The Witcher 3: Wild Hunt - Vorschau, Rollenspiel, PlayStation5, XboxOne, PlayStation4, Switch, PC, XboxSeriesX

The Witcher 3: Wild Hunt
17.08.2014, Marcel Kleffmann

Vorschau: The Witcher 3: Wild Hunt

Zu viel Action in den Kämpfen?

Natürlich präsentierte auch CD Projekt Red im Business-Bereich der gamescom 2014 das Rollenspiel The Witcher 3: Wild Hunt (ab 13,82€ bei kaufen) und der Andrang war so groß, dass sogar in diesem abgetrennten Bereich eine Warteschlange eingeführt wurde – kein Wunder, schließlich hatte der dritte Witcher-Teil bereits vor der Messe in Köln über 140 Auszeichnungen abgesahnt. Doch richtig viel Neues gab es leider nicht zu sehen, denn im Prinzip wurde die E3-Präsentation rund um Johnny, den Baumgeist und die lebendige Drei-Frauen-Tapete in leicht abgewandelter Form wiederholt. Auf den ursprünglichen Questablauf werde ich daher nicht mehr eingehen (hierzu verweise ich auf die E3-Vorschau), sondern mich auf den Ablauf der Kämpfe und weitere Details beschränken.

Mit der Schnellreise-Funktion gelangt Geralt von der weitläufigen Stadt Novigrad in den Süden, um Johnny zu finden, der wiederum Informationen zu der von der Prophezeiung auserwählten Frau haben soll. Die Schnellreise funktioniert

In Novigrad reagieren die Bewohner auf den virtuellen Tag/Nacht-Wechsel sowie auf das Wetter und gehen - basierend auf den äußeren Bedingungen - bestimmten Tätigkeiten nach.
so, dass Geralt zu einem Wegweiser läuft, der gelegentlich an den Straßenrändern zu finden ist und von dort aus die Welt zügig bereisen kann. Allerdings kann man nur zu Orten reisen, die man bereits besucht hat. Und während Geralt "schnell" in den Süden reist, vergeht ebenfalls die simulierte Tageszeit. Würde der Hexer die Strecke hoch zu Ross zurücklegen wollen, müssten dafür circa 15 bis 20 Minuten eingeplant werden. Dank der Schnellreise sind es circa 25 Sekunden.

Schnellreise

Geralt betritt nun die eindrucksvoll düstere Sumpflandschaft und legt zwei Schwerter an - ein Stahlschwert gegen menschliche Kontrahenten und ein Silberschwert gegen übermenschliche Wesen. Um den richtigen Weg zu finden, werden die Hexersinne eingesetzt. Die Landschaft wird verzerrt und interessante Objekte werden mit roter Farbe hervorgehoben. Geralt stößt auf eine Fährte, nimmt diese auf und dann tauchen die ersten drei Ertrunkenen auf. Doch ein wirkliches Problem stellen die Feinde (trotz ihrer Überzahl) nicht dar, denn mit flinken Ausweichrollen entkommt der Hexer fest jeder irgendwie gefährlichen Attacke.

Kämpfend im Niemandsland

Erst als später ein "Wasserweib" auftaucht, das die Position im Sumpf durch ab- und auftauchen rasant verändern kann, wird es kniffeliger und es werden die Zeichen - als einfache Form der Witcher-Magie - eingesetzt. Mit dem Windstoß (Aard) lassen sich die Gegner wegstoßen, während man Feuer mit dem Igni-Zeichen hervorruft - auch eine über dem Sumpf wabernde Gaswolke kann man mit dem Igni-Zeichen entzünden. Eine Verlangsamung der Gegner ermöglicht das Yrden-Zeichen, Axii kann Gegner für kurze Zeit betören und Quen erzeugt ein Schild, das den Hexer vor Schaden bewahrt.

Auf Räuber und Diebe trifft der Witcher immer wieder auf seinen Reisen.
Und während man im Menü die Waffen wechselt oder andere Einstellungen vornimmt, wird das Spielgeschehen nicht pausiert, sondern lediglich verlangsamt. Wie brutal die Kämpfe übrigens ausfallen, soll von der Stärke von Geralt abhängen.

Apropos Stärke: Während der Präsentation hatte ich das Gefühl (auch bei den späteren Kämpfen), dass Geralt viel zu mächtig bzw. zu weit fortgeschritten für den vorgestellten Spielabschnitt war – hierzu machten die Entwickler jedenfalls keine genaueren Angaben. Gerade die flinken Ausweichrollen wirken eine Spur zu machtvoll und so waren die Duelle gegen mehrere Harpyien und mehrere Ertrunkene zu schnell vorbei und zu problemlos gewonnen. Erst das Wasserweib entfachte einen längeren und herausfordernden Kampf. Der Werwolf hingegen wurde nur so schnell zur Strecke gebracht, weil Geralt zwei Kniffe verwendet hat, die an dieser Stelle nicht verraten werden sollen. Nicht falsch verstehen: Die Kämpfe sollen keinesfalls an Dark Souls und Co. heranreichen, aber ein bisschen schwerer hätte es schon sein können.

Zu starker Geralt?

Zwar überzeugt The Witcher 3: Wild Hunt auch bei der zweiten Vorführung dieses Abschnittes, aber durch die schnellen Bewegungsmöglichkeiten und den übermächtigen Aktionen des Hexers wirkten die Kämpfe eine Prise zu actiongeladen. Etwas weniger Tempo hätte mir besser gefallen - oder Geralt war in der Präsentationsversion einfach zu "stark" bzw. zu weit für diesen Questabschnitt. Aber das ist nur ein kleiner Kritikpunkt an der ansonsten eindrucksvollen Vorstellung des Open-World-Rollenspiels von CD Projekt Red, das erneut durch die eindrucksvolle Spielwelt und die Größe eben dieser überzeugen konnte - obgleich Tearing und Popups gelegentlich zu sehen waren. Zu kurz kam mir ebenfalls der Rollenspiel-Kern, denn die gezeigten Spielszenen hätten in der Form auch aus einem Action-Adventure stammen können.

Einschätzung: sehr gut

Ausblick