Sea of Thieves - Vorschau, Action-Adventure, XboxOne, XboxSeriesX, PC
Das Piraten-Leben auf hoher See ist ein bisschen wie Mannschaftssport: Man kann alleine zwar viel mit seinen Talenten bewirken, aber richtig stark ist man nur, wenn man als Team agiert. Das geht schon bei Kleinigkeiten wie dem Lichten des Ankers los. Klar kann man den Kameraden alleine schuften lassen, aber gemeinsam geht es einfach schneller. Darüber hinaus ist eine sinnvolle Rollenverteilung das A und O: Wer übernimmt das Steuerrad? Wer kümmert sich um das Herablassen der Segel? Wer zündet bei Seegefechten die mächtigen Kanonen oder stopft die Lecks im Schiffsrumpf? Es gibt viel zu tun an Bord! Und da die Spieler hier nicht durch ein Klassensystem in bestimmte Rollen gequetscht werden, muss man sich absprechen oder nötige Aufgaben spontan übernehmen. Trotzdem kann man sich zwischendurch auch einfach mal zurücklehnen, einen Schluck aus dem Becher trinken oder gemeinsam musizieren.
Gemeinsam stark
Kartenlesen will gelernt sein
Die Schatzsucher müssen für ihre Belohnung arbeiten: Im Gegensatz zu manch anderen Spielen wird man hier nicht gemütlich mit Navigationspfeilen zum Ziel dirigiert oder mit einem unübersehbaren Blinken penetrant auf die Fundstelle hingewiesen. Stattdessen muss die gut versteckte Truhe tatsächlich durch das genaue Studieren der Karte sowie einen guten Blick für Orientierungspunkte aufgespürt und anschließend mit der Schaufel ausgebuddelt werden. Man kann Rare nur dazu gratulieren, trotz der recht simpel geratenen Kämpfe den Anspruch nicht komplett über Bord zu kippen, so dass die kollektive Schatzsuche mit einem echten Erfolgsgefühl belohnt wird.
Kein Schiff – was nun?
Ausblick
Als Zuschauer fällt es sehr schwer, die Faszination von Sea of Thieves zu erfassen. Die farbenfrohe Karibik-Kulisse ist zwar charmant, wirkt aber trotz des dynamischen Wetters nicht sonderlich spektakulär. Gleiches gilt für die recht simplen Kämpfe und das mitunter planlose Gewusel an Deck oder beim Erkunden der Inseln. Aber Rare liefert diese eine entscheidende Zutat: Es macht einfach ungeheuer viel Spaß, gemeinsam als Crew in See zu stechen und sich auf Schatzsuche zu begeben – eine Erfahrung, die auch Kollegin Alice nach ihrer anfänglichen Skepsis gemacht hat. Deshalb wäre Microsoft in diesem Fall besonders gut damit beraten, im Vorfeld eine Demo zu veröffentlichen oder eine offene Beta abzuhalten. Trotzdem bleibt weiter offen, wie lange das Spielprinzip motivieren kann und ob Rare es schafft, genügend abwechslungreiche Inhalte für die Freibeuter zu liefern. Auf der E3 hat sich der positive Eindruck von der gamescom mit dem ersten Landgang aber gefestigt.
Einschätzung: gut