Niva - Vorschau, Adventure, PC
Als Waldgott in Hirschform, der an den keltischen Gott Cernunnos erinnert, schreitet man durch einen wunderschöne Kulisse. Erinnern die zarten Grün-, Braun- und Orangetöne zunächst an einen warmen Herbsttag, kommen später düstere Abschnitte in Dunkelblau und Lila hinzu. Wie die Entwickler im Gespräch betonten, sollte Niva allerdings nicht nur ein hübscher Walking-Simulator sein. Auch die Spielmechaniken haben einen wichtigen Anteil - und die sollen ohne Gewalt auskommen.
Stimmungsvoller Waldspaziergang
Während die linke Schultertaste Objekte belebt, kann man mit der rechten Dinge verrotten lassen. Aber wer würde diesen friedvollen Ort zerstören wollen? Dachte ich mir und ließ Blumen und Ranken zunächst nur erblühen. Obwohl es sich bisher erst um eine Alphaversion handelt, konnte man sich flüssig durch den Wald bewegen und kleine Highlights wie ein Nest voller freudig piepsender Vogelwesen unter einer überdimensionalen Blume entdecken oder kleine Felsen erklimmen. Als ich an einem mit Gebüschen versperrten Weg nicht weiterkomme, dämmert es mir. Es gehört zum natürlichen Kreislauf des Waldes, dass Dinge verwelken, damit Neues entstehen kann. Die Jungs aus Österreich werden die zweite Funktion der Schultertaste kaum umsonst implementiert haben.
Spiel mit Leben und Tod
Das Leben eines Waldgott scheint ganz schön knifflig zu sein. Als ich auf die ersten kämpfenden Tiere treffe, muss ich mir genau überlegen, auf welche Seite ich mich stelle und wem ich zuerst helfe. Ich lasse leuchtende Früchte an einem Baum erscheinen, mit denen ich einer Tierart weglocken und zufriedenstellen kann. Aber was ist mit den anderen? Sollen die etwa kein Futter bekommen? Doch! Erst wenn ich die restlichen Früchte verdorren lasse, machen sich die restlichen Raufbolde über sie her.
Wenn ich von Tieren im Wald spreche, denkt man vielleicht an Wildschweine, Füchse oder Rehe. Jedes Wesen auf das ich treffe besitzt ein kurioses Artdesign, was zusammen mit der atmosphärischen Kulisse und Sound-Untermalung unheimlich neugierig macht.
Ausblick
Niva stellt den natürlichen Kreislauf des Waldes spielerisch dar. Das Artdesign und die atmosphärische Klangkulisse motivieren, sich in der Gestalt eines Hirschgottes den Problemen der Tiere zu stellen und dabei staunend durch den Wald zu laufen. Es bleibt abzusehen, ob die Mechanik des Blühens und Verderbens auf Dauer begeistern kann und ob weitere Rätsel mit ihr verknüpft werden.
Einschätzung: gut