The Unfinished Swan - Vorschau, Plattformer, PC, PlayStation3, PS_Vita, iPhone, iPad, PlayStation4
Die Fußabdrücke sind das einzige farbliche Merkmal. Sie gehören einem Schwan, der einem unfertigen Gemälde von Monroes Mutter entwischt ist. So will es jedenfalls Monroes Traumwelt, in der er den entfleuchten Vogel verfolgt. Der starke Kontrast des ersten Abschnitts soll den spielerischen Kern veranschaulichen - in späteren Abschnitten sind im Vornherein schon Formen zu erkennen. Andersfarbige Kleckse oder ganz andere Flüssigkeitsbeutel variieren dort das Prinzip.
Ein Abenteuer in Schwarz/Weiß
Es ist unheimlich befriedigend, wenn der Kopf ein vages Bild in das unsichtbare Weiß mit zunächst wenigen Übermalungen interpretiert und die schnell verschossene Tinte dieses Bild bestätigt. Und selbst falls sie das nicht tut: Es ist ein aktives Entdecken, das die Neugier auf wundervoll erfrischende Weise stillt. Gerade beim Aufspüren von versteckten Winkeln, in denen man selbstverständlich Geheimnisse findet, ist Fantasie gefragt: 'Wo könnte in dieser vage erkennbaren Form eine Öffnung sein?' Immerhin sollte man nicht zu viel Tinte verwenden, da ein gänzlich schwarzes Bild ebenso "unsichtbar" ist wie das komplett weiße.
Ein Produzent von Sony, die den Titel ähnlich wie Journey durch Büroplätze und technische Hilfe stützen, erklärt mir noch, dass man sich selbst in kompletter Formlosigkeit zurechtfinden wird. Denn neben den sichtbaren Hilfen gibt auch der
Müde oder Move?
Die Geschichte wird übrigens in kurzen Filmszenen erzählt und Monroe entdeckt in der Welt der unfertigen Gemälde auch Texttafeln, die sein Abenteuer noch weiter beschreiben. Er findet außerdem farbige Luftballons, die als Währung für Erweiterungen dienen. Dazu zählt, dass er einen Hinweis erhält, sobald sich ein Luftballon in seiner Nähe befindet. Als ich anmerke, dass ich die Farbkleckse am liebsten noch weiter werfen würde, sagt der Sony-Mann außerdem: "Das wäre ein nettes Upgrade, nicht wahr?" Mehr darf er naturgemäß nicht verraten.
In dem zweiten spielbaren Level sehe ich schließlich eine kleine, vielleicht
Dornröschen?
Vor einem verschlossenen Tor schieße ich zunächst eine rote Kelle an, die an einen Weichensteller der Eisenbahn erinnert. Der Beutel drückt die bewegliche Kelle physikalisch korrekt nach hinten und schon öffnet sich das Tor. Drinnen ist es stockfinster, das matt leuchtende Wasser sorgt diesmal für die notwendigen Kontraste. Weil es so schnell verschwindet, muss ich allerdings häufiger und eine Idee cleverer werfen als in dem ersten Abschnitt.
In der Höhle erlebe ich außerdem einen wundervollen Moment, als plötzlich zwei große gelbe Augen aus der Finsternis auf mich herab starren. Schockschwerenot!
Augen in der Dunkelheit
Am Ausgang der Höhle stehe ich schließlich vor einer weiteren Kelle und öffne damit den Zugang eines Kanals. Durch große Ritzen strömt daraufhin Wasser in den Brunnen und siehe da: Statt stacheliger Dornen wachsen Ranken aus dem Brunnen. Und die suchen Wasser. Indem ich das wertvolle Nass also an einen bestimmten Fleck werfe, weise ich ihnen den Weg - nicht nur auf dem Boden, sondern auch eine Wand entlang. Jetzt kann ich Monroe daran hinaufziehen und komme so dem Schwan, der auf einem kleinen Luftschiff schläft, immer näher...
Ausblick
Es ist faszinierend, auf ungewöhnliche Weise spannend und angenehm rätselhaft: The Unfinished Swan ist für mich die Entdeckung dieser E3! Es ist ein fesselndes Versteckspiel in einer Welt jenseits des technologischen Leistungssports. Und es ist ungemein erlösend, diese Welt durch Hören, Sehen und Denken aktiv zu zu entdecken, anstatt sie nur anzuschauen. Wenn die Rätsel vertrackte Gedankenspiele anregen und so abwechslungsreich bleiben, wie es die gezeigten zwei Abschnitte versprechen, dann freue ich mehr als auf alle anderen Messespiele auf diese Gemäldereise!
E3-Eindruck: ausgezeichnet