Warhammer 40.000: Dawn of War 3 - Vorschau, Taktik & Strategie, PC

Warhammer 40.000: Dawn of War 3
17.06.2016, Benjamin Schmädig

Vorschau: Warhammer 40.000: Dawn of War 3

Zurück zu den Wurzeln

Als ein vielleicht zehn Meter breiter Laserstrahl die letzte Einheit der Eldar von der Karte brennt, hatte einer der namhaftesten Vertreter der Echtzeitstrategie gerade seinen Wiedereinstand gegeben. Die Rede ist von Warhammer 40.000: Dawn of War, denn auf der E3 stellte Relic Entertainment den dritten Teil dieser Serie vor. Und der hinterließ gleich vom Start weg einen hervorragenden Eindruck!

Natürlich ist das mit Vorsicht zu genießen; ein Strategiespiel erschließt sich nicht binnen einer halben Stunde und so lange man es nicht selbst spielen kann, schon gar nicht. Was mir an Dawn of War 3 aber imponiert, ist die Besinnung auf alte Tugenden. Anstatt nämlich wie im direkten Vorgänger vor allem zahlreiche Fähigkeiten weniger Helden in frenetischen Gefechten schnellzuklicken, führt man diesmal wieder kleine Armeen, also alles vom einfachen Fußvolk bis zum mächtigen Dreadnought – gezeigt wurde eine Mission aus der Sicht der Blood Ravens.

Mechs und Panzermänner

Helden sind ja nach wie vor dabei: Der Trupp des E3-Einsatzes wird von Gabriel Angelos und Solaria geführt, die in einem riesigen Mech übers Schlachtfeld stampft. Mit zwei Maschinengewehren fegt sie durch einfachen Widerstand, Raketenschwärme fliegen wie Feuerbälle in Gegnergruppen. Die grafische Wucht ist eins der hervorstechenden Merkmale des Nachfolgers. Feindliche Stellungen zerbersten in rot-gelb-weißen Explosionen, es scheint, als könnte

Vor allem in explosiven Gefechten steht der comichafte Stil dem Spiel ausgesprochen gut.
man wie in einem Comic die drastischen Höhepunkte krachender Scharmützel ansehen, würde man das Bild anhalten. Dieser Stil steht dem Warhammer-Universum ganz ausgezeichnet!

Relic geht ganz generell weg vom Kleinklein des Heldenklickens und verzichtet auch auf die Deckungsgefechte des Vorgängers. Schutz finden Einheiten jetzt nur noch in speziellen Schutzeinrichtungen: runde Stellungen, über denen ein Energieschirm Angriffe abwehrt. Diese Stellungen sind allerdings zerstörbar und feindliche Nahkämpfer können ohnehin in die Halbkugeln eindringen.

Bau deine Armee!

Und es geht noch klassischer, denn man wird Basen mit verschiedenen Gebäuden errichten, die selbstverständlich das Rekrutieren neuer Einheiten erlauben. Manuell wählt man zudem die Absetzpunkte der mit Space Marines gefüllten Landekapseln aus – im Idealfall platziert man sie genau über einer feindlichen Einheit... Zum Ausbau des Einflussbereichs muss man dabei erneut Ressourcenpunkte einnehmen und so zieht man schon bald mit einer beachtlich großen und dank der enormen Größenunterschiede zwischen einfachen und mächtigen Einheiten sehr abwechslungsreichen Armee umher.

Relic kehrt zur klassischen Strategie zurück: Helden und ihre Fähigkeiten spielen zwar weiterhin eine wichtige Rolle, Basisbau aber ebenfalls.

Auf Finessen wie Formationen verzichtet Dawn of War 3 dabei offenbar; stattdessen rückt es die Fähigkeiten der Helden in den Vordergrund. Man lässt Gabriel etwa mit seinem Hammer nahe Feinde abwehren und einen kurzzeitigen Schutzschild errichten, während man die Assault-Marines per Jet-Pack hinter feindliche Linien befördert.

Fähigkeiten statt Formationen

Zum Abschluss der Präsentation nutzen die Entwickler schließlich die Bombardierung aus dem All, also den breiten Laser, der mit jedem zerstörten Ziel zwar stärker, aber auch langsamer wird. So gewinnen die Space Marines selbstverständlich ihren ersten öffentlichen Einsatz, der nur Teil einer größeren Missionen im späteren Verlauf der Kampagne sein soll.

Ausblick

Wie gesagt: Die taktische Tiefe lässt sich nach einer bloßen Vorführung überhaupt nicht absehen – dieser erste Eindruck entspricht daher nur einer sehr vagen Einschätzung. Ich bin allerdings begeistert davon, dass sich Warhammer 40.000: Dawn of War 3 wieder der klassischen Echtzeitstrategie annähert, den Basisbau zu einem wichtigen Bestandteil der Kampagne macht und das gelungene, aber auch starre Deckungsspiel des Vorgängers durch dynamisches Truppenverschieben ersetzt. Zumal der comichafte Stil genau meinen Geschmack trifft. Ich hatte diese Fortsetzung bisher nur am Rande wahrgenommen – jetzt kann ich es kaum erwarten, sie selbst zu spielen!

Einschätzung: sehr gut