Halo 4 - Vorschau, Shooter, 360, PC, XboxSeriesX
Das Highlight der zwei gespielten Kampagnen-Levels waren abermals die neuen Gegner. Schon auf der E3 hatte ich Spaß daran, mir die flinken Kampfroboter der Blutsväter vom Hals zu halten und auch diesmal brachten sie Dynamik ins Spiel. Als ich danach noch einmal ins erste Level startete, wirkte der Kampf gegen die gewöhnlichen Allianz-Krieger plötzlich erstaunlich behäbig. Die coolste Variante der neuen Widersacher ist der Promethean Knight. Er klappte zu Beginn des dritten Levels seinen Helm auf und „scannte“ den Master Chief offenbar mit seinem glühenden Schädel. „Die Prozedur soll nicht nur hübsch aussehen, sondern hat auch für die Story eine wichtige Bedeutung“, erklärt Frank O’Connor uns hinterher in einem Interview. „Es hängt damit zusammen, wie die Knights ihre Gegner imitieren.“
Flinke Insektenroboter
Das Beste an ihnen ist, dass sie meist zusammen mit den „Watchers“ auftauchen. Dabei handelt es sich um kleine schwebende Drohnen mit zwei sichelförmigen Tragflächen. Man sollte sie möglichst nicht links liegen lassen, sonst beamen sie ruck-zuck eine neuen Knight auf’s Schlachtfeld – oder unterstützen ein noch kämpfendes Exemplar aus der Luft mit einem Schild. Auch die kleinen Crawler durfte ich nicht aus den Augen lassen, da sie in zerklüfteten Gebirgen einfach an den Wänden empor krabbelten. „In Halo 4 (ab 25,90€ bei
Kampf um den Sandkasten
Unter technischen Gesichtspunkten hat mich das Gezeigte aber nicht beeindruckt. Die Felsmassive und die dazwischen wuchernde Botanik wirken vor allem aus der Nähe etwas detailarm. Vielleicht muss sich das neu gegründete Team erst einarbeiten und an die komplett überarbeitete Engine gewöhnen. „Wenn du die Engine einem Bungie-Programmierer von vor zehn Jahren zeigen würdest, würde er schon noch Teile davon wiedererkennen, aber über die Jahre hat sich viel verändert“, erklärt O‘Connor.
Sauber aber detailarm
Ein Vorteil der neuen Engine ist die solide Technik: Dank nativer 720p-Auflösung, mit FXAA geglätteter Kanten und einem neuen HDR-Modell sehen die Panoramen sehr sauber aus und liefen bisher stets flüssig. Auch beim Sound gibt es Neuigkeiten: Da der bisherige Halo-Komponist weiter für Bungie arbeitet, wurde diesmal Neil Davidge engagiert. Er war vorher u.a. Teil der Band Massive Attack und schaffte es mit seinem Remix von Suzan Vegas Tom’s Diner 1990 an die Spitze der deutschen Charts.
Call of Halo?
Neben einer Spartan-Ops-Mission konnte ich auch ein paar Runden im Multiplayer spielen. Wie stark sich die leistungssteigernden Perks auf das Spiel auswirken, lässt sich allerdings noch nicht sagen. Aber ich sprach O’Connor auf die Bedenken vieler Fans an, Halo könne sich zu sehr Spielen wie Call of Duty annähern. Sein Statement dazu: „Meiner
Die Mehrspieler-Schlachten werden diesmal übrigens in die Handlung eingebunden. Auf dem über Reqiuem schwebenden Starship Infinity gibt es ein virtuelles Trainingslager für Spartans, welches man sich wie ein Holodeck vorstellen kann. In diesen „Wargames“ verbessern die Krieger ihre Kampftechnik. Meine ersten Matches auf der überarbeiteten Karte von Valhalla aus Halo 3 waren bereits richtig spannend. Besonders lustig gestaltete sich mein Ausflug im neuen kleinen Kampf-Mech. Mit dem starken Geschütz konnte ich
Kriegsspiele
Auch die Spezialfähigkeit „Promethean Vison“ konnte ich ausprobieren. Mit ihr wird die Position von versteckten Gegnern angezeigt. Wenn ich mich zu Fuß vor großen Fahr- oder Fluggleitern verstecken musste, erwies sich das Gadget als nützlich. Einen kompletten „Wallhack“ brauchen besorgte Fans aber nicht zu befürchten: Es dauert mehrere Sekunden, bis die glühende Linie das komplette Schlachtfeld gescannt hat – und gelegentlich kam es mir so vor, als würde sie besonders dicke Felsen nicht durchdringen. Die neuen Forerunner-Waffen sind übrigens nicht so stark, wie es auf den ersten Blick aussieht. Die Z-180 Scattershot und auch das Sturmgewehr der Prometheaner streuen recht stark – praktisch gegen Crawler, aber schwach im Mehrspielermodus. Auch die effektvoll implodierende Blutsväter-Granate muss schon sehr genau treffen, um Schaden anzurichten. Außerdem verrät ihr lautes Piepsen sie oft viel zu früh.
Ausblick
Bei meinem zweiten Probespielen hat sich mein Eindruck aus LA bestätigt: Als langjähriger Halo-Spieler fühlte ich mich sofort wohl. Bungie hat die Serie offenbar in fähige Hände abgegeben, denn die bisherigen Levels strahlen die typische Halo-Atmosphäre aus. Dank der agilen, schnittig designten Roboter der Blutsväter gewinnen die Kämpfe sogar ein wenig an Dynamik. Die Technik tritt allerdings auf der Stelle: Das felsige Panorama wird zwar sehr sauber dargestellt, wirkt mit seinem Mangel an Details neben einer Grafikbombe wie Gears of War 3 aber angestaubt. Ich bin gespannt, wie stark sich die neuen Perks langfristig auf den Mehrspielerpart auswirken.
Eindruck: gut