Shiness: The Lightning Kingdom - Vorschau, Rollenspiel, Mac, XboxOne, Wii_U, PC, Linux, PlayStation4

Shiness: The Lightning Kingdom
06.08.2015, Jan Wöbbeking

Vorschau: Shiness: The Lightning Kingdom

Farbenfrohes Fantasy-Abenteuer

Ein Kickstarter-Projekt will Rollenspielkämpfe dynamischer machen. Ob Kombos, Konter oder magische Feuerbälle: All das soll im Anime-Titel Shiness: The Lightning Kingdom (ab 1,40€ bei GP_logo_black_rgb kaufen) so knackig von der Hand gehen wie in einem Prügelspiel. Vor kurzem ist auch Publisher Focus auf die idyllische offene Welt aufmerksam geworden und hat den Titel unter seine Fittiche genommen.

Die Kämpfe laufen nahtlos ab, was während der Vorstellung schön flüssig und nach Spaß aussah: Hat man in der Steppe der offenen Welt ein Schlangenmonster entdeckt, läuft man einfach darauf zu und gibt ihm Saures. Eine Flucht ist nach Selbstüberschätzung natürlich ebenfalls möglich. Die befreundeten Außenseiter Poky und Chado erinnern ein wenig an humanoide Katzen oder Nager. Chado kann seit seiner Kindheit einen Geist sehen, der ihm ständig einredet, einen geheimnisvollen Ort aufsuchen zu müssen – ein Grund dafür, dass ihn in seiner alten Heimat kaum jemand für voll nahm. Nachdem Sie mit ihrem Luftschiff auf dem einladend farbenfroh gestalteten Comic-Planeten abgestürzt sind, geraten die beiden mitten in einen Konflikt, in dem Elementarkräfte eine wichtige Rolle spielen.

Blauer Himmel, weite Comic-Welt

Wie idyllisch...
Je mehr man die „Affinities“ seines Charakters in Richtung Erde, Feuer, Wasser oder Natur aufmotzt, desto mehr Fähigkeiten schaltet man in der entsprechenden Richtung frei. Außerdem eröffnen sie einem neue Gebiete und Gesprächspartner. Manche Figuren geben sich z.B. nur mit Leuten ihrer Elementar-Richtung ab. Beim Vorspielen erklärte der französische Producer und Komponist Hazem Hawash, dass ähnlich wie bei Panzer Dragoon Saga eine eigene Sprache entwickelt wurde, die 10.000 Wörter umfasst. Wer mit seinen Kräften in der Mitte des Spektrums bleibt, hat den Nachteil, dass die Welt dann deutlich feindseliger auf ihn reagiert und es insgesamt kniffliger wird. Beide Kriegsparteien streben danach, ein Shiness-Artefakt der Feuer-Variante an sich reißen. Wenn der Spieler alle Exemplare findet, soll etwas Besonderes passieren, was natürlich noch nicht verraten wurde.

Die nahtlos eingebundenen Kämpfe sollen ähnlich variantenreich ablaufen wie in einem Prügelspiel.
Auch Schleich-Einlagen lassen sich in der offenen Welt starten. Das Anpirschen ist vor allem auf der Jagd nützlich. Die kleinen Kaninchen, Eichhörnchen & Co ließen sich bislang aber ziemlich leicht auf freiem Feld schnappen. Ebenfalls eher simpel gestrickt waren zu Beginn des Abenteuers die ersten Schalterrätsel, bei denen z.B. ein Hinkelstein herbeigezaubert und auf eine hoch angebrachte, leicht versteckte Zielscheibe geschleudert werden musste. Das Spieluniversum existiert übrigens auch in einer Comic-Serie: Wer die Bücher liest, findet dort Hinweise auf Tricks im Spiel. Für Backer der Kickstarter-Kampagne wurde bereits eine Alpha veröffentlicht und die Beta soll bald folgen. Knapp 140.000 Dollar kamen in der Kampagne zusammen, bevor Publisher Focus den Vertrieb unter seine Fittiche nahm. Die finale Fassung soll fünf spielbare Charaktere und 15 – 50 Stunden Spielzeit bieten – je nachdem, wie viele Nebenquests man mitnimmt.

Auf leisen Pfoten

Ausblick

Shiness ist eines meiner kleinen positiven Überraschungen dieser gamescom. Irgendwie strahlt das Spiel einfach eine Menge guter Laune aus. Technisch kann es  natürlich nicht mit größeren Produktionen konkurrieren, das spielt beim gewählten Comic-Stil aber nur eine kleine Rolle. Auch die weitläufige Comic-Welt mit ihren Element-Gesetzen, unterschiedlichen Bewohnern und aufwändig entwickelter Sprache haben mich neugierig gemacht. Wenn das nahtlose Kampfsystem so gut flutscht wie versprochen, könnte uns ein buntes und vergnügliches Fantasy-Rollenspiel bevorstehen, dass auch für Freunde von Action-Adventures interessant ist. Anfang 2016 werden nach momentaner Planung zunächst Xbox-One-Nutzer bedient, später kommen laut Kickstarter-Seite PS4, Windows, Linux, Mac und Wii U dazu.