Hyperdimension Neptunia - Vorschau, Rollenspiel, PlayStation3
Herrlich: Wer die Welt der Computer und Spiele auch nur im Ansatz versteht, muss Hyperdimension Neptunia (ab 49,90€ bei
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Ein Beispiel muss noch erlaubt sein: "Thunder Breast" nennt die weiße CPU ihre grüne Gegenspielerin, als die vier "Bitches" mal wieder um die Vorherrschaft in Celestia kämpfen. Und tatsächlich könnte deren kaum verdeckter Umfang locker einen Swimming Pool füllen.
Zum Glück weiß die Grüne eine verblüffend einleuchtende Begründung: "Breasts are symbolic for both maturity and fertility. The size of my bust equals my aptitude as a goddess." Lara CPU hat gesprochen! Wenn auch leider nur auf Englisch.Donnerbrüste
Um diese beiden Streithähne gehts aber gar nicht, denn im Mittelpunkt steht die violette CPU, Neptune. Das ist das Mädel, welches in Gamindustri landet und sich dort für die Revanche im Himmel, Verzeihung: in Celestia, starkkämpft. Wie? Natürlich durch das Sammeln von Erfahrung in Dutzenden dunkler Dungeons, in denen düstere Dämonen toben. Gut, so richtig toben tun sie nicht. Vielmehr gleitet Neptune wie auf Eis an den PSone-Kulissen vorbei und gelegentlich wird aus dem Nichts zum Kampf umgeschaltet. Besitzt jemand Kenntnisse im Programmieren grundlegender Grafik- und Animations-Routinen? Nippon Ichi braucht euch!
Nippon Ichi braucht allerdings keine Hilfe, wenn es um das Aufspüren ausgefuchster Rundentaktik geht. Es scheint fast, als hätte der Disgaea- und Atelier Iris-Publisher eine bessere Nase für gute Ideen als Square Enix je erriechen könnte. Im Fall von Hyperdimension Neptunia (tut es nicht unheimlich gut, den Titel auch nur auszusprechen?) trumpfen sie jedenfalls mit der Möglichkeit auf, mehrere Attacken in Ketten zu kombinieren. Damit ist nämlich nicht nur der variantenreiche Angriff eines Kämpfers gemeint - vielmehr können sich zwei Charaktere den Ball während eines Angriffs auch gegenseitig zuspielen.
Taktikfüchse
Immerhin ist Neptune nicht lange alleine unterwegs: Krankenschwester Compa (mit einer frauhohen Spritze!) schließt sich als Erste an, IF (wie der Programmier-Befehl) tut es ihr gleich. Weitere Kameradinnen folgen. Wie üblich darf man die zweireihige Aufstellung der Mädels (Kerle? Fehlanzeige!) dabei beliebig variieren und wenn man so zwei Figuren hintereinander stellt, können diese abwechselnd angreifen. So ganz neu ist das natürlich nicht. Das Prinzip ist allerdings vertrackter als es scheint, weil man auschließlich beim Abschluss einer Kombo wechseln darf. Jede Kombo besteht aber aus vier Angriffen, die einzeln ausgelöst werden und von denen jeder Aktionspunkte kostet. Man kann eine Kombo deshalb jederzeit abbrechen, um Aktionspunkte für die Verteidigung zu sparen - schwere Attacken sowie das Wechseln oder das Weiterführen einer Kombo liegen aber stets am Ende der Angriffskette. Weil man die Kombos eigenhändig zusammenstellen kann und sollte, ist deshalb viel Fingerspitzengefühl gefragt: Nicht alle Aktionen sind beliebig kombinierbar...
Ausblick
Liebhaber quirligen Nonsens', aufgepasst: Hier kommt euer Spiel! Wer hingegen ein opulentes Rollenspiel erwartet: Unbedingt weitergehen. Denn Hyperdimension Neptunia versprüht einen skurrilen Charme, der fast ausschließlich in kekstrockene Textfenster gemeißelt ist. Aber Vorsicht! Bei aller Vorfreude auf das spritzige Gebrabbel darf man nicht übersehen, dass sich Hyperdimension Neptunia in unterirdisch altmodischen Grafikgefilden abspielt. Das Erkunden der Welt Gameindustri findet sogar ausschließlich über das Anwählen von Menüpunkten statt - klickt man auf "Erkunden", klappt eben ein Fenster mit allen "entdeckten" Orten auf. Und schlurft man endlich durch ein Dungeon, gleicht das eher einem Eislauf, während die meisten Gegner einfach aus dem Nichts auftauchen. "Macht aber nix!", plärrt der wohlwollende Geek in mir und freut sich vor allem auf die Rundenkämpfe mit ihren nicht brandneuen, aber taktisch interessanten Angriffsketten. Hyperdimension Neptunia macht mich nämlich zum Kombostar, weil ich Angriffspläne nicht nur im Vorfeld geschickt zusammenstellen, sondern auch zwischen verschiedenen Figuren kombinieren darf. Auf in das spröde Gamindustri!
Ersteindruck: befriedigend