Lara Croft und der Tempel des Osiris - Vorschau, Action-Adventure, XboxOne, PlayStation4, PC

Lara Croft und der Tempel des Osiris
12.08.2014, Michael Krosta

Vorschau: Lara Croft und der Tempel des Osiris

Furchtloses Grabräuber-Quartett

Mit "Lara Croft and the Guardian of Light" sorgten Square Enix und Entwickler Crystal Dynamics im Jahr 2010 für eine angenehme Überraschung: Obwohl die ersten Bilder des Arcade-Titels zunächst eher skeptisch stimmten, entpuppte sich der Ableger von Tomb Raider als spaßiges Action-Adventure, das vor allem kooperativ mit gelungenen Rätseleinlagen und toller Action überzeugen konnte. Jetzt geht die Suche nach Relikten und dunklen Geheimnissen in Ägypten weiter...

So überrascht es kaum, dass man beim Nachfolger an den bewährten Tugenden festhält: Im Kampf gegen die versehentlich entfesselte Gottheit Seth müssen Lara und ihr Archäologen-Konkurrent Carter Bell mit Köpfchen und Geschick viele Fallen überwinden, sich gegen Kreaturen aus der ägyptischen Mythologie zur Wehr setzen oder in dramatischen Fluchtsequenzen um ihr Leben rennen. Unterstützt wird das Grabräuber-Duo von den beiden Halbgöttern Horus und Isis, die lieber auf Magie anstatt Waffen wie Pistolen, Maschinengewehre oder Pfeil und Bogen setzen. Sie können ebenfalls von Spielern übernommen werden, sodass man hier mit maximal vier Leuten kooperativ losziehen darf. Zusammenarbeit ist der Schlüssel zum Erfolg: Mit ihren Zauberstäben können z.B. nur die göttlichen Mitstreiter bestimmte Plattformen aktivieren oder mit einem Energieschild vor Feindbeschuss schützen. Die Archäologen setzen dagegen auf die Macht der Patronen und ziehen Mitspieler dank ihrer Greifhaken an Mauern hoch oder spannen das Seil über tiefe Abgründe.

Bewährte Zutaten

Vor allem in den Fluchtsequenzen wird es hektisch...und unübersichtlich.
Bei der Jagd auf die Beute wie Schatzkisten, Verbandskästen oder die seltenen Amulette und Runen zur Verbesserung der Fähigkeiten kommt aber auch der Konkurrenzkampf nicht zu kurz. Es soll sogar vorkommen, dass Mitspieler aus reiner Boshaftigkeit und Schadenfreude ihre Kameraden in die tödlichen Stacheln fallen lassen oder ihre Bomben genau dann zünden, wenn man sich in unmittelbarer Nähe befindet. Trotzdem geht es an vielen Stellen nur zusammen – etwa dann, wenn jeder Spieler eine Plattform betreten muss, damit sich eine verschlossene Tür öffnet. Und was passiert, wenn man keine vier Leute zusammen bekommt? Keine Sorge: In diesem Fall wird die Levelarchitektur und Gegneranzahl automatisch an die vorhandene Spieleranzahl sowie die Fähigkeiten der ausgewählten Charaktere angepasst. Zur Not lässt sich das Abenteuer sogar alleine bewältigen, doch genau wie beim Quasi-Vorgänger springt vor allem beim gemeinsamen Erkunden der Grabstätten der Spielspaßfunke richtig rüber – im Idealfall, wenn man gemeinsam auf dem Sofa sitzt, aber auch online kann man Ausschau nach Begleitern halten.

Zusammenarbeit trifft Schadenfreude

Doch so schön es auch ist, dass man die Spieleranzahl im Vergleich zum Vorgänger verdoppelt hat, bringt das Quartett auch einen Nachteil mit sich: Obwohl jede Figur mit einem farbigen Kreis gekennzeichnet ist, verliert man doch ab und zu den Überblick – vor allem in den hektischen Fluchtsequenzen, in denen man z.B. von einem riesigen Krokodil verfolgt wird, während der Boden unter den Füßen wegbricht und man auch noch Fallen ausweichen muss, ist die Übersicht schnell dahin. Das visuelle Effektgewitter sieht zwar schick aus, trägt aber ebenfalls seinen Teil dazu bei, dass man bei den zahlreichen Partikeln nach Explosionen im Sekundentakt schon mal die Orientierung verliert. Trotzdem sind die grafischen Verbesserungen mit ihren detaillierten Schauplätzen und der feineren Beleuchtung insgesamt ein deutlicher Fortschritt gegenüber Guardian of Light. Kein Wunder: Lara Croft und der Tempel des Osiris (ab 14,99€ bei kaufen) erscheint im Dezember ausschließlich für die neuen Konsolen und den PC. Schade, denn auch der 360 und PS3 hätte dieses Wiedersehen mit Lara Croft sicher gut gestanden – vielleicht gibt es ja noch Hoffnung auch eine technisch leicht abgespeckte Version für die betagten Plattformen.

Übersichtsprobleme

Ausblick

Der von uns gespielte Abschnitt war bis auf die besagten Übersichtsprobleme klasse designt und machte mit seiner guten Mischung aus Rätseln, Action und Geschicklichkeitseinlagen bereits neugierig auf Laras neues Koop-Abenteuer -  auch wenn hier viele Elemente wie das Platzieren von Kugeln direkt aus dem Vorgänger übernommen werden.  Ich drücke Crystal Dynamics die Daumen und hoffe, dass man das gezeigte Niveau auch über mehrere Stunden aufrecht erhalten und auch hinsichtlich der Schauplätze genügend Abwechslung bieten kann. Sollte das gelingen, steht uns mit dem Abstecher in den Tempel des Osiris der nächste Mehrspieler-Hit mit Lara Croft und ihren Begleitern ins Haus.

Einschätzung: sehr gut