NieR: Automata - Vorschau, Rollenspiel, XboxOneX, Switch, XboxOne, PlayStation4Pro, PlayStation4, PC
Im fünften Millenium wird die Erde das Opfer einer Invasion von Maschinenwesen, die alles an organischem Leben zerstören, was ihnen begegnet. Die Überbleibsel der menschlichen Bevölkerung fliehen auf den Mond, um dort einen Widerstand zu organisieren. Die einzige Möglichkeit, um den Maschinen-Invasoren begegnen zu können, ist eine Armee von Androiden, die auf die Erde zurückgeschickt wird. In Nier Automata schlüpft man hauptsächlich in die Rolle der Androidin 2B, wird aber auch mit ihren Kollegen 9S und der Prototypin A2 unterwegs sein. Nach einem kurzen Level, in dem man mit den Grundlagen der Steuerung vertraut gemacht wird, geht es direkt in die Inhalte, die Nier-Interessierte bereits aus der Demo kennen und die wir bereits in der letzten Vorschau besprochen haben.
Flucht auf den Mond
Hier hat man nun Gelegenheit, mit seinen Kollegen oder seinen Vorgesetzten zu sprechen. Wie schon im Vorgänger Nier kann man dabei nur selten die vorgegebenen Dialogpfade verlassen. Die Geschichte konzentriert sich von Anfang an immer wieder auf bestimmte Themen wie Menschlichkeit oder Gefühle bei Androiden, die aber dem großen Storybogen des Maschinenangriffs untergeordnet werden. Diese Themen werden aber innerhalb der Story-Missionen, die einen auf die Erde zurückführen und wo man auch ab und an auf Reste der menschlichen Bevölkerung bzw.
Lager des Widerstands trifft, immer wieder aufgegriffen. Besonders markant ist dies spürbar, als man ein Maschinenwesen in einer Wüste in seine Basis verfolgt. Hier wird man Zeuge einer sehr verstörenden, aber gleichzeitig auch berührenden Szene.Offene Welt und philosophische Ansätze
Viel wichtiger: Man wird zum Nachdenken angeregt. Und damit deutet Automata ein ähnliches Potenzial an wie der Vorgänger, der bis heute mit zu meinen emotionalsten Spielerlebnissen gehört. Dementsprechend hoffe ich, dass man auch hier über verschiedene Enden eine Motivation zum nochmaligen Durchspielen legen kann wie seinerzeit bei Nier. Dass Automata mehr oder weniger in einer offenen Welt spielt, war mir bis zu diesem Hands-On-Event völlig entgangen. Vielleicht auch, weil ich dies nicht in Einklang mit der Platinum-Prämisse bringen konnte, das Geschehen mit sauberen 60 Bildern pro Sekunde darzustellen. Doch der Spagat geht auf. Die bisher gesehenen Gebiete sind zwar unter dem Strich nicht so weitläufig wie die offenen Welten, die man in Watch Dogs 2 oder Mad Max erleben darf. Doch sie sind groß genug, um in der Anfangsphase mit einer Hand voll Missionen gefüllt zu werden und einige Geheimnisse zu verstecken. Ob sie allerdings mehr sein werden, als Durchgangsstationen auf dem Weg zur nächsten Hauptaufgabe, muss sich noch zeigen. Und die angestrebten und für einen sauberen Kampfverlauf wichtigen 60 Bilder wurden teilweise mit dem so genannten Draw-In bei Schatten sowie hin und wieder spröden Textur-Details erkauft.
Nachdem in der Demo kaum Gelegenheit war, mit unterschiedlichen Waffen zu experimentieren oder die Programm-Chips von 2B zu manipulieren, konnten auf dem Event schließlich neue Konfigurationen ausprobiert werden. Bis zu vier Waffen lassen sich ausrüsten. Dabei muss man allerdings beachten, dass nur zwei durchschaltbare Sets zur Verfügung stehen. In diesen wiederum ist eine Waffe für schnelle und eine für starke Angriffe verantwortlich, die zu Kombos zusammengefügt werden können. In der Praxis konnte man zumindest in der Anfangsphase keine wirklich gravierenden Unterschiede zwischen den Waffenkombinationen feststellen. Es gab geringfügige Geschwindigkeits- und Effektivitätsdifferenzen. Aber bislang scheint man noch weit von den Variationen und Auswirkungen entfernt zu sein, die man z.B. in DmC Devil May Cry bei den unterschiedlichen Nahkampfoptionen spüren kann. Dafür jedoch lassen sich bei den Spezialangriffen des Fernkampfpods entscheidende Änderungen feststellen. Es macht einen deutlichen Unterschied, ob die aufladbare Attacke sich als Laserstrahl entleert, in Form eines Hammers die Feinde zerschmettert oder per Speerattacke aus dem Boden die Gegner zu dezimieren versucht. Insofern habe ich noch Hoffnung, dass auch die Nahkampfwaffen auf Dauer relevante Unterschiede zeigen, so dass hier die Action durch ein leicht taktisches Element ergänzt wird. Immerhin haben alle Waffen eine eigene Hintergrundgeschichte, die man nach und nach freischalten kann. Ob und wie diese in den Gesamtkontext eingebunden sind, lässt sich allerdings noch nicht sagen.
Waffengewalt und Chipmacht
Ausblick
Nachdem die Demo hauptsächlich genutzt wurde, um das dynamische Kampfsystem zu präsentieren, ging es bei dieser ausführlicheren Anspielmöglichkeit vor allem um die Geschichte und die halbwegs offene Welt des Action-Rollenspiels. Dabei lässt sich zwar noch nicht sagen, ob Automata einen ähnlich emotionalen Eindruck hinterlassen kann wie der Vorgänger aus dem Jahr 2010. Doch die erzählerischen Ansätze um die Menschlichkeit von Maschinen machen definitiv neugierig. Es lässt sich allerdings noch nicht absehen, inwieweit man hier qualitativ mehr als die üblichen Hol-mir-dies- oder Sammel-das-Missionen bieten kann. Technisch ist das brachiale Abenteuer mit seinen offenen Gebieten ansehnlich, wobei ich angesichts der für das Kampfsystem wichtigen konstanten 60 Bilder pro Sekunde das eine oder andere Problem mit Schatten oder detailarmen Texturen gerne in Kauf nehme. Es sieht danach aus, als ob die spielmechanische Expertise von Platinum Games gut mit der erzählerischen Vision von Yoko Taro und Yosuke Saito harmoniert. Nier scheint jedenfalls gut fortgesetzt zu werden.
Einschätzung: gut
Nier: Automata erscheint am 10. März 2017 für PlayStation 4. Eine PC-Version ist bestätigt, der Termin steht aber noch nicht fest.