Machinarium - Vorschau, Adventure, PC, Linux, Android, Mac, PlayStation4, iPhone, iPad, Wii, PS_Vita, PlayStation3

Machinarium
16.09.2009, Bodo Naser

Vorschau: Machinarium

Eigentlich müsste Machinarium (ab 24,99€ bei kaufen) ja Samorost 3 heißen, denn genau so hießen die Vorgänger des kunstvollen Science-Fiction-Abenteuers. Wie bei den erfolgreichen Browservettern wird es darum gehen, immer den richtigen Weg zu finden. Kann diese Auskopplung genau so außergewöhnlich werden wie seine Vorgänger?

Was haben wir nicht alles schon im Adventure gespielt? Einen Typen, der sich für einen waschechten Piraten hält, einen

Roboter auf Abwegen. Zu Beginn braucht der metallene Held erst mal neue Gliedmaßen. Wie sich das Spiel anfühlt, vermittelt der Debüt-Trailer... 
allwissenden britischen Detektiv, eine Vampirsängerin auf dem Weg nach Paris oder eine liebenswerte Verrückte auf der Flucht. Jetzt kommt bald noch ein Held dazu: Ein kleiner Roboter, der auf den ersten Blick nicht sonderlich spektakulär wirkt. Er gleicht eher einem zerbeulten Blecheimer als einer raketenbestückten Kampfmaschine.

Unscheinbarer Kerl

Der Kleine wirkt ein wenig verloren in der kalten Welt aus Maschinen und Schrott, die ihn umgibt. Obwohl er auch etwas vom schwermütigen Marvin aus "Per Anhalter durch die Galaxis" hat, beklagt er sich nicht groß und schreitet mutig voran, um seinen Weg zu finden. Da er eigentlich entsorgt wurde, kann er am Anfang noch gar nix, außer Dinge in Reichweite zu greifen. Der Spieler wird ihm zeigen müssen, wo er seine Gliedmaßen herbekommt, was ein wenig an eine Geburt erinnert.

Zum Glück wurden alle wichtigen Teile auf einen Haufen geworfen. Immer wieder stößt der glubschäugige Roboter an tatsächliche oder gedachte Barrieren, die es zu überwinden gilt. Dabei kommen eigentlich fast immer die grauen Gehirnzellen zum Einsatz, denn viel mehr hat man nicht. Der kleine Kerl kann sich grad mal etwas lang machen, Stufen hoch klettern oder einen Aufsatz auf den Kopf schrauben - das war's dann schon.

Kreatives Sammeln und Knobeln

Dinge, die man mitnehmen möchte, landen im Inventar, das sich im metallenen Inneren befindet. Mit ihnen lassen sich dann Stangen herunterziehen, ansaugen oder Hebel umlegen, um ein Stück weiter zu kommen. Wer auf dem Schlauch

An jeder Ecke der liebevoll gezeichneten Welt gibt es was zu entdecken und manches Rätsel zu lösen.  
steht, kann sich Tipps holen, wie es weitergehen soll. Der Schwierigkeitsgrad der Rätsel wird sich kontinuierlich steigern, so dass die ersten Szenen noch ohne größere Hänger zu bewältigen sind. Bild für Bild kommt man so dem Ziel näher: Der blecherne Held will zurück in die Stadt, wo er herstammt und die wie eine endzeitliche Burg aussieht. Dort muss er noch einiges regeln.

Amanita Design wird seinem Stil in Machinarium treu bleiben, denn es wird ähnlich kunstvoll wie seine Vorgänger. Die Grafik setzt weniger auf große Effekte als auf eine möglichst atmosphärische Umgebung. Die liebevoll gezeichneten Figuren besiedeln eine fantastische Welt. Und überall wird es was zu staunen geben: Hier schweben Maschinen durch die Luft, dort blinzeln seltsame Anemonen aus einem rostigen Loch. Vieles davon lässt sich durch Anklicken in Bewegung setzen, was viele aus Samorost kennen dürften; dazu gibt es den passenden Sound, der ebenfalls wunderlich klingt. Immer wieder stößt man auf Anleihen an die Welt der Menschen, wenn man etwa eine Zugbrücke überwinden muss, die von mechanischen Rittern bewacht wird.

Wundersame Welt

         

Ausblick

Was soll man über ein Abenteuer wie Machinarium schreiben, das man einfach erfühlen muss? Wenn man nur davon liest, ergibt das allenfalls einen unvollständigen Eindruck. Die melancholische Geschichte um den Roboter auf dem Heimweg hört sich nicht nach viel an, verspricht aber dennoch große Emotionen. Der Blecheimer wurde einfach auf den Müll geworfen und sucht nun den Weg nach Hause. Was ist geschehen? Dabei wird ihm der Spieler helfen müssen, denn er ist hilflos in der Welt aus rostigen Maschinen und seltsamen Apparaturen. Trotz Inventar, Einführung und Spielhilfe wird man die Rätsel eher intuitiv angehen, weshalb es wie bei einem Browserspiel auch keiner großen Erklärung bedarf. Es findet sich eigentlich immer ein Weg, obwohl man oft denkt, dass es nun nicht weitergehen kann. Das Adventure der Samorost-Macher lädt zum Entdecken ein, denn die kunstvoll gezeichnete Welt verspricht eine Menge Geheimnisse. Ich freue mich darauf.

Ersteindruck: gut