MatterFall - Vorschau, Arcade-Action, PlayStation4

MatterFall
20.06.2017, Benjamin Schmädig

Vorschau: MatterFall

Offensive Punktejagd

Bei Sony gibt es immer dieses eine kleine Spiel, das mich begeistert: Auf fast jeder E3 habe ich zuletzt mindestens einen Independent-Titel entdeckt, der mich in seinen Bann gezogen hat und diesmal ist es eben MatterFall (ab 12,89€ bei kaufen). Anders als Bound oder What Remains of Edith Finch kommt das Spiel von Entwickler Housemarque dabei natürlich nicht aus dem Nichts: Die Macher von Resogun, Alienation und Super Stardust gehören ja zum Besten, was es im Bereich der Arcade-Action dieser Tage überhaupt gibt!

Wenn das finnische Studio eins beherrscht, dann das Verknüpfen unterschiedlicher Spielmechaniken zu ebenso eingängigen wie anspruchsvollen Herausforderungen – und genau das ist es, womit auch MatterFall glänzt. Im Kern handelt es sich dabei um einen Zwei-Stick-Shooter, man ballert also in die Richtung, in die man den rechten Stick bewegt. Zusätzlich schießt man auf Knopfdruck Spezialwaffen in die so angezeigte Richtung.

Angsthasen ausgeschlossen

Der entscheidende Kniff ist dabei ähnlich wie in Resogun das aggressive Bewegen nicht von den Gegnern weg, sondern auf sie zu, denn rauscht die Heldin mit einem kurzen Boost in einzelne oder mehrere Feinde, werden diese

Blau ist gut, rot böse: Mit dem Materiestrahl zerstört man u.a. Bomben, die ganze Gegnergruppen beseitigen.

Manchmal hinterlassen Gegner außerdem Bomben und visiert man die mit einem Materiestrahl an, richten sie großflächigen Schaden an. Mit demselben Strahl aktiviert man außerdem Plattformen sowie Wände, die nach einigen Sekunden wieder verschwinden und befreit Geiseln, wofür man zur Belohnung eine aktive oder passive Fähigkeit erhält.

vereist, können sich also einige Sekunden lang nicht bewegen und sind verwundbarer als im Normalzustand. Dieser rasante Wechsel aus Offensive und Defensive macht den spielerischen Kern aus.

Mächtige Materie

Bis zu drei davon darf man einsetzen, wobei ich als passiven Verstärker die Wahrscheinlichkeit erhöht habe, mit der erledigte Feinde Bomben erzeugen. Aktive Fähigkeiten können hingegen Granatwerfer, zielsuchende oder sehr mächtige Geschosse sein und man darf die Zusammenstellung solcher Fähigkeiten jederzeit ändern, denn gesammelte Waffen und Verstärker werden dauerhaft dem Inventar zugefügt.

MatterFall sieht nicht nur klasse aus, sondern klingt auch so und spielt sich vor allem hervorragend!


Punkte, Punkte, Punkte!

Eine auffällige Besonderheit ist zudem das Springen über die obere rechte Schultertaste, an das man sich erst mal gewöhnen muss – hat man es einmal verinnerlicht, lernt man dafür die Möglichkeit zu schätzen gleichzeitig zu schießen und zu springen.

Eine andere Besonderheit: MatterFall sieht cool aus, klingt fantastisch und spielt sich vor allem hervorragend! Obwohl ich mich auf der E3 nicht gerade mit Ruhm bekleckert habe, bin ich deshalb in einen Flow geraten, dem ich mich nur schwer entziehen konnte. Tatsächlich habe ich die meisten in Los Angeles verfügbaren Abschnitte mehrmals und habe irgendwann sogar auf den höchsten Schwierigkeitsgrad ausprobiert. Immerhin erhält man dann mehr Punkte und die Highscore-Jagd steht ja auch hier im Mittelpunkt. Als Lockmittel dient u.a. der ständig wachsende Multiplikator, der immer dann wieder sinkt, wenn man Schaden nimmt.

Spezielle Abschnitte lockern das Geschehen außerdem auf, darunter Gebiete ohne Schwerkraft, durch die man wie in Resogun fliegt, sowie Bosse, von denen einer am Ende der Demo wartet. Unterschiedliche Phasen und abwechslungsreiche Angriffsarten: Dass Housemarque auch Bosskämpfe kann, ist ja längst keine Überraschung mehr.

Ausblick

MatterFall mag nicht zu den großen Spielen der Messe gehören, ist für mich aber eins der besten dieser E3. Wie souverän die Entwickler bekannte Mechanismen und vor allem das Prinzip Resogun auf die Plattform-Action übertragen, ist einfach beeindruckend: Es hat nur ein paar Sekunden gedauert, da hatte mich ihr Spiel schon gepackt. Dabei bin sonst gar nicht der Typ für diese Art Shooter, doch das Schießen über den rechten Stick und die ebenso flotte wie mächtige Bewegung auf die Gegner zu verleihen MatterFall einen berauschenden Schwung, dem ich mich nicht entziehen konnte. Ich kann es jedenfalls kaum erwarten, im August auf Punktejagd zu gehen!

Einschätzung: sehr gut