Planet Coaster - Vorschau, Taktik & Strategie, PlayStation4, XboxOne, XboxSeriesX, PlayStation5, PC

Planet Coaster
14.09.2015, Marcel Kleffmann

Vorschau: Planet Coaster

Der moderne Freizeitpark

Während Atari schon mit dem dritten Studio versucht, das Problemprojekt RollerCoaster Tycoon World irgendwie in den Griff zu bekommen, werkelt Frontier Developments (RollerCoaster Tycoon 3, Elite: Dangerous) fleißig an einem eigenen Freizeitpark-Aufbauspiel: Planet Coaster (ab 28,99€ bei kaufen). Wir konnten einen Blick auf sehr frühes Alpha-Material und die wirklich knuffig animierten Parkbesucher werfen ...

Mit ScreamRide, Thrillville und RollerCoaster Tycoon 3 verfügt Frontier Developments über reichlich Erfahrung im Bereich der Themenpark-Spiele bzw. der Aufbau-Simulationen mit Achterbahn-Fokus und mit Planet Coaster wollen sie vor allem RollerCoaster Tycoon World aus der Bahn werfen. Zunächst versicherten mir Sam Denney (Director of Arts) und John Laws (Lead Artist), dass die Grafik, die man im E3-Trailer sieht, der Ingame-Engine entsprungen sei und sie mit dem Cartoon-Stil einen besonderen Wert auf die Präsentation der Figuren und ihrer "Stimmungslage" legen wollen.

Animationen zeigen Wünsche und Probleme

Anstatt sich mit Info-Fenstern oder sonstigen Statistiken über die Bedürfnisse der Park-Besucher auseinandersetzen zu müssen, wird man an ausladenden und an Pixar-Filme erinnernden Animationen erkennen können, wie es den virtuellen Besuchern geht, wie ihnen der Freizeitpark gefällt und

Bei Planet Coaster dürfen wie bei Theme Park oder RollerCoaster Tycoon allerlei Freizeitparks mit Achterbahnen, Attraktionen, Verkaufsständen und Co. gebaut und verwaltet werden.
welche Bedürfnisse sie gerade haben. Trotzdem soll man im Spiel entsprechende Statistiken vorfinden, aber das Hauptaugenmerk soll darauf liegen, dass man allein durch das Betrachten der virtuellen Menschen erkennen kann, was im Park gerade gut läuft und was nicht. Auch beim Personal wird dieses direkte "Feedback-System" zum Einsatz kommen. Wenn z.B. ein Angestellter des Sicherheitsdienstes, eine Reinigungsfachkraft oder ein Maskottchen keine Lust auf seinen Job hat, lässt er oder sie den Kopf und die Arme hängen und watschelt missmutig durch die Gegend. Und wenn beispielsweise ein Mitarbeiter einer Fast-Food-Bude beim Belegen des Burgers für einen Kunden noch einmal schnell in den Hamburger hineinbeißt und ihn danach den Kunden verkauft, weist das ganz klar auf Missstände im Park hin. Reagiert man auf diese Situation mit einer Gehaltserhöhung, steigen sowohl die Qualität der verkauften Produkte als auch die Arbeitsfreude des Mitarbeiters - abermals erkennbar an den Animationen.

Jeder Mitarbeiter und jeder Besucher soll eine einzigartige Persönlichkeit haben und vollständig autark simuliert werden. Sam Denney und John Laws zeigten in dem Zusammenhang die im Hintergrund laufende Crowd-Simulation als Drahtgittermodell - also das System, das berechnet, wie sich die Menschenmassen im Park bewegen und wo sich ggf. Staus oder Häufungen bilden können.

Selbst erstellte Achterbahnen können mit anderen Spielern im "Global Village" geteilt werden.
Sie demonstrierten, dass die Besucher dynamisch über die Wege laufen und auf entgegen kommende Personen (z.B. Eltern, die ihre Kinder an der Hand halten) reagieren und ihnen ausweichen. Und wenn man bewusste Engpässe, beispielsweise an Verkaufsständen, in das Wegenetz einbaut, könnte es dazu kommen, dass das Gedränge dort größer wird und die Besucher zum Konsum animiert werden oder sich der Engpass bzw. der entstehende Stau auf die Laune der Leute auswirkt.

Simuliertes Gewusel

Abgesehen von diesem Feedback-System und der Simulation der Besuchermassen wird sich Planet Coaster an gängigen Aufbau-Wirtschaftssimulationen wie RollerCoaster Tycoon und Co. orientieren. Man wird Achterbahnen hochziehen und individuell gestalten, Fahrgeschäfte und Verkaufsstände platzieren, für entsprechende Dekoration sorgen sowie das Personal managen können. Weitere Details wollen die Entwickler in den kommenden Monaten verraten. Wenn alles nach Plan läuft, soll Planet Coaster im kommenden Jahr erscheinen. Interessierte Spieler können sich Beta- oder Early-Access-Zugang sichern.

Ausblick

Auch wenn von Planet Coaster bisher hauptsächlich die Animationen und die technischen Systeme zu sehen waren, ist Frontier Developments mit der Freizeitpark-Aufbauspiel auf dem richtigen Weg. Gerade die Idee, dass Probleme und Schwierigkeiten direkt am comichaft übertriebenen Verhalten der Besucher usowie der Mitarbeiter sichtbar sein sollen, verspricht mehr Leben und Transparenz im Park - außerdem verbringt man dann mehr Zeit bei der Beobachtung des munteren Treibens und weniger in Menüs oder den Statistiken. Grundlagen und Konzepte klingen vielversprechend, jetzt bleibt nur zu hoffen, dass der Achterbahnbau und die Gestaltungsmöglichkeiten des Parks ebenso ansprechend ausfallen.

Einschätzung: gut