DiRT: Showdown - Vorschau, Rennspiel, 360, PlayStation3, PC
Schon auf Youtube sorgte Ken Block mit seinen Videos für Aufsehen, in denen er mit Vollgas über einen Parcours heizt, spektakuläre Drifts und Sprünge hinlegt sowie weitere waghalsige Aktionen zeigt, die ein Höchstmaß an Gefühl und Kontrolle vom Fahrer verlangen. In Dirt 3 wurde diese „Trendsportart“ erstmals in einem Spiel umgesetzt - mit gemischten Reaktionen: Während sich die einen freuten, störten sich vor allem Rallye-Traditionalisten an den vorgeschriebenen Gymkhana-Events, die mit dem klassischen Rennsport nicht viel zu tun haben.
Voll auf Arcade getrimmt
Generell musste sich Codemasters in den vergangenen Jahren den Vorwurf anhören, sich immer mehr von alten Tugenden eines Colin McRae Rally zu verabschieden und stattdessen zugunsten des Massen- und US-Marktes immer stärker auf Arcade-Elemente sowie hippes Drumherum im Stil der X-Games zu setzen. Zumindest ist mit Dirt Showdown die Zeit der Kompromisse vorbei: Der jüngste Ableger der Reihe wird konsequent auf Arcade getrimmt, es wird gerempelt, zerstört und geboostet, was die Karren hergeben.
Destruction Derby
Eine leichte Variation bieten die Knockout-Events: Statt einer Arena treten die Kontrahenten hier aber auf einer Plattformen gegeneinander an und setzen alles daran, die anderen über die Kante zu schubsen. Selbstverständlich kann man auch hier nebenbei Punkte für Rempler und Zerstörungen mitnehmen - die größten Belohnungen winken aber erst, wenn man
Eher klassisch geht es beim Race Off zu - ein typisches Rundrennen, bei dem am Ende einzig die Position entscheidet. Klar, auch hier wird gerempelt ohne Ende und es warten kleine Sprungschanzen, doch unterm Strich werden hier ganz normale Rennen mit etwas mehr „Karosserieeinsatz“ gefahren. Ähnlich geht es beim 8 Ball zu, doch wartet hier nicht ein Standard-Rundkurs - stattdessen ist die Piste wie eine Acht geformt, was immer wieder zu Karambolagen führen kann, wenn sich die Fahrbahnen kreuzen. Doch auch hier besteht die primäre Aufgabe darin, als Erster die Ziellinie zu überqueren.
Ein Hauch von Normalität
Fantasie-Boliden statt Lizenzen
Direkten Einfluss auf die Fahrphysik haben die Schäden nicht - dafür sieht es cool aus, wenn die Modelle Stück für Stück zerlegt werden und irgendwann neben gigantischen Beulen sogar ohne Türen oder Motorhauben über die Pisten gebraust wird. Genau wie die KI verfügt auch der Wagen des Spielers über eine „Gesundheitsanzeige“, die nach jeder Kollision bis zum endgültigen Totalschaden abnimmt. Gleich darunter wird der Nitrobehälter angezeigt, der sich nach Verwendung der Boost-Einlagen von alleine wieder langsam füllt.
Im Vergleich zu den anderen Vertretern der Reihe wird auch die Steuerung auf den neuen Arcade-Schwerpunkt angepasst: Die Boliden verfügen insgesamt über eine bessere Bodenhaftung als die Dirt 3-Pendants und brechen entsprechend weniger beim Lenken aus. Das neue „Light-Modell“ der Fahrphysik fühlt sich jedenfalls gut an und passt zur Ausrichtung des Spiels.
Vereinfachtes Handling
Leider konnten wir im Rahmen der Vorschau lediglich fünf Events innerhalb der Karriere ausprobieren. Ein Blick in die Menüs verrät jedoch, dass man Freunden ähnlich Blur vermutlich direkte Herausforderungen für jede Veranstaltung wird schicken können. Bestätigt ist neben den Online-Modi und Upload-Funktionen auf Youtube auch der Splitscreen, in dem man sogar gemeinsam als Team gegen die KI antreten darf.
Ausblick
Braucht die Welt noch einen weiteren Arcade-Racer? Ja - zumindest, wenn er so wird wie Dirt Showdown und sich Codemasters im Gegenzug bei Dirt 4 wieder mehr dem traditionellen Rallyesport widmet! Hier haben die Engländer auf jeden Fall eine prima Mischung aus Destruction Derby, Gymkhana und traditionellen Race-Events in der Mache, die konsequent auf der Arcade-Schiene fährt und von rabiaten Crashorgien sowie harten Positionskämpfen geprägt ist. Manchmal ist mir das alles etwas zu chaotisch, doch insgesamt überwiegt die Freude am Fahren…und rücksichtslosen Rempeln. Das ausgefeilte Schadensmodell ist folglich der Star: Hier beeindruckt die EGO-Engine genauso wie bei den lebendigen Schauplätzen voller begeisterter Zuschauer am Streckenrand, sehenswerter Architektur und Pyro-Effekten. Nicht zu vergessen die detaillierten Boliden, die zwar überwiegend ohne Lizenz auskommen müssen, aber dafür leicht aufgemöbelt und lackiert werden können. Schade nur, dass der dämliche Kommentator mit seinen Sprüchen schnell stört, doch wird man ihm in den Optionen sicher ein Pflaster über den Mund kleben dürfen. Davon abgesehen bringt dieser Ableger fast alles mit, was Fans von Burnout & Co wollen: Rasante Rennen, viel Zerstörung und eine beeindruckende Technik! Doch wird die Karriere genug Abwechslung bieten? Kommt der Arcade-Flair auch in den Mehrspieler-Events voll zur Geltung? Kann das Challenge-System ähnlich motivieren wie bei Blur oder dem Autolog-System aus Need for Speed? Der endgültige Showdown erfolgt im Test…
Eindruck: gut