Killzone: Shadow Fall - Vorschau, Shooter, PlayStation4

Killzone: Shadow Fall
14.06.2013, Michael Krosta

Vorschau: Killzone: Shadow Fall

Shadow Fall auf PlayStation 4 versus Titanfall auf Xbox One: Das könnte ein interessantes Duell der beiden potenziellen  Shooter-Schwergewichte werden. Allerdings verschafft sich der Sony-Titel schon deshalb einen kleinen Vorteil, weil der neben futuristischen Mehrspieler-Schlachtfeldern auch wieder eine Kampagne bieten wird. Und in die konnte man auf der E3 hinein schnuppern…

In der Vergangenheit erlaubte das Design von Killzone zwar die eine oder andere Alternative, doch schnürten die Niederländer von Guerilla Games ein lineares Levelkorsett. Im Vergleich dazu ist die Welt von Shadow Fall sehr viel offener: Schon am Anfang der Demo kann ich mich erfreulich frei in dem herbstlichen Wald umher bewegen, mich umsehen und sogar versteckte Nebenmissionen entdecken. Wer angesichts der Vorstellung eines Open-World-Killzone jetzt Schnappatmung bekommt und wie ein Helghast unter seinem Helm röchelt, der muss sich beruhigen. Zwar wird es einige dieser größeren Areale geben, doch wird ein Großteil der Kampagne so linear angelegt sein wie in den Vorgängern.

Die Areale werden offener als in früheren Teilen.
Im Kampf gegen die Helghast hat man erneut die Wahl, sich unauffällig von hinten heran zu schleichen und die Gegner per Stealth-Kill zu erledigen oder die Waffen sprechen zu lassen. Ausrüstung wie eine Röntgenansicht ist genauso willkommen wie das Sturmgewehr, das sich im alternativen Feuermodus zudem prima zum Snipern einsetzen lässt. Im offenen Gelände vermisst man derzeit aber noch die packenden Gefechte von früher, in denen sich die Gegner hinter der Deckung verschanzten und clever flankierten. Auf der anderen Seite können sie hier plötzlich hinter einem Baum auftauchen und für eine unangenehme Überraschung sorgen. Intensivere Schusswechsel entstehen trotzdem eher auf kleinem Raum wie im Inneren von Gebäuden.

Neu ist die Drohne OWL, die mir als ständiger Begleiter wertvolle Hilfe leistet: Habe ich z.B. einen Gegner mit dem Fadenkreuz anvisiert, reicht ein Wischen nach oben auf dem Touchfeld des Controllers und schon eröffnet das kleine Fluggerät das Feuer auf den markierten Widersacher. Wische ich nach unten, materalisiert sich ein Schutzschild aus Lichtenergie, der feindliche Schüsse abwehrt, während ich selbst von der anderen Seite durch es hindurchfeuern kann. Ein Wisch nach links weist meinen Roboterfreund an, Gegner mit einem Blendangriff auszuschalten. Bleibt noch das Wischen nach rechts, mit dem ein Seil abgeschossen wird, an dem ich bei zunehmender Geschwindigkeit herunter rutschen und sogar noch ballern kann. Das alles funktioniert überraschend gut und das Touchpad des PS4-Controllers fügt sich nach einer Eingewöhnungszeit prima in die Spielmechanik ein.

Feuer frei!
Ich hatte zuerst Sorge, dass ich mit der Unterstützung meiner Drohne zu übermächtig werden könnte, aber zum Glück ist OWL ebenfalls nicht gut auf Kugeln zu sprechen: Wird das Gerät zu stark beschädigt, wandert es automatisch zurück zum Spieler und muss dort erst eine Zeit regenerieren, bevor er erneut eingesetzt werden kann. Allerdings ist diese Zwangspause kaum der Rede wert, so dass ich immer noch befürchte, dass mir das (Über)leben hier etwas zu einfach gemacht wird. Ob das tatsächlich der Fall ist, kann aber erst eine längere Spielsession zeigen.

War ich bei der Enthüllung der PS4 in New York von den gezeigten Spielszenen noch sehr angetan, löst die Technik nach dem Anspielen noch keine Begeisterungsstürme aus  – ein Phänomen, das ich auf der E3 bei einigen Titeln für die neuen Plattformen erlebt habe. Es ist nicht so, dass die Spielwelt mit ihren gleißenden Lichteffekten, der großartigen Wasserdarstellung, einigen fantastisch detaillierten Texturen und der lebendig wirkenden Flora schlecht aussieht. Nein, Killzone: Shadow Fall (ab 19,98€ bei kaufen) hinterlässt in dieser Hinsicht eigentlich einen starken Eindruck, obwohl ich mir statt der gebotenen 30 natürlich lieber 60 Bilder pro Sekunde wünschen würde. Was jedoch fehlt, ist der Wow-Faktor, den die Reihe auf der PS3 mit ihrer hervorragenden Technik noch auslösen konnte. Technisch wirkt Shadow Fall aktuell wie ein sehr guter, aber kein außergewöhnlicher Shooter mehr, doch wissen die größeren Areale und die damit verbundene Freiheit  sowie neue Funktionen wie die OWL-Drohne zu gefallen.  

Ausblick