Battlefield 5 - Vorschau, Shooter, XboxOneX, PlayStation4, PlayStation4Pro, XboxOne, PC

Battlefield 5
23.05.2018, Michael Krosta

Vorschau: Battlefield 5

Altes Szenario, frische Impulse

Die ersten Hinweise haben sich bewahrheitet: Genau wie Activision im vergangenen Jahr mit Call of Duty begibt sich auch Electronic Arts mit Battlefield V zurück in den Zweiten Weltkrieg. Laut den beiden Senior Producern Andreas Morell und Lars Gustavsson will man zurück zu den Wurzeln und eine moderne Variante des Klassikers Battlefield 1942 schmieden, dabei gleichzeitig aber auch neue Ansätze verfolgen. Zwar konnten wir noch nicht spielen, aber haben bei den Entwicklern erste Infos gesammelt.

Die Reise führt u.a. nach Norwegen, wo man nicht nur gegen feindliche Soldaten, sondern auch die klirrende Kälte kämpft. Auch Abstecher in abgelegene französische Landstriche, in die heiße Wüste Nordafrikas und urbane Straßenkämpfe in Rotterdam sind bereits bestätigt. Das gilt sowohl für die Mehrspieler-Karten als auch die Kampagne, welche mit Kriegsgeschichten genauso aufgebaut sein soll wie zuvor bei Battlefield 1 und persönliche Schicksale thematisieren will.

Zurück in den Zweiten Weltkrieg

Zurück in den Zweiten Weltkrieg soll es gehen.
Es wird also nicht unbedingt um die großen Heldentaten gehen, die sich auf den gesamten Kriegsverlauf auswirken, sondern um die kleinen Erfolge, wenn man es z.B. als einfache Widerstandskämpferin ohne militärische Ausbildung mit den deutschen Besatzern aufnimmt, um die eigene Familie zu retten.

Neue Modi und mehr Personalisierung

Mit "Combined Arms" hat man außerdem einen neuen Modus angekündigt, der als Bindeglied zwischen der Einzel- und Mehrspieler-Erfahrung fungieren soll. Hier ziehen bis zu vier Kämpfer gemeinsam los, um dynamische Missionsziele zu erfüllen. Genau wie im Mehrspielermodus zieht man auch bei diesem neuen Koop mit der selbst erstellten Figur in die Schlacht. Bei DICE will man die Möglichkeiten zur Personalisierung massiv ausbauen.

Das umfasst nicht nur die wahlweise männlichen oder weiblichen Charaktere, bei denen man sowohl das Aussehen als auch Klamotten nach eigenen Vorlieben gestalten darf. Auch Waffen und Vehikel lassen sich im Detail anpassen - sei es mit

Und natürlich wird nicht nur am Boden gekämpft.
Lackierungen, zusätzlicher Tarnung wie Pflanzen oder den üblichen Aufsätzen wie Zielfernrohren oder Haltegriffen. Wer will, kann sogar die Panzerung der Vehikel an bestimmten Stellen verstärken, muss im Gegenzug aber mit einem langsameren Tempo bei der Fortbewegung leben. Generell will man bei DICE versuchen, dass sich Vor- und Nachteile gut ausbalancieren. Daher wird man gleich eine ganze Kompanie an Soldaten und Vehikeln aufbauen können, um für jede Situation gewappnet zu sein. Teil des Fortschrittssystems sind neben Klassenaufstiegen auch die konstante Weiterentwicklung bei präferierten Waffen und Vehikeln.

Darüber hinaus soll es spielerisch ein paar Änderungen geben, die vor allem darauf abzielen, dem Spielen als Squad eine höhere Bedeutung beizumessen. Zwar kann man sich auch dafür entscheiden, sich auf ausdrücklichen Wunsch als einsamer Wolf auf den Schlachtfeldern durchzuschlagen, aber das gemeinsame Spielen im Squad soll gezielt in den Mittelpunkt gerückt werden und einige Vorteile mit sich bringen. Vor dem Respawn kann man jetzt z.B. zunächst die einzelnen Teamkameraden durchschalten, um einen Live-Eindruck von der aktuellen Situation zu erhalten, bevor man sich für den Wiedereinstieg entscheidet. Kommt man zurück in die Partie, wird man allerdings feststellen, dass die Start-Ausrüstung deutlich reduziert wurde.

Mehr Aktionen als Trupp

Erfolgreiches Teamwork wird belohnt

Zwar hinterlassen getötete Gegner Magazine, doch auch die Squad-Mitglieder können den Mitstreiter mit Munition und Heilpaketen versorgen. Tatsächlich kann man nur noch von einem Mitspieler des Squads komplett geheilt werden oder muss eine Versorgungsstation aufsuchen - die automatische Generation wird die Gesundheit nicht mehr komplett wiederherstellen. Die neue Buddy-Wiederbelebung ermöglicht es außerdem, unabhängig von der gewählten Klasse die verletzten Teammitglieder zunächst zu greifen und in eine sichere Position zu ziehen, bevor man die Wunden versorgt. Ist man ohnehin als Medic unterwegs, werden die Squad-Beschränkungen allerdings aufgehoben und man kann wie gewohnt auch Verletzten
Erfolgreiches Teamwork soll belohnt werden.
außerhalb der eigenen Truppe zu Hilfe eilen. Allerdings sollte man sich beeilen, bevor die Verwundeten sich dazu entscheiden, nicht länger auf Knopfdruck nach Unterstützung zu schreien, sondern für den Respawn mit einer anderen Taste lieber freiwillig aus dem Leben scheiden. Das sollte man allerdings nur dann in Erwägung ziehen, wenn man nicht unbedingt das letzte noch lebende Squad-Mitglied ist.
Das Teamwork innerhalb des Squads wird belohnt: Ähnlich wie die Killstreaks bei Call of    Duty bekommt man durch effektive Zusammenarbeit Zugriff auf besonders starke Angriffsoptionen wie eine V1-Rakete oder ein extrem gut gepanzertes Vehiklel, in dem ausschließlich Squad-Mitglieder Platz nehmen dürfen.

Neue Barrikaden und Schussmechanik

Der Erfolg von Fortnite hat offenbar auch den DICE-Designern imponiert. Und so hat man sich dazu entschlossen, jedem Spieler ein Werkzeug in die Hand zu geben, mit dessen Hilfe man in einem beschränkten Bereich Barrikaden errichten, Geschütze aufbauen oder sogar zuvor zerstörte Gebäude teilweise wiederherstellen kann. Generell soll die Zerstörung weniger geskriptet, sondern physikbasiert und dadurch deutlich dynamischer ausfallen als zuvor. So soll es sich z.B. auswirken, ob es eine interne oder externe Quelle für die Schäden gibt.
Leider gibt es bisher lediglich Konzeptzeichnungen und noch keine spielbare Version.
Auch die Schussmechanik soll spürbar aufgewertet werden: „Wohin man zielt, dahin geht die Kugel“, lautet die Devise. Statt zufällig ausgewürfelter Flugbahnen sollen die Waffen trotz individueller Eigenschaften bei Rückstoß & Co deutlich berechenbarer werden und sich erlernen lassen. Gleichzeitig will man auch die Durchschlagkraft der Kugeln erhöhen - insbesondere mit leichten Maschinengewehren wird man so manche Wände durchsieben und damit den Gegnern weitere Möglichkeiten zur Deckung nehmen können.

Waffen montieren und frische Akrobatik

Zudem darf man beliebige stationäre Waffen auf Vehikeln zu montieren. In Battlefield 5 (ab 11,46€ bei kaufen) wird es demnach möglich sein, sich in einem Panzer in die Bodenschlachten zu stürzen und es dank des montierten AA-Geschützes gleichzeitig auch mit Flugzeugen aufzunehmen.
Außerdem hat man das Bewegungsrepertoire der Soldaten erweitert: Sie können sich jetzt nicht nur vorwärts, sondern auch seitlich auf den Boden werfen und dabei gleichzeitig noch schießen. Auch ist es möglich, sich auf dem Rücken liegend und ebenfalls mit der Waffe im Anschlag nach hinten zu bewegen, um den Verfolger vielleicht doch noch zu erledigen.
Ob es DICE gelingt "neue" Geschichten zu erzählen?
Zur Steigerung der Immersion soll sich außerdem die Beschaffenheit der Umwelt stärker auf das Spielgeschehen auswirken: So können Spieler auf steinigem Untergrund hin und wieder ins Stolpern kommen oder rutschen auf Matsch aus. Man soll deutlich mehr dynamische Reaktionen der Soldaten auf die Umwelt beobachten können. Gleichzeitig liefern sie auch visuelle Hinweise auf Positionen der Gegner, wenn sie durch ein Feld schleichen und sich die Gräser entsprechend bewegen. DICE möchte damit erreichen, dass man stärker die Umwelt im Blick behält, anstatt sich lediglich auf irgendwelche Icons zu konzentrieren.

Ausblick

DICE will also ein modernes Battlefield 1942 entwickeln? Gerne! Leider konnte ich noch nicht selbst spielen, noch bleibt vieles interessante Theorie, aber die Präsentation in London hat mich bereits neugierig auf dieses Battlefield 5 gemacht, das zu seinen Wurzeln finden, aber gleichzeitig für frische Impulse sorgen will. Und im Gegensatz zu Call of Duty: Black Ops 4 gibt es hier ja weiter eine klassische Kampagne. Die Rückkehr in den Zweiten Weltkrieg ist nur eine Facette: Man soll Schauplätze besuchen und Geschichten erleben, die man noch nicht unbedingt aus den zahlreichen anderen Werken von Filmen über Videospiele bis hin zu Büchern kennt - ich bin gespannt. Auf spielerischer Ebene klingen vor allem der Fokus auf mehr Teamplay sowie die Modifizierungen innerhalb der Kampf- sowie Bewegungsmechanik vielversprechend.

Einschätzung: gut