Forced - Vorschau, Arcade-Action, PC, Wii_U, XboxOne, PlayStation4

Forced
21.08.2013, Jan Wöbbeking

Vorschau: Forced

Auch im Zeitalter von Fokusgruppen-Tests und gigantischer Marketing-Budgets gibt es noch Spiele, die ohne große Planung entstehen: Als ein Grüppchen dänischer Studenten bemerkte, dass ein Klassenraum leer stand, quartierten sie sich kurzerhand ein und arbeiteten an einem Spiel.  Das Ergebnis ist ein Koop-Schnetzler mit einer leuchtenden Magiekugel und geschickt eingeflochtenen Rätseln.

Im Blog der Entwickler wird die ungewöhnliche Firmengründung dokumentiert. Nachdem sie aus dem leerstehenden Klassenzimmer flogen, mieteten sie sich ein Haus auf dem Land und zogen danach in Kopenhagener Büros.
Sieben Monate dauerte es, bis die in der Uni lebenden und arbeitenden "Besetzer" aufflogen und aus dem Raum gescheucht wurden, doch in dieser Zeit entstand bereits genügend Material, um eine Kickstarter-Kampagne ins Leben zu rufen, welche später erfolgreich beendet wurde. Ab dem 24. November will das Beta Dwarf genannte Team sein Spiel schließlich für rund 20 Dollar zum Download anbieten; bestätigte Plattformen sind bislang PC, Mac, Linux und Wii U.

Geheime Uni-Besetzung

Die dänischen Entwickler bezeichnen ihr Spiel als „Tactical Arena Co-op“. Auf den ersten Blick erinnert es an den Xbox-Titel Nightcaster. Ähnlich wie dort läuft man mit einer magischen Kugel durch verwunschene Wälder und drischt aus der Iso-Perspektive auf Unmengen herbeiwuselnder Gegner ein. Hier dient die glühende Sphäre allerdings nicht primär als Waffe, sondern zum Lösen der zahlreichen Rätsel.

Die Geschichte hält sich im Hintergrund: In der makabren Prüfung einer Gladiatorenschule kämpfen die Krieger um ihre Freiheit. Bis zu vier Spieler legen on- oder offline kooperativ los und lassen die Kugel auf Knopfdruck zu sich schweben. Liegt ein Bombenschrein dazwischen, verwandelt sie sich z.B. in eine Bombe, welche als Schalter fungierende Statuen sprengt und so den Weg frei macht.



Koop-Schnetzeln mit Köpfchen

Dazu muss man allerdings zusammenarbeiten und den Winkel richtig einkalkulieren - sonst fliegt die explosive Fracht an der falschen Stelle in die Luft. Auch tödliche Gas- und Feuerschreine erschweren das Überleben. Die einfachen Rätsel passen bereits zu Beginn des Spiels gut in den Spielrhythmus. Sie sind nicht zu knackig, um die Action

Makabre Fallen und krabbelnde Gegner sind die Markenzeichen von Forced.
auszubremsen, doch wenn man sich beim Grübeln zu viel Zeit lässt, zehrt der Kampf gegen die Gegnerhorden an der Energie.

Auch in die Bosskämpfe sind natürlich Rätsel eingebaut: Einen Giganten erreichten wir nur, wenn wir während seiner rhythmischen Stampf-Attacken komplett still standen. Im Kampf griffen wir auf Waffen wie Klingen, einen Vulkanhammer oder einen Bogen zurück. Ähnlich wie in anderen Hack-and-Slays lassen sich außerdem diverse Fähigkeiten aufwerten - hier wirkt das Menü dazu allerdings überschaubar.



Mit Stillstand zum Sieg

Ausblick

Forced ist eine angenehme Überraschung: Das Design der magischen Wälder und fleischigen Monster wirkt zwar nicht gerade originell, erinnert aber an gute alte Titel wie Nightcaster. Spielerisch hat uns der Mix zwischen taktischer Action und Rätseln bereits jetzt neugierig  gemacht. Vor allem im Koop besitzt der dänische Download-Schnetzler Potential. Wer gerne Freunde zum Zocken einlädt und beim Kämpfen das Gehirn einschaltet, sollte sich den Titel vormerken - oder am gamescom-Stand von gamesload vorbeischauen (A045 in der Halle 9), wo Forced neben einigen anderen Indie-Titeln angezockt werden kann.

Einschätzung: gut