Tearaway - Vorschau, Plattformer, PS_Vita
Wenn es eine Auszeichnung für den charmantesten Titel der diesjährigen E3 geben würde, dann wäre Tearaway (ab 36,90€ bei
Einen großen Wert legen die Macher darauf, eine Verbindung zwischen dem Spieler und dem Messenger zu schaffen, kleinen Papierwesen, deren Kopfform an einen Brief erinnert. Zunächst aber gilt es, im Rahmen der Einrichtung kleine Fragen zu beantworten, die von der Körpergröße über Augen- und Haarfarbe bis hin zur bevorzugten Hand reichen. Zu Beginn sieht Tearaway wie ein weiterer Standardvertreter der Marke „erweiterte Realität“ aus. Doch mit dem Schütteln des Handhelds wirbelt man immer mehr kleine Papierfetzen auf, das reale Kamerabild wird immer stärker verdeckt und es entsteht schließlich die traumhafte Papierwelt.
Und ich versuche ihm dabei zu helfen, wo ich nur kann: Das geht schon damit los, dass ich ihm mit meinem Finger Gegner vom Hals halte oder Gegenstände verschiebe. Wo ich die Grenze zwischen realer und virtueller Welt durchbrechen kann, erkenne ich daran, dass an diesen Stellen leicht die Vita-Symbole des hinteren Touchpads durch das extrem dünne Papier schimmern. Außerdem übernehme ich für den Messenger vorerst die Sprungarbeit, indem ich Trommeln durch Antippen in Sprungschanzen umfunktioniere. Ein Glück, dass der kleine Kerl bald darauf selbst die Kunst des Springens lernt und von diesem Zeitpunkt nur noch ein Knopfdruck nötig ist. Zudem kann er bald lästige Gegner gegeneinander oder andere Objekte werfen – so z.B. Früchte, die bei richtiger Bepflanzung neue Pfade erschaffen, damit der Kleine seinem großen Ziel wieder ein Stückchen näher kommt. Gegner hinterlassen Konfetti, das ab einer bestimmter Menge zusätzliche Optionen zur optischen Anpassung des Messengers freischaltet. Zudem finden sich immer wieder Geschenke, die kleine Überraschungen beinhalten.
Die Entwickler wollen so oft wie möglich versuchen, die so genannte vierte Wand zwischen Spiel und Spieler einzureißen. Das spiegelt sich mitunter auch in der Papierwelt wider: So hüpft man u.a. auf Schallplatten herum und manipuliert den Sound, während sich in der Mitte das zuvor aufgenommene Beweisbild dreht. Es ist einfach immer wieder schön zu sehen, wie die Entwickler die beiden Welten vermischen. Kleines, aber feines Detail am Rande: Die Papierpilze, die manchmal in der Gegend herumstehen, bewegen sich passend dazu, in welche Richtung ich gerade die Analogsticks der Vita drücke.
Es steckt so unglaublich viel Liebe und Spaß in Tearaway, dass man sich der Faszination und dem Charme dieses fantasievollen Papierabenteuers gar nicht entziehen kann. Hier wartet nach der langen Durststrecke in Sachen Softwarenachschub endlich eine echte Perle auf die Besitzer von Sonys Handheld!