War Thunder - Vorschau, Simulation, PlayStation4, XboxOne, PlayStation5, PC, Linux, Mac, XboxSeriesX, Android
War Thunder setzt auf die heilige Dreifaltigkeit der Online-Kriegsführung: Panzer, Flugzeuge und Kriegsschiffe sollen als kombinierte Streitkräfte in die Schlacht ziehen. Ähnlich wie beim Vorbild aus dem Hause Wargaming sollen die drei Bereiche miteinander verknüpft werden. In der laufenden offenen Beta ist bis jetzt allerdings nur die Luftwaffe zugänglich. Zudem ist noch nicht ersichtlich, ob sich Panzer, Schiffe und Flugzeuge dem Plan der Entwickler entsprechend, auf einer Karte tummeln werden, oder ob Kompromisse geschlossen werden müssen, um für jede Teilstreitkraft eine faire Spielbarkeit zu gewährleisten.
Zu Lande, auf dem Wasser und in der Luft
Auch der Zeitrahmen ist ähnlich gewählt wie bei der Online-Fliegerei aus Weißrussland. So finden sich vor allem Flugzeuge aus dem Zweiten Weltkrieg, aber auch die ersten Jets wie die Sabre oder ME-262 sind in den Dogfights unterwegs. Somit sind alle Fraktionen vertreten: Japan, UdSSR, USA, Großbritannien und Deutschland schicken ihre Bomber und Jäger in die Luft. Kann man in den Arcade-Schlachten noch mit gemischten Kampfgruppen losziehen, wird in den historischen Auseinandersetzungen nach Land sortiert.
Anspruchsvolle Luftüberlegenheit
Auch das gezielte Schießen mit den Bordkanonen ist anspruchsvoll und Dogfights sind bereits in diesem Spielmodus eine Herausforderung. Zudem sind mehr Optionen für die Piloten verfügbar: Es gibt detailliert gestaltete Cockpits sowie Starts und Landungen. Auch die Missionsziele sind sehr unterschiedlich: Mal müssen Flugfelder durch kurze Landungen eingenommen, mal feindliche Panzerkolonnen zerstört werden. Außerdem kann hier nach einem Abschuss respawnt werden: bis zu fünf im Forschungsbaum erstandene Flugzeuge können gratis in die Schlacht mitgenommen werden, so dass auch der Wechsel zwischen Bomber und Jäger möglich ist.
Realistische Luftkämpfe in historischen Schlachten
Auch die visuelle Darstellung der Schäden kann sich sehen lassen. Da werden Flügel durchlöchert, Leitwerke abgerissen und Rümpfe pulverisiert. Kritische Treffer in engen Luftkämpfen werden so zu einer sehr befriedigenden Angelegenheit und wer sich hier mit einer Ju 87-Stuka im Sturzflug auf Panzerjagd begibt, wird mit ansehnlichen Explosionen belohnt.
Durch das anspruchsvolle Flugmodell von War Thunder steigt auch die taktische Herausforderung. Wer fliegt in historischen Schlachten Bombergleitschutz? Wer kümmert sich im Tiefflug um die Panzer oder hält die feindlichen Bomber auf? Teamwork ist hier das Stichwort, denn nur gemeinsam kann man die Missionsziele erreichen.
War Thunder ist neben dem Release auf dem PC auch als Starttitel für die Playstation 4 angekündigt und wird bei Release auf der neuen Sony-Konsole im PSN verfügbar sein. Außerdem hat Gaijin verlauten lassen, dass man an einer Unterstützung für Oculus VR arbeite, also bald auch in der virtuellen Realität in den Kampf einsteigen kann. Auch Gaijin setzt auf ein Free-to-play-Modell, das ähnlich wie bei der Konkurrenz funktioniert. Der Einheitenbaum ist ganz ohne Echtgeld-Investition zugänglich und bis zu fünf Flugzeuge können gratis im Hangar geparkt werden, ohne dass die Crew ausgetauscht werden muss. Dieser Wechsel kostet Ingame-Währung, ein weiterer Parkplatz echtes Geld – Flugzeuge darf man dennoch in unbegrenzter Zahl besitzen, es muss dann nur jedes Mal die Umschulung der Crew bezahlt werden. Zudem gibt es die Möglichkeit Solo-Kampagnen zu erstehen. Momentan gibt es im Shop für ca. 20 Euro die Pazifikkampagne, die Einsätze auf Seiten der USA oder der japanischen Luftwaffe ermöglicht.
Faires Gratismodell
Auch Premium-Konten wurden integriert: diese verdienen mehr Spielgeld und Erfahrung, ermöglichen das Erstellen von größeren Spielergruppen und schalten mehr Sticker-Plätze für die Individualisierung des Fluggerätes frei. Für diese muss in weiten Teilen aber auch echtes Geld investiert werden; nur wenige Sticker sind gratis verfügbar.
Ausblick
War Thunder macht in der offenen Betaphase bereits eine sehr gute Figur: Die tolle Kulisse, das anspruchsvolle Flugmodell und die abwechslungsreichen Einsätze machen Laune. Das Spagat zwischen Arcade-Schlachten und simulationslastigen, historischen Auseinandersetzungen klappt erstaunlich gut. Wo World of Warplanes es nur auf die Arcade-Piloten abgesehen hat, könnte War Thunder tatsächlich beide Lager erreichen. Sowohl das abgespeckte Flugmodell für eine kleine Runde zwischendurch als auch die Quasi-Simulation für hartgesottene Luftveteranen funktionieren für sich stehend sehr gut. Noch konnten wir keinen Blick auf die Einzelspieler-Kampagnen werfen. Auch die Integration von Bodentruppen und Kriegsschiffen ist ein Fragezeichen. Gelingt den Entwicklern die Balance von drei Teilstreitkräften in den Kampfgebieten? Dennoch: Kann Gaijin Panzer und Schiffe ebenso überzeugend in Szene setzen wie die Luftstreitkräfte, könnte ein echter Überraschungshit auf uns zukommen.
Einschätzung: sehr gut / Fit 4 Hit