WWE All Stars - Vorschau, Prügeln & Kämpfen, 360, PSP, 3DS, Wii, PlayStation3, PlayStation2

WWE All Stars
22.02.2011, Mathias Oertel

Vorschau: WWE All Stars

Dass die WWE-Lizenz Potenzial abseits der Smackdown-Serie besitzt, steht außer Frage. Allerdings hatte THQ bislang Schwierigkeiten, dieses Potenzial auszuschöpfen. Der Vehikel-Kampf Crush Hour ging ziemlich daneben und der Arcade-Ableger Legends of WrestleMania konnte auch nicht alle Erwartungen erfüllen. Was hat WWE All Stars (ab 10,95€ bei kaufen) zu bieten?

Jedes Mal, wenn THQ versuchte, neben dem Simulationsansatz der seit über einem Jahrzehnt erfolgreichen Smackdown-Serie einen Arcade-Ableger rund um die Showkämpfer zu installieren, gab es Probleme. Sei es nun WWE Day of Reckoning auf dem GameCube, der Twisted Metal-Klon WWE Crush Hour oder zuletzt vor gut zwei Jahren WWE Legends of WrestleMania. Die Ansätze waren gut, doch in der Umsetzung fehlte das gewisse Etwas. Und das fehlte letztes Jahr auf der es in sich: Wenn Triple H z.B. zu seinem Pedigree ansetzt, aber vorher in Zeitlupe sowie unter Einsatz comic-inspirierter Farbfilter gefühlte 30 Meter über dem Ring schwebt, bevor er und der Gegner in einer imposanten Druckwelle auf dem Ringboden landen, hat man das Gefühl, dass THQ San Diego hier die Wrestling-Fantasien begeisterter Jungs nachspielt.

Schlechte Erinnerungen

Überhaupt ist alles mindestens eine Nummer größer als bei Smackdown: Die Griffe sind spektakulärer, die Schläge schneller und die Auseinandersetzungen deutlich dynamischer als beim "großen" Bruder, der schon seit mehr als zehn Jahren Geschichte schreibt. Sprich: Mechanisch ist man dem Ziel, eine Symbiose aus Arcade-Prügler und Wrestling zu schaffen, einen großen Schritt näher gekommen.

Im Detail muss allerdings noch geprüft werden, wie es z.B. mit der Ausgewogenheit aussieht. Werden Akrobaten wie Rey Mysterio Kämpfern wie Big Show die Stirn bieten können? Das werden wir erst im März/April mit der finalen Version überprüfen können. Dann werden wir uns auch mit den Spielmodi beschäftigen, zu denen THQ bislang erstaunlich wenig Informationen veröffentlicht hat. Die ganze gelungene Mechanik sowie die dynamischen Auseinandersetzungen könnten auf lange Sicht für die Katz sein, wenn die Spielmodi bereits nach einer halben Stunde keinen Spaß mehr machen. Denn über eines muss man sich bei den Entwicklern klar sein: So unterhaltsam die Duelle Mann-gegen-Mann auch sind, ist die Konkurrenz mit Titeln wie Super Street Fighter IV oder Marvel vs. Capcom 3 verdammt groß.

  

Ausblick

Uiiiiii! Nach der konzeptionell interessanten, aber letztlich nur wenig beeindruckenden Version des letzten Jahres hat das Team von THQ San Diego die Zeit offensichtlich genutzt. Denn was der Ausflug in den Arcade-Wrestlingring mittlerweile mechanisch und visuell aufbietet, macht Lust auf mehr. Das Kampftempo der fantasievoll überzogenen Auseinandersetzungen ist deutlich höher als bei der Smackdown-Serie und die Mechanik erinnert positiv an WWF No Mercy auf dem N64. Der Spagat zwischen leichtem Zugang auf der einen und Tiefe der Steuerungsoptionen samt taktischer Blocks und Konter auf der anderen Seite ist gelungen. So kommt man schnell zu Erfolgen und wird belohnt, wenn man sich eingehend mit der Steuerung beschäftigt oder versucht, die für einen Arcade-Prügler erstaunlich facettenreichen Möglichkeiten auszuloten. Das Konzept der Charakterklassen scheint ebenfalls aufzugehen, so dass ab April spannende und actionreiche Kämpfe ins Haus stehen. Ein großes Fragezeichen steht jedoch hinter den Spielmodi: Was bieten sie? Wie lange können sie motivieren? Denn auch wenn mit insgesamt 30 Legenden und aktuellen Superstars ein interessanter Querschnitt der Wrestling-Geschichte aufgeboten wird, müssen die All-Stars noch beweisen, dass sie nicht nur kurzfristig unterhalten.

Ersteindruck: gut!