Ghost Recon Wildlands - Vorschau, Shooter, PC, PlayStation4, XboxOne
Schon klar: Während sich Rainbow Six in erster Linie auf den Häuserkampf konzentriert, war Ghost Recon im Vergleich schon immer deutlich offener konzipiert und bot große Außenareale, die sowohl urbane als auch ländliche Schauplätze rund um den Globus umfassten. Doch die Spielwelt, die in Wildlands aufgeboten wird, setzt nicht nur für die Ghost-Reihe, sondern auch innerhalb Ubisofts neue Maßstäbe und soll die größte werden, die jemals unter der Flagge des französischen Publishers enstand.
Neue Maßstäbe
Eine große Welt zu erschaffen, ist die eine Sache. Sie mit Leben und interessanten Aufgaben zu füllen eine andere. Bei der Live-Demo deutete sich allerdings an, dass die Entwickler dafür sorgen werden, dass so schnell keine Langeweile aufkommt. Setzt man z.B. eine Aufklärungsdrohne ein, kann man die Menschen in
den kleinen Siedlungen dabei beobachten, wie sie ihren alltäglichen Arbeiten nachgehen – es herrscht Leben in den bolivianischen Straßen. Hinzu kommen Elemente wie ein dynamischer Tag-/Nachtwechsel sowie ein Wettersystem, die mittlerweile bei offenen Welten dazu gehören. Besonders interessant finde ich allerdings die Ankündigung, dass die Spielwelt auf die Taten der Ghosts reagieren soll. Als Beispiel verweisen die Entwickler auf eine Szene, in der etwa ein Dutzend aufgeknüpfte Leichen in der Nähe eines Dorfes an Stricken baumeln, weil – so sagt man uns – die Ghosts in diesem Dorf zuvor durch die Mithilfe eines Informanten ein hohes Tier des Drogenkartells dingfest machen konnten. Und das war die Antwort der kriminellen Organisation Unidad und Warnung zugleich, die Ghosts nicht weiter mit zu unterstützen. Es bleibt selbstverständlich abzuwarten, wie geskriptet solche Situationen sind oder ob man tatsächlich einen großen Einfluss darauf hat, mit den eigenen Taten bewusst die Spielwelt zu beeinflussen.Verhöre, Aufklärung, Kommunikation
Für die Beschaffung wichtiger Informationen eignen sich Verhöre, die hier nach einem ähnlichen Prinzip ablaufen wie bei Metal Gear Solid: The Phantom Pain. Schleicht man sich von hinten heran und nimmt das Opfer in den Schwitzkasten, lassen sich meist wertvolle Infos aus ihm heraus quetschen. Darüber hinaus liefert auch die Aufklärung über Ferngläser und Dronen interessante Erkenntnisse: So wurde z.B. beobachtet, dass sich zwei Gruppen bei einem laufenden Drogendeal nicht unbedingt über den Weg trauen. Anstatt sich dieser Übermacht zu stellen, stiftet man deshalb einfach mit einem platzierten Sprengsatz Verwirrung, entzündet damit gleichzeitig das Misstrauen und lässt die Käufer sowie Drogenhändler sich einfach gegenseitig abschlachten, während man sich später den verbliebenen Rest vorknöpft – Problem gelöst.
Vehikel-Parade
Ausblick
Riesigen Spielwelten, die totale Freiheiten versprechen, stehe ich immer skeptisch gegenüber, denn sie müssen auch mit ansprechenden Inhalten gefüllt werden. Bei Wildlands frage ich mich, ob die gewählte Missionsstruktur nach dem Motto „Mach, was du willst“ auf Dauer funktionieren kann und ein kleiner roter Faden nicht doch sinnvoller wäre – die Ghosts sind immerhin nicht irgendwelche Söldner, sondern immer noch eine Elite-Einheit, zu der ein weitgehend planloses Vorgehen und spontane Einsätze nicht so recht passen. Spannend wird auf jeden Fall die Frage, ob die Spielwelt tatsächlich so stark auf die eigenen Handlungen reagieren wird, wie es die Entwickler suggerieren. Insgesamt wirkt der Ablauf auf mich derzeit wie die Terroristenjagd eines Rainbow Six: Siege in einem deutlich größeren Maßstab – und das meine ich positiv. Ich freue mich, dass sich neben der Regenbogen-Truppe auch die Ghosts wieder im Einsatz zurückmelden und hoffe, dass Ubisoft diese gewaltige Spielwelt mit abwechslungsreichen Aufgaben füllen kann.
Einschätzung: gut