Ashen - Vorschau, Rollenspiel, Switch, PlayStation4, XboxOne, PC
Man spielt einen Wanderer auf der Suche nach dem Licht. Einen Kämpfer, der dafür sorgen soll, dass das wenige Licht, das bereits in seine Welt zurückgekehrt ist, erhalten bleibt. Denn zahlreiche Kreaturen haben gar kein Interesse daran – warum, das soll die stark im Vordergrund stehende Geschichte beschreiben.
Wandern ins Licht
Die E3-Demo beginnt dabei ganz von vorn, als der Wanderer ankommt und mithilfe zweier weiterer Charaktere zunächst eine Siedlung errichtet. Diese Siedlung wird im Verlauf seines Abenteuers wachsen, hauptsächlich durch das Hinzukommen anderer Figuren, z.B. eines Schmieds, mit deren Hilfe er seine Ausrüstung und Fähigkeiten erweitert.
Ein zweiter Abenteurer ist dabei stets an seiner Seite, unterstützt ihn im Kampf, kümmert sich selbstständig auch um weiter entfernte Gegner – und wird ähnlich wie in Journey durch einen menschlichen Begleiter ersetzt, falls das Programm einen Onlinespieler in derselben Region des Spiels findet. In diesen zufälligen Begegnungen kann man Wegpunkte markieren, um etwa anzudeuten, dass man dort etwas erledigen muss. Hat der Partner Lust, hilft er vielleicht dabei.
Dieses erzählerische und spielerische Fundament klingt faszinierend, könnte Ashen zu einem besonderen Erlebnis machen – spielte in dem ausschließlich alleine spielbaren Einstieg aber noch keine echte Rolle. In dem machten wir uns „lediglich“ mit dem Kampfsystem vertraut, das in seiner Art des Abwehrens, Ausweichens und Aufschalten der Gegner an Dark Souls erinnert, was ja auch Ansinnen der Entwickler ist. Die Kämpfe sind zudem angenehm fordernd, weshalb ich über die Hilfe des KI-Kameraden ganz glücklich war.
Das Dark Souls der Indies?
Vor allem den technischen Aspekten merkte man allerdings an, dass sie von einem kleineren Bäcker kommen als das große Vorbild oder Nachahmer wie Nioh. Zum einen könnte die Bildrate höher sein, zum anderen lässt das Bewegen der Kamera zu wünschen übrig (die anfängliche Beschleunigung ist zu abrupt, das schnellste Umsehen aber zu langsam) und nicht zuletzt ist das Leveldesign nicht immer gelungen. Umgebung
und Positionen der Gegner sind etwa so angelegt, dass man schwer einen Überblick erhält, wo genau was passiert, obwohl man schon mitten im Kampf steckt. Vielleicht fehlte auch einfach noch das entsprechenden akustischen Signale. Immerhin soll Ashen vollständig vertont werden, während die aktuelle Version noch zum großen Teil ohne Sprache auskommt.Interessant aber, dass man Waffen nicht nur von bestimmten Bewohnern der Siedlung erhält, sondern viele auch findet. Mir gefällt z.B. der früh auftauchende Speer, mit dem man nicht nur relativ viel Schaden anrichtet, sondern den man auch werfen kann, um Feinde sofort niederzustrecken – der also eine begrenzte und damit taktisch interessante Ressource ist.
Verbrauchsgegenstände
Ähnlich wie im großen Vorbild trägt man neben Heil- und anderen Mitteln außerdem bis zu zwei Gegenstände in jeder Hand, wechselt daher je nach Situation zwischen verschiedenen Angriffs- und Verteidigungswerkzeugen. Und auch die Ausdauer spielt wie bekannt eine große Rolle: Wer wild um sich schlägt, steht bald schwer atmend und mit stark eingeschränkten Aktionsmöglichkeiten vor seinen Gegnern.
Ausblick
Unabhängig voneinander waren Alice und ich sehr ernüchtert von dieser kurzen E3-Demo, denn technisch und haptisch fühlte sich das Kämpfen beliebig und ungenau an – was einem Spiel in den Fußspuren von Dark Souls natürlich denkbar schlecht steht. Unglücklich auch, dass die Atmosphäre im Einstieg des Spiels kaum den bisherigen Vorstellungen glich. Würde ich nur dieses Anspielen einschätzen, wäre das höchstens ein befriedigendes Erlebnis. Allerdings habe ich mich im Anschluss noch mit verschiedenen Entwicklern, darunter Creative Director Derek Bradley unterhalten und was vor allem er mir über die Geschichte, den Aufbau des Dorfs sowie die zufälligen Treffen mit anderen Online-Spielern erzählt hat, weckte aufs Neue mein Interesse an seinem Spiel. Selbst wenn Ashen bisher einen technisch durchwachsenen Eindruck hinterlässt, könnte sich die Suche nach dem Licht als interessantes und sehr stimmungsvolles Abenteuer entpuppen – ich bin gespannt!
Einschätzung: gut