Das Schwarze Auge: Blackguards - Vorschau, Taktik & Strategie, XboxOne, PlayStation4, PC

Das Schwarze Auge: Blackguards
26.08.2013, Jan Wöbbeking

Vorschau: Das Schwarze Auge: Blackguards

Nach zwei Adventures im DSA-Universum wagt sich Daedalic an einen Hexfeld-Strategietitel. Im Gegensatz zu Divinity: Dragon Commander entsteht Das Schwarze Auge: Blackguards (ab 8,99€ bei GP_logo_black_rgb kaufen) sogar komplett im eigenen Hamburger Studio. Die Rundenkämpfe sollen sich ähnlich wendungsreich gestalten wie die Geschichte: Auf jedem der eckigen Schlachtfelder gibt es interaktive Besonderheiten, welche den Ausgang beeinflussen.

Bitte nicht füttern!
Als die Party des Spielers gefangen genommen wird, muss sie sich als Gladiatoren-Team in einer Arena mit makabren Apparaturen wie feuerspeienden Metallpfählen herumplagen. An anderer Stelle werden ein Kran, Bienenstöcke, Bärenfallen oder Sumpflöcher in den Kampf einbezogen. Im Hintergrund der 190 Arenen würfelt das originale DSA-System: Es kommt also wie bekannt zu Paraden, Patzern und anderen klassischen Aktionen.

Makabre Todesfallen

Höhenunterschiede spielen in den kleinen Arenen offenbar kaum eine Rolle, Sichtlinien und Freundbeschuss dafür umso mehr. Achtet man nicht auf den Explosionsradius einiger Angriffe, kann man die übrigen Mitglieder seines Grüppchens empfindlich schwächen. Das Ziel des zweiten Kapitels ist z.B. die Befreiung der Hexe Aurelia, welche am Rande eines Reptiliengrabens festgebunden ist. Hier ist es sinnvoll, erst einmal bissige Kaimane mit Hilfe von Zauberattacken von ihr abzulenken.

Das düstere Design bedient sich starker Kontraste.
Das Abenteuer soll die bislang düsterste Episode in einem DSA-Titel werden und versetzt den Spieler in einen südlichen Teil des Universums. Die Sklavenhalter-Mentalität konservativer Bewohner erinnert an den alten Süden der USA. Auch die Party besteht nicht aus strahlenden Helden, sondern aus Kriminellen, Mördern und anderen Gestalten, die bereits angemessen zwielichtig vertont waren. Zwischen den Mitgliedern soll es stets Spannungen geben, weil sie nur notgedrungen zusammenarbeiten. Damit die drogensüchtige Halbelfe Niam halbwegs erträglich bleibt, müssen ihre Gefährten ihr z.B. erst einmal eine Ersatzdroge beschaffen.  Ebenfalls dabei: Der egoistische Zwerg Naurin und der lüsterne Zauberer Zurbaran. Ob der Spieler als Krieger, Magier oder Jäger loszieht, liegt in seiner Hand – er kann sich mehr als 70 Klassen zurechtleveln.



Eine Party aus Antihelden

Die Hauptfigur wird gleich zu Beginn des Mordes bezichtigt und landet im Folter-Knast. Er musste mitansehen, wie seine beste Freundin von einer wolfsähnlichen Kreatur zerfleischt wurde. Da das Biest keine Spuren hinterließ, nimmt ihm aber niemand die Geschichte ab und er landet hinter Gittern. In den fünf Kapiteln soll es immer wieder einschneidende Story-Wendungen und wichtige Spielerentscheidungen geben. Am Ende eines Kampfes

Rund 190 kleine Arenen muss der Spieler meistern.
lässt sich der Gegner z.B. erstechen oder verschonen – was sich auch auf das Ende des Spiels auswirkt.

Neben den überschaubaren Kampfarenen besucht der Spieler einige Städte, in denen er aber nicht frei herumlaufen kann. Stattdessen trifft er auf ein paar übersichtlichen Plätzen alle wichtigen Händler, Heiler, Questgeber und Informanten. Die mit der Unity-Engine gebauten Schauplätze sahen bereits ähnlich düster und stimmungsvoll wie in Daedalics DSA-Adventures. Die Inszenierung der Attacken wirkte dagegen noch ziemlich schlicht. Das rund 40 Stunden lange Spiel soll Mitte November für PC und Mac erscheinen.



Überschaubare Städte

Ausblick

Daedalics erster großer Strategietitel im DSA-Universum besitzt ähnlich viel Potential wie die Adventures um Weltenretter Geron. Wenn die zahlreichen Todesfallen, Monster und interaktiven Ereignisse intelligent in die Kämpfe eingebunden werden, könnten sie für viel Dynamik sorgen. Auch das Design und die Vertonung passen bereits gut zur Welt und der finsteren Handlung. Die Attacken und Einleitung der Schlachten sind dagegen noch recht bieder inszeniert. Ich bin gespannt darauf, wie sich die Adventure-Experten um Kai Fiebig im Strategie-Genre schlagen.

Einschätzung: gut