The Crew - Vorschau, Rennspiel, 360, PC, XboxOne, PlayStation4

The Crew
18.06.2013, Michael Krosta

Vorschau: The Crew

Das Rennspiel-Genre bekommt zum Start einer neuen Konsolengeneration traditionell einen kleinen Schub – und auch Ubisoft möchte am liebsten vorne mitfahren und hat deshalb mit The Crew (ab 6,75€ bei kaufen) gleich eine neue Marke aus dem Boden gestampft. Dabei will man sich zum einen mit einer großen Spielwelt von der Konkurrenz abgrenzen: Als Fahrer wird man völlig frei durch die skalierte Version der Vereinigten Staaten rasen können, wobei ein Trip von der Ost- zur Westküste ungefähr 90 Minuten in Anspruch nehmen wird. Es warten u.a. Ausflüge in Städte wie New York, Las Vegas, Miami und Los Angeles sowie Abstecher in Wüsten und Gebirge.

Damit keine Langeweile aufkommt – man denke nur an Gähn-Trips im Stil von Fuel zurück – wollen die Entwickler die Welt mit zahlreichen Veranstaltungen füllen, die von Standardrennen über Zeitprüfungen bis hin zu Verfolgungsjagden und Überfällen reichen. Unterschiedliches Terrain und verschiedene Anforderungen sollen ebenfalls für Abwechslung sorgen: Neben abgesperrten Pisten warten auch Ausflüge in Offroad-Gefilde, in denen man sich mit seinem Geländewagen querfeldein zum Ziel durchschlagen muss. Dabei wird vor allem der Mehrspieler-Aspekt in den Vordergrund gerückt: Jede Mission lässt sich zusammen mit einer Crew meistern, die aus bis zu vier Rasern besteht. Allerdings wird es nicht immer nur kooperativ zur Sache gehen, sondern es stehen auch Duelle mit anderen Fahrern auf dem Plan. Diese bevölkern neben der KI übrigens auch die offene Spielwelt, so dass man jederzeit potenzielle Weggefährten für eine neue Crew hat, der man jederzeit beitreten oder die man auf Wunsch auch einfach wieder verlassen kann. Klassische Lobbys soll es nicht mehr geben, denn Solo- und Mehrspieler-Erlebnis sollen miteinander verwoben werden. Der Preis: The Crew setzt eine permanente Verbindung zum Internet voraus - selbst dann, wenn man vorrangig alleine spielen möchte. So wird z.B. der Spielstand einzig auf den Servern von Ubisoft gespeichert. Bricht die Verbindung mitten im Spiel ab, hat man eben Pech gehabt. Keine schöne Vorstellung – vor allem wenn man an die Server-Probleme denkt, die Ubisoft schon mit seinem PC-DRM hatte.  

Die Leistung und Optik der lizenzierten Boliden lässt sich anpassen - nicht nur im Spiel, sondern mit Hilfe einer App auch am Tablet.
Die Hintergrundgeschichte dreht sich um eine Gang namens 510s, die in der Szene rund um illegale Straßenrennen in Detroit von sich reden macht. Die Aufgabe des Spielers soll darin bestehen, sich in die Gruppe einzuschleusen und sich dort als Rennfahrer einen Namen zu machen, gleichzeitig aber ihre illegalen Aktivitäten zu sabotieren und die Verantwortlichen in jeder Stadt dingfest zu machen.

Eine große Rolle wird die Companion-App für iOS- und Android-Geräte spielen, in der man nicht nur den Fortschritt von Freunden verfolgen oder Aufträge an seine Crew-Mitstreiter senden kann. Auch die Tuningmaßnahmen der lizenzierten Karossen lassen sich bequem unterwegs vornehmen, wenn man bereits genügend Upgrades eingesammelt hat, um sie aufzurüsten. Es sieht schon cool aus, wenn die Boliden bei Menüpunkten wie Motor oder Fahrwerk in ihrer Einzelteile zerlegt werden – vergleichbar mit dem ansehnlichen Gunsmith-Modus aus Ghost Recon: Future Soldier.

Neben klassischen Asphaltrennen warten auch Ausflüge in Offroad-Gefilde, in denen man völlig frei die ideale Route finden muss.
Beim Anspielen hinterließ The Crew einen guten Eindruck: Das Fahrverhalten tendiert mehr zu Arcade, erfordert aber dennoch ein gewisses Maß an Feingefühl. Allerdings reagieren mir die Flitzer noch eine Spur zu schwammig und ich vermisse hinsichtlich der Eigenschaften noch deutlichere Unterschiede zwischen  Sport- und Geländewagen. Für einen Leistungsschub kommt ein regeneratives Nitro-System zum Einsatz, das man bereits aus Need for Speed & Co kennt. Die Grafikengine überzeugt vor allem durch die hohe Weitsicht und die zerstörbare Umgebung sowie eine angenehm flüssige Darstellung. Ich kann nur hoffen, dass die Entwickler tatsächlich für das versprochene Maß an Abwechslung sorgen und die Mehrspieler-Duelle mit ihren zahlreichen Rempeleien nicht zu chaotisch ausfallen.

Ausblick