An der KI sollten die Entwickler allerdings noch etwas feilen, denn bisher habt ihr es noch überwiegend mit einer Ansammlung von gegnerischen Dumpfbacken zu tun. Sollte das gelingen, könnte Denied Ops ein netter Shooter für zwischendurch werden. Mehr aber auch nicht.

Ersteindruck: befriedigend