Split/Second Velocity - Vorschau, Rennspiel, 360, PlayStation3, PC, PSP

Split/Second Velocity
24.07.2009, Michael Krosta

Vorschau: Split/Second Velocity

Burnout bekommt Konkurrenz: Mit Split/Second haben die Pure-Macher ein heißes Renn-Eisen im Feuer, das ebenfalls mit einer rasanten Geschwindigkeit, knackiger Grafik und wahnwitziger Action aufwarten will. Wir haben uns für die etwas andere Reality-Show der Zukunft angemeldet und erste Probefahrten gewagt, die begeistern konnten...

Ein gewaltiger Jumbo-Jet setzt genau vor meinen Augen zur Landung an! Oder stürzt er sogar ab? Uhh, das wird jedenfalls eine ganz enge Kiste... Ich weiche in meinem futuristischen Sportwagen-Geschoss reflexartig dem Koloss aus und streife knapp an einem der Triebwerke vorbei - Glück gehabt! Doch viel Zeit zum Durchatmen bleibt nicht, denn ein paar Meter weiter wird der Flughafen von einer gewaltigen



Rasen unter Strom

Video: So sieht die Fernsehunterhaltung der Zukunft aus: In einer Reality-TV-Show kämpfen Fahrer mit fiesen Tricks um den Sieg und verwandeln dabei die Rennstrecken in Schlachtfelder.Detonation erschüttert und ich sehe noch, wie Teile eines Baukrans von oben auf mich...BUMM! Das war's, ich bin getroffen. Totalschaden. Aber es ist noch nichts verloren, immerhin stehen zwei der drei Rennrunden noch aus und ich habe die Chance, mich mit coolen Drifts, weiten Sprüngen und Windschattenfahren doch noch an die Spitze zu katapultieren.

Denn mit solchen Manövern lädt man eine Leiste auf, mit der man so genannten Powerplays und mit etwas Geduld sogar Super-Angriffe starten kann. Zwar gibt es keine Waffen direkt an den Boliden, doch löst man auf Knopfdruck bestimmte Ereignisse wie Erdbeben, fatale Explosionen oder herab fallende Gegenstände wie Benzinfässer aus, mit denen man seinen Widersachern zusetzen kann - die fiktive Reality-Show soll ja nicht nur für die Akteure hinter dem Lenkrad, sondern auch für die Zuschauer spannend sein! Dabei zeigen entsprechende Icons auf dem Bildschirm an, wann und wo man einen dieser Angriffe einleiten kann. Mit den Super-Powerplays hat man darüber hinaus sogar die Möglichkeit, nicht nur mehrere Gegner gleichzeitig zu erwischen und eine Zerstörungsorgie sondergleichen auszulösen, sondern auch die Streckenführung zu verändern, was bei der Konkurrenz für Verwirrung sorgt, wenn die Straße plötzlich aufhört und man stattdessen über das Deck eines havarierten Schiffs brettern muss, das eine Runde zuvor noch völlig intakt im Hafen lag. Doch gerade diese Dynamik im ohnehin rasanten Spielablauf sorgt für einen nicht enden wollenden Adrenalin-Kick, der ähnlich hoch ausfällt wie in der Burnout-Serie. Kein Wunder, immerhin verrichten einige ehemalige Criterion-Designer jetzt bei Disneys Black Rock Studio ihren Dienst und ihre Wurzeln treten bei den actionreichen Fahrten mit ihrer exzellenten Arcade-Steuerung ständig zum Vorschein. Einzig das Driften fühlt sich momentan noch zu unnatürlich an und sollte noch überarbeitet werden. Titel wie Ridge Racer oder PGR wirken diesbezüglich sehr viel ausgereifter, da man die Boliden dort deutlich besser beim Schlittern durch die Kurven kontrollieren kann. Ein besonderes Lob gebührt jedoch dem HUD, das unmittelbar unter dem Wagen angebracht ist und von der aktuellen Position über die Punktzahl bis zum Lade-Zustand der Leiste alle wichtigen Informationen auf einen Blick anzeigt - nur eine Geschwindigkeitsanzeige sucht man vergebens. Schade:

Hohes Tempo, Action und Explosionen: In Split/Second geht es ähnlich aufregend zur Sache wie in Criterions Burnout-Serie.
Bisher kann man Split/Second lediglich in einer vorgegebenen Außenansicht spielen. Dort kommt das wahnwitzige Tempo zwar auch schon hervorragend rüber, aber trotzdem wären auch weitere Ansichten - inklusive einer Innenperspektive - wünschenswert.

Trigger-Angriffe

Im Renngeschehen wird mit harten Bandagen um die Positionen gekämpft. In der von uns angespielten Version wurde nicht nur mächtig geschubst, gerempelt und gedrängelt, sondern die KI wusste auch mit den Trigger-Ereignissen umzugehen und versaute mir dadurch mehr als einmal kurz vor dem Ende den eigentlich verdienten Sieg - bleibt zu hoffen, dass dies kein frustrierender Dauerzustand wird. Doch umso schöner ist es, begleitet von einem schnellen Herzklopfen und mit schweißnassen Händen endlich als Erster über die Ziellinie zu brettern und seinen hart erkämpften Sieg zu feiern. Allerdings wird erst eine ausgiebigere Beschäftigung mit Split/Second zeigen, wie abwechslungsreich die Pisten ausfallen und wie fair oder unfair die KI agiert. Hat man sich an den Trigger-Ereignissen irgendwann satt gesehen oder wird der Kick immer wieder erneuert, ein Teil dieser fiktiven Reality-Show zu sein? Wie und mit welchen Modi kann die Karriere aufwarten? Was lässt man sich für den Onlinemodus einfallen? Es gilt noch viele Fragen zu klären, bis der Titel Anfang 2010 erscheint. Nur eines steht schon fest: Im Gegensatz zu vielen Genre-Kollegen, die die Mehrspieler-Duelle einzig im LAN oder per Online-Anbindung ermöglichen, wird Split/Second auf jeden Fall eine optionale Möglichkeit bieten, sich auch im Splitscreen gegenseitig die wuchtigen Explosionen und andere fiese Aktionen um die Ohren zu jagen. 

Harte Positionskämpfe

    

Ausblick

Der erste Trailer zu Split/Second sah schon verteufelt gut aus. Allerdings fragte man sich, ob und wie das funktionieren soll, dass der Spieler an bestimmten Punkten Ereignisse auslösen kann und damit quasi die Umgebung als Waffe einsetzt. Jetzt kennen wir die Antwort: Es funktioniert gut. Sogar richtig gut - und dieses neue Element sorgt dabei für eine kleine, aber feine Brise im Genre der Arcade-Racer. Auch technisch geben die Entwickler Gas: Die Fahrten präsentieren sich schon grafisch eindrucksvoll und punkten nicht nur mit detaillierten Kulissen und effektvoll inszenierten Explosionen, sondern auch mit einem gelungenen Geschwindigkeitsgefühl sowie einer prima Steuerung. Lediglich das Gefühl beim Driften ist noch nicht so intuitiv, wie es sein sollte. Und auch die eine oder andere zusätzliche Kameraansicht sollte man neben der Außenperspektive mit ihrem sinnvollen HUD direkt unter dem Fahrzeug nicht vergessen. Zwar schwebt über der Karriere und den Möglichkeiten bei Onlinerennen noch ein großes Fragezeichen, aber für mich zählt dieser actionreiche Arcade-Racer eindeutig zu den kommenden Highlights. Hier rast ein würdiger Burnout-Konkurrent mit Vollgas in die Startaufstellung und bringt das Zeug mit, ganz vorne mitzumischen!

Ersteindruck: sehr gut